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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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Von Kirchen- und Pfarr-Gebäuden auch Einkünfften.
& cap. XXXV, 19. Matth. XXVII. Joh. XXIV, 23. L. 3. ff. de sepulchr. viol.
Nov. Leon. 53. L. 12. C. de Relig.

§. 39. Allwo nun die Leich-Begängniß gehalten wird/ daselbstLeichnam
Durchfuhr
wie zugestatten.

pflegen auch die Leichnam begraben zu werden/ es sey denn wegen Re-
ligion Unterscheid deren Verstorbenen Durchführung zu vergönnen/
so mag sich wohl einer in andern Kirch-Spiel/ jedoch ohne Verach-
tung/ sein Begräbniß erwehlen/ und soll man Begräbniß Ort und
Lager-Stelle billig bezahlen. Einen rechtlich beerdigten Leib aber sollTodten Cör-
per Ruhestatt
wann zu ver-
stören.

niemand verunruhigen/ ausgraben noch versetzen/ wegen der Geister
Ehrbiethung/ ja es ist unmenschlich/ die annoch nicht gäntzlich ver-
moderte Leiber wegen der Leichen Vielheit aus ihrer Ruhestatt zu
bewegen und verstören/ wozu des Vorstehers/ Patroni und deren
Kirchen-Auffseher Bewilligung gehöret/ wann nemlich deren gehäuff-Familien Be-
gräbniß Recht.

ten todten Cörper Menge solche nöthig erheischet/ dannenhero sol-
chen Falls einer jeden Familie ein gewisser Begräbniß Ort mag an-
gewiesen seyn/ so wäre auch nicht undienlich/ ausserhalb Städt und
Dörffern einen beqvemen und geraumen Platz zu erwehlen/ daß
keine Pest-Seuche zu befürchten.

C. 1. 3. 4. 10. X. de sepulchr. L. 7. de reb. & sumt. fun. L. 8. & 39. de relig. & sumt.
fun. §. hoc autem, auth. ut def. seu corp. eorum. L. cum sit injustum ff. de
sepulch. viol.

§. 40. Für Begräbniß Stellen innerhalb Kirchen mag wohl
ein Ehren-Pfennig nach Personen Zustand angenommen werden/
welchen zu anderwärtigen Kirchen-Nutzen anzuwenden billig; wer
nun Grabschrifften/ Leichensteine/ Fahnen und anderes Zeichen ohne
des Verstorbenen Geschlechts Erben Bewilligung wegnimmt/ mag
durch Schmäh-Klage belanget werden.

Arg. L. si statua, ff. de injur.

§. 41. Erb und Familien-Begräbniß Recht aber bleibet bestän-
dig beym rechten Erben/ wird auch nimmer versetzt durch Vermächt-
niß an Frembdlingen/ wohl aber zum Geschlechts Verwandten/ so
werden nun dazu billig keine Frembde gelassen/ und denen/ die ins Ge-
schlecht gehören/ sind sie nicht verweigert/ ob schon sie keine nechste Er-
ben wären/ also daß solche Begräbniß Gerechtigkeit von einem Ge-
schlechts Verwandten zum andern mag vereussert werden/ so kan auch
einer in sein Begräbniß einen frembden Leichnam annehmen/ wann
es keiner gewissen Familie gehörig/ sonst wäre deren Wille erfordert.

L. 5. ff. de Relig. & sumt. fun. L. 13. C. Eod. L. 14. C. de Legat. L. 42. §. restituta,
ff. ad SCt. Trebell.
§. 42. Grä-
D d
Von Kirchen- und Pfarr-Gebaͤuden auch Einkuͤnfften.
& cap. XXXV, 19. Matth. XXVII. Joh. XXIV, 23. L. 3. ff. de ſepulchr. viol.
Nov. Leon. 53. L. 12. C. de Relig.

§. 39. Allwo nun die Leich-Begaͤngniß gehalten wird/ daſelbſtLeichnam
Durchfuhr
wie zugeſtattẽ.

pflegen auch die Leichnam begraben zu werden/ es ſey denn wegen Re-
ligion Unterſcheid deren Verſtorbenen Durchfuͤhrung zu vergoͤnnen/
ſo mag ſich wohl einer in andern Kirch-Spiel/ jedoch ohne Verach-
tung/ ſein Begraͤbniß erwehlen/ und ſoll man Begraͤbniß Ort und
Lager-Stelle billig bezahlen. Einen rechtlich beerdigten Leib aber ſollTodten Coͤr-
per Ruheſtatt
wann zu ver-
ſtoͤren.

niemand verunruhigen/ ausgraben noch verſetzen/ wegen der Geiſter
Ehrbiethung/ ja es iſt unmenſchlich/ die annoch nicht gaͤntzlich ver-
moderte Leiber wegen der Leichen Vielheit aus ihrer Ruheſtatt zu
bewegen und verſtoͤren/ wozu des Vorſtehers/ Patroni und deren
Kirchen-Auffſeher Bewilligung gehoͤret/ wann nemlich deren gehaͤuff-Familien Be-
gꝛaͤbniß Recht.

ten todten Coͤrper Menge ſolche noͤthig erheiſchet/ dannenhero ſol-
chen Falls einer jeden Familie ein gewiſſer Begraͤbniß Ort mag an-
gewieſen ſeyn/ ſo waͤre auch nicht undienlich/ auſſerhalb Staͤdt und
Doͤrffern einen beqvemen und geraumen Platz zu erwehlen/ daß
keine Peſt-Seuche zu befuͤrchten.

C. 1. 3. 4. 10. X. de ſepulchr. L. 7. de reb. & ſumt. fun. L. 8. & 39. de relig. & ſumt.
fun. §. hoc autem, auth. ut def. ſeu corp. eorum. L. cum ſit injuſtum ff. de
ſepulch. viol.

§. 40. Fuͤr Begraͤbniß Stellen innerhalb Kirchen mag wohl
ein Ehren-Pfennig nach Perſonen Zuſtand angenommen werden/
welchen zu anderwaͤrtigen Kirchen-Nutzen anzuwenden billig; wer
nun Grabſchrifften/ Leichenſteine/ Fahnen und anderes Zeichen ohne
des Verſtorbenen Geſchlechts Erben Bewilligung wegnimmt/ mag
durch Schmaͤh-Klage belanget werden.

Arg. L. ſi ſtatua, ff. de injur.

§. 41. Erb und Familien-Begraͤbniß Recht aber bleibet beſtaͤn-
dig beym rechten Erben/ wird auch nimmer verſetzt durch Vermaͤcht-
niß an Frembdlingen/ wohl aber zum Geſchlechts Verwandten/ ſo
werden nun dazu billig keine Frembde gelaſſen/ und denen/ die ins Ge-
ſchlecht gehoͤren/ ſind ſie nicht verweigert/ ob ſchon ſie keine nechſte Er-
ben waͤren/ alſo daß ſolche Begraͤbniß Gerechtigkeit von einem Ge-
ſchlechts Verwandten zum andern mag vereuſſert werden/ ſo kan auch
einer in ſein Begraͤbniß einen frembden Leichnam annehmen/ wann
es keiner gewiſſen Familie gehoͤrig/ ſonſt waͤre deren Wille erfordert.

L. 5. ff. de Relig. & ſumt. fun. L. 13. C. Eod. L. 14. C. de Legat. L. 42. §. reſtituta,
ff. ad SCt. Trebell.
§. 42. Graͤ-
D d
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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 309[209]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/216>, abgerufen am 26.11.2024.