Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Ritter- und adelichen Lehn-Güter Recht. Verzug zu machen/ wann fürnehmlich in warmen hitzigen Sommer-Unterrebungmit Krancken Artzt. Tagen Gefahr obhanden/ wie denn rathsam/ daß ein Richter zu wei- len mit des Krancken Artzt/ der ihn geheilet/ insgeheim rede/ oder mit denen/ die ihn besucht haben/ um die Anzeigungen zu bemercken. §. 21. Wann nun die Klage an Leib oder zu Haupt und Haar ge-Leibzeichen P. H. O. Art. 90. §. 10. instit. de injur. L. 3. §. 7. L. 6. & L. fin. ff. de sepulch. viol. L. 4. C. Eod. §. 22. Sonst soll man einem Beschwert- und Angefochtenen nichtToll- und sinn- L. 13. §. 1. L. Dives. ff. de offic. praes. L. tum dementis C. de Episc. Aud. L. 1. §. 1. L. 12. ff. ad L. Corn. de Sicar. C. aliquos, 15. q. 1. C. at si §. fin. de judic. Caput XII. Von Ritter- und adelichen Lehn-Güter Recht. §. 2. §. 2. Regal-Lehn nennt man die Hertzog und Fürstenthümer/Regal-Lehn. nicht O
Von Ritter- und adelichen Lehn-Guͤter Recht. Verzug zu machen/ wann fuͤrnehmlich in warmen hitzigen Sommer-Unterrebungmit Krancken Artzt. Tagen Gefahr obhanden/ wie denn rathſam/ daß ein Richter zu wei- len mit des Krancken Artzt/ der ihn geheilet/ insgeheim rede/ oder mit denen/ die ihn beſucht haben/ um die Anzeigungen zu bemercken. §. 21. Wann nun die Klage an Leib oder zu Haupt und Haar ge-Leibzeichen P. H. O. Art. 90. §. 10. inſtit. de injur. L. 3. §. 7. L. 6. & L. fin. ff. de ſepulch. viol. L. 4. C. Eod. §. 22. Sonſt ſoll man einem Beſchwert- und Angefochtenen nichtToll- und ſinn- L. 13. §. 1. L. Dives. ff. de offic. præſ. L. tum dementis C. de Epiſc. Aud. L. 1. §. 1. L. 12. ff. ad L. Corn. de Sicar. C. aliquos, 15. q. 1. C. at ſi §. fin. de judic. Caput XII. Von Ritter- und adelichen Lehn-Guͤter Recht. §. 2. §. 2. Regal-Lehn nennt man die Hertzog und Fuͤrſtenthuͤmer/Regal-Lehn. nicht O
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Von Ritter- und adelichen Lehn-Guͤter Recht.
Verzug zu machen/ wann fuͤrnehmlich in warmen hitzigen Sommer-
Tagen Gefahr obhanden/ wie denn rathſam/ daß ein Richter zu wei-
len mit des Krancken Artzt/ der ihn geheilet/ insgeheim rede/ oder mit
denen/ die ihn beſucht haben/ um die Anzeigungen zu bemercken.
Unterrebung
mit Krancken
Artzt.
§. 21. Wann nun die Klage an Leib oder zu Haupt und Haar ge-
het/ daß der Richter daſſelbe hoch-noth-peinliche Halsgericht zu hegen
und Leib-Zeichen fuͤrbringen zu laſſen befugt iſt/ ſo mag Klaͤger ordent-
lich zum Gericht an und abtreten/ gemeinen Nutzen und oͤffentliche
Rache/ oder oͤffentliche Leibes und Geld-Straffe/ hoͤhern Obrigkeit
zum beſten/ anſtellen und verfolgen/ wann Beklagter ſchuldig/ mag er
nicht anders/ dann um Gnade bitten.
Leibzeichen
Recht in
Mordfaͤllen.
P. H. O. Art. 90. §. 10. inſtit. de injur. L. 3. §. 7. L. 6. & L. fin. ff. de ſepulch. viol.
L. 4. C. Eod.
§. 22. Sonſt ſoll man einem Beſchwert- und Angefochtenen nicht
mehr Leid anthun/ darum/ ſo fern ein Unvernuͤnfftiger und Sinnlo-
ſer einen entleibet/ Feuer anſtecket/ oder andern Schaden thut/ ſoll er
nach Recht nicht geſtrafft werden/ weilen er vorhin ſchon genug be-
ſchweret/ man ſoll aber ſolche Leute alſo verwahren/ daß ſie gar keinen
Schaden thun koͤnnen.
Toll- und ſinn-
loſer Leute
Recht.
L. 13. §. 1. L. Dives. ff. de offic. præſ. L. tum dementis C. de Epiſc. Aud. L. 1. §. 1. L.
12. ff. ad L. Corn. de Sicar. C. aliquos, 15. q. 1. C. at ſi §. fin. de judic.
Caput XII.
Von Ritter- und adelichen Lehn-Guͤter Recht.
§. 2.
LEhn zu beſchreiben/ iſt ſolches eine frey-will-gut- und wohlthaͤtige
Verleihung eines Guts/ oder deſſen gleichguͤltigen Gerechtigkeit/
mit Vorbehalt rechten Eigenthums und Vergoͤnnung nuͤtzlichen Ge-
brauchs/ ſamt angehaͤngter nuͤtzlicher Treu und Pflicht/ auch des Lehn-
manns erbaren Dienſt Erzeigung/ da gegen ſolches Lehn/ auff alle
Mann- und weibliche Erben/ nach Beding in abſteigender Linie hin-
geht und bleibet.
Lehn-Guͤter
Rechts Be-
ſchreibung.
Lehn-Guͤter
Rechts Abthei-
lungs Unter-
ſcheid.
§. 2. Regal-Lehn nennt man die Hertzog und Fuͤrſtenthuͤmer/
Marck- und Graffſchafften/ Item, die ſo ewig und erblich perſoͤnlich
Lehn iſt/ daß mit Lehnsmanns Perſon abſtirbt/ und nicht anerbet/ oder
jemanden von neuem geliehen/ daß es nicht zu denen Seit-Erben/ noch
auff die Vettern/ ob ſchon eines Geſchlecht/ Nahmen und Wapens/
oder nechſte Blut- und Stamm-Freunde/ die in geſamter Lehnſchafft
nicht
Regal-Lehn.
Perſoͤnl. Lehn.
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