Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 6. Leipzig, 1801.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><hi rendition="#b"><pb facs="#f0060" xml:id="P.6.54" n="54"/><lb/> ſche gruͤne Materie,</hi> mehr zum Thier-als zum Pflanzenreiche gehoͤrig, <hi rendition="#b">ebdſ.</hi> Die ſtets von der Sonne beſchienenen Gewaͤſſer koͤnnen viel zur Verbeſſerung der Atmoſphaͤre beitragen, <hi rendition="#b">ebdſ.</hi> warum <hi rendition="#b">Ingenhouß</hi> der <hi rendition="#b">dephlogiſtiſirten</hi> Luft den Namen der <hi rendition="#b">Lebensluft</hi> beilegt, <hi rendition="#aq"><ref>II, 375</ref>.</hi> <hi rendition="#b">f. Bergmanns</hi> Vermuthung von dem ſo hohen Alter der Bewohner der neugeſchaffnen Erde, <hi rendition="#aq"><ref>II, 376</ref>.</hi> die <hi rendition="#b">dephlogiſtiſirte</hi> Luft befoͤrdert die Verbrennung in einem ſehr hohen Grade, <hi rendition="#b">ebdſ.</hi> mit <hi rendition="#b">brennbarer</hi> Luft vermiſcht giebt dieſe Luftgattung eine ſehr ſtarke <hi rendition="#b">Knallluft,</hi> die ſich bei Annaͤherung eines brennenden Koͤrpers, oder durch den elektriſchen Funken, entzuͤndet und mit einer heftigen Exploſion abbrennt, <hi rendition="#aq"><ref>II, 376</ref>.</hi> f. die reine Luft iſt ſchwerer, als die atmoſphaͤriſche, aber leichter als fixe Luft, <hi rendition="#aq"><ref>II, 377</ref>.</hi> ſie hat eine ſehr ſtarke Anziehung gegen das Phlogiſton und wird durch alle phlogiſtiſche Proceſſe weit mehr, als die gemeine Luft, <hi rendition="#b">vermindert,</hi> <hi rendition="#aq">II, 377.</hi> die dephlogiſtiſirte Luft laͤßt ſich gar nicht, oder doch nur ſehr ſchwer mit dem Waſſer vermiſchen, wofern dieſes nicht durch Kochen oder Deſtilliren luftleer gemacht iſt, <hi rendition="#aq"><ref>II, 378</ref>.</hi> ſie zeigt nicht das geringſte Merkmal einer Saͤure, <hi rendition="#b">ebdſ.</hi> durch Beimiſchung von dephlogiſtiſirter Luft kann ſowohl die phlogiſtiſirte als auch die fixe Luft zum Einathmen und zur Befoͤrderung der Verbrennung geſchickter gemacht werden, <hi rendition="#b">ebdſ.</hi> die <hi rendition="#b">Natur</hi> der dephlogiſtiſirten Luft, <hi rendition="#aq"><ref>II, 378</ref>.</hi> f. die Verſuche ſcheinen uͤberhaupt anzugeben, daß dieſe reinſte Gattung der Luft nicht ſo, wie die meiſten uͤbrigen, waͤhrend der Operation erzeugt, ſondern nur entwickelt, oder von dem, was ſie vorher gebunden hielt, frei gemacht werde, <hi rendition="#aq"><ref>II, 380</ref>.</hi> die neuern Verſuche uͤber die Verbrennung der brennbaren und dephlogiſtiſirten Luft in verſchloſſenen Gefaͤßen haben Veranlaſſung gegeben, die reine Luft fuͤr ein in <hi rendition="#b">elaſtiſcher Form</hi> dargeſtelltes <hi rendition="#b">Waſſer</hi> zu halten, <hi rendition="#aq"><ref>II, 380</ref>.</hi> <hi rendition="#b">Watt</hi> ſchließt: daß die <hi rendition="#b">dephlogiſtiſirte Luft</hi> nichts weiter, als ein ſeines Phlogiſtons beraubtes und mit der Feuermaterie verbundenes <hi rendition="#b">Waſſer</hi> ſei, <hi rendition="#aq"><ref>II, 381</ref>.</hi> <hi rendition="#b">Nutzen</hi> und <hi rendition="#b">Anwendung</hi> dieſer Luftgattung, <hi rendition="#aq"><ref>II, 381</ref>.</hi> ff. Benennungen dieſer Luftart nach dem <hi rendition="#b">antiphlogiſtiſchen</hi> Syſtem: <hi rendition="#b">Sauerſtoffgas, Sauerzeugendes- Gas, Sauerluft,</hi> <hi rendition="#aq"><ref>V, 432</ref>.</hi> Wie man die <hi rendition="#b">Lebensluft</hi> am reinſten erhalte, <hi rendition="#b">ebdſ.</hi> daß man jetzt gewiß wiſſe, daß die Lebensluft durch die Operationen des Verbrennens, Verkalkens, Athmens, der Verbindung mit ſalpeterartiger Luft, u. ſ. w. wirklich <hi rendition="#b">zerſetzt</hi> werde, <hi rendition="#aq"><ref>V, 433</ref>.</hi> <hi rendition="#b">de Luc</hi> nimmt das <hi rendition="#b">Waſſer</hi> fuͤr die Baſis aller Luftarten uͤberhaupt an, <hi rendition="#b">ebdſ.</hi> Die <hi rendition="#b">antiphlogiſtiſchen</hi> Chemiker nennen <hi rendition="#b">den</hi> 1. <hi rendition="#b">Auguſt</hi> 1774. an welchem <hi rendition="#b">Prieſtley</hi> dieſe Luft zum erſten male hervorbrachte, den <hi rendition="#b">Geburtstag</hi> ihres Syſtems, <hi rendition="#b">ebdſ.</hi> die ſonſt genannten <hi rendition="#b">phlogiſtiſchen Proceſſe</hi> werden hier vielmehr als <hi rendition="#b">Saͤurungen,</hi> durch Zerſetzung der Lebensluft, betrachtet, <hi rendition="#aq"><ref>V, 434</ref>.</hi> Eigenſchaften<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [54/0060]
ſche gruͤne Materie, mehr zum Thier-als zum Pflanzenreiche gehoͤrig, ebdſ. Die ſtets von der Sonne beſchienenen Gewaͤſſer koͤnnen viel zur Verbeſſerung der Atmoſphaͤre beitragen, ebdſ. warum Ingenhouß der dephlogiſtiſirten Luft den Namen der Lebensluft beilegt, II, 375. f. Bergmanns Vermuthung von dem ſo hohen Alter der Bewohner der neugeſchaffnen Erde, II, 376. die dephlogiſtiſirte Luft befoͤrdert die Verbrennung in einem ſehr hohen Grade, ebdſ. mit brennbarer Luft vermiſcht giebt dieſe Luftgattung eine ſehr ſtarke Knallluft, die ſich bei Annaͤherung eines brennenden Koͤrpers, oder durch den elektriſchen Funken, entzuͤndet und mit einer heftigen Exploſion abbrennt, II, 376. f. die reine Luft iſt ſchwerer, als die atmoſphaͤriſche, aber leichter als fixe Luft, II, 377. ſie hat eine ſehr ſtarke Anziehung gegen das Phlogiſton und wird durch alle phlogiſtiſche Proceſſe weit mehr, als die gemeine Luft, vermindert, II, 377. die dephlogiſtiſirte Luft laͤßt ſich gar nicht, oder doch nur ſehr ſchwer mit dem Waſſer vermiſchen, wofern dieſes nicht durch Kochen oder Deſtilliren luftleer gemacht iſt, II, 378. ſie zeigt nicht das geringſte Merkmal einer Saͤure, ebdſ. durch Beimiſchung von dephlogiſtiſirter Luft kann ſowohl die phlogiſtiſirte als auch die fixe Luft zum Einathmen und zur Befoͤrderung der Verbrennung geſchickter gemacht werden, ebdſ. die Natur der dephlogiſtiſirten Luft, II, 378. f. die Verſuche ſcheinen uͤberhaupt anzugeben, daß dieſe reinſte Gattung der Luft nicht ſo, wie die meiſten uͤbrigen, waͤhrend der Operation erzeugt, ſondern nur entwickelt, oder von dem, was ſie vorher gebunden hielt, frei gemacht werde, II, 380. die neuern Verſuche uͤber die Verbrennung der brennbaren und dephlogiſtiſirten Luft in verſchloſſenen Gefaͤßen haben Veranlaſſung gegeben, die reine Luft fuͤr ein in elaſtiſcher Form dargeſtelltes Waſſer zu halten, II, 380. Watt ſchließt: daß die dephlogiſtiſirte Luft nichts weiter, als ein ſeines Phlogiſtons beraubtes und mit der Feuermaterie verbundenes Waſſer ſei, II, 381. Nutzen und Anwendung dieſer Luftgattung, II, 381. ff. Benennungen dieſer Luftart nach dem antiphlogiſtiſchen Syſtem: Sauerſtoffgas, Sauerzeugendes- Gas, Sauerluft, V, 432. Wie man die Lebensluft am reinſten erhalte, ebdſ. daß man jetzt gewiß wiſſe, daß die Lebensluft durch die Operationen des Verbrennens, Verkalkens, Athmens, der Verbindung mit ſalpeterartiger Luft, u. ſ. w. wirklich zerſetzt werde, V, 433. de Luc nimmt das Waſſer fuͤr die Baſis aller Luftarten uͤberhaupt an, ebdſ. Die antiphlogiſtiſchen Chemiker nennen den 1. Auguſt 1774. an welchem Prieſtley dieſe Luft zum erſten male hervorbrachte, den Geburtstag ihres Syſtems, ebdſ. die ſonſt genannten phlogiſtiſchen Proceſſe werden hier vielmehr als Saͤurungen, durch Zerſetzung der Lebensluft, betrachtet, V, 434. Eigenſchaften
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