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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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III. Buch/ Cap. XII.

§. 17. Ein solch Geding/ wann Schulden auff benannte Zeit nicht
bezahlet würden/ daß alsdann das Pfand des Gläubigers erb und ei-
gen seyn soll/ ist im Recht verboten und unkräfftig; Es mag aber das
Pfand von der Obrigkeit würdirt und geschätzt/ hernach erst für solchen
Werth dem Gläubiger überantwortet werden.

L. commissoriae, L. fin. C. de pact. pign. C. significante, vers. cum igitur. Ext. de
pign. L. 9. §. omnis, ff. de pign. act. L. 2. C. debit. vend. pign. imped. L. 1. pr.
& L. 6. ff. quib. mod. pign. L. pen. C. de pign. act. L. 2. & tot. tit. C. si in caus.
jud. pign. cap.

§. 18. Ob schon die Rechte niemand in einer Sache zugleich das
Pfand-Recht mit Eigenthum zugestatten pflegen/ so geschieht es den-
noch mit Minderjährigen in denen durch ihr Geld erkaufften Sachen/
wie auch in solchen zur Brautgabe der Ehefrauen verpflichteten Gü-
tern; Also hat die Kirche/ ob schon jemanden die gegenwärt- und künff-
tigen Güter ausdrücklich verpfändet/ in denen nach dem Handel erwor-
benen Sachen Pfandrechts Vorzug nach Obrigkeiten Rechts Bey-
spiel und Exempel.

L. 45. princ. ff. de R. J. L. 29. ff. de pign. act. L. 3. C. arbitr. tut. Nov. 61. c. 1. Auth.
permissa, C. de donat. ante nupt. L. 28. ff. de jure fisci.
Pfand-Ver-
jährungs Ver-
bot.

§. 19. Wer ein Gut Pfandweise in Besitz hat/ mag dessen Ei-
genthum nimmer verjähren; wann nun etwa ein Pfand durch unver-
sehene Fälle/ als Brand/ Raub/ Diebstahl und dergleichen umkommt/
ist der Gläubiger dafür zu antworten nicht schuldig/ wofern er anders
folchen Fleiß/ als zu seinem eigenen Gut/ gethan/ und das Pfand nicht
verwarloset oder versäumt.

L. quod si, §. si quid, in verb. in perpetuum, ff. de aedil. Ed. L. si creditor. L. quae
fortuitis. L. pignus, 9. C. de pign. act. §. fin. instit. quib. mod. re contrah.
oblig. L. 56. §. inter. ff. Locat.

§. 20. Wann ein Creditor zugleich einen allgemeinen und auch
Pfand-Brieffe
Recht.
besondern Pfand-Brieff hat/ und hernach mit einem dritten Mitgläu-
biger zu thun bekommt/ mag er zu erst sein besonderes Pfand ausneh-
men lassen; Wann aber der letztere Gläubiger bereitwillig dem ersten
anbeut zu bezahlen/ so wird er diesem vorgezogen/ also/ wann das
Pfand dem andern Creditori mit Wissen und Willen des ersten über-
tragen/ und dieser in dessen Stelle zu treten dadurch berechtiget wird.

L. 2. C. de pignor. c. 3. X. de jurejur. L. 21. C. & L. pen. ff. de pact. L. 114. §. 11. de Le-
gat. L. 19. cum seqq. ff. de pign. L. 11. §. fin. L. 3. §. pen. L. 12. §. 8. ff. Eod. L. si
pignus, & tit. de priv. Credit. concurr.
Pfand-Gedin-
ge Recht.

§. 21. Wann dem Gläubiger durch Gedinge die Macht/ das Pfand
zu veräussern/ benommen/ er es aber dem ungeachtet wider Eigeners

Willen
III. Buch/ Cap. XII.

§. 17. Ein ſolch Geding/ wann Schulden auff benannte Zeit nicht
bezahlet wuͤrden/ daß alsdann das Pfand des Glaͤubigers erb und ei-
gen ſeyn ſoll/ iſt im Recht verboten und unkraͤfftig; Es mag aber das
Pfand von der Obrigkeit wuͤrdirt und geſchaͤtzt/ hernach erſt fuͤr ſolchen
Werth dem Glaͤubiger uͤberantwortet werden.

L. commiſſoriæ, L. fin. C. de pact. pign. C. ſignificante, verſ. cum igitur. Ext. de
pign. L. 9. §. omnis, ff. de pign. act. L. 2. C. debit. vend. pign. imped. L. 1. pr.
& L. 6. ff. quib. mod. pign. L. pen. C. de pign. act. L. 2. & tot. tit. C. ſi in cauſ.
jud. pign. cap.

§. 18. Ob ſchon die Rechte niemand in einer Sache zugleich das
Pfand-Recht mit Eigenthum zugeſtatten pflegen/ ſo geſchieht es den-
noch mit Minderjaͤhrigen in denen durch ihr Geld erkaufften Sachen/
wie auch in ſolchen zur Brautgabe der Ehefrauen verpflichteten Guͤ-
tern; Alſo hat die Kirche/ ob ſchon jemanden die gegenwaͤrt- und kuͤnff-
tigen Guͤter ausdruͤcklich verpfaͤndet/ in denen nach dem Handel erwor-
benen Sachen Pfandrechts Vorzug nach Obrigkeiten Rechts Bey-
ſpiel und Exempel.

L. 45. princ. ff. de R. J. L. 29. ff. de pign. act. L. 3. C. arbitr. tut. Nov. 61. c. 1. Auth.
permiſſa, C. de donat. ante nupt. L. 28. ff. de jure fiſci.
Pfand-Ver-
jaͤhrungs Ver-
bot.

§. 19. Wer ein Gut Pfandweiſe in Beſitz hat/ mag deſſen Ei-
genthum nimmer verjaͤhren; wann nun etwa ein Pfand durch unver-
ſehene Faͤlle/ als Brand/ Raub/ Diebſtahl und dergleichen umkommt/
iſt der Glaͤubiger dafuͤr zu antworten nicht ſchuldig/ wofern er anders
folchen Fleiß/ als zu ſeinem eigenen Gut/ gethan/ und das Pfand nicht
verwarloſet oder verſaͤumt.

L. quod ſi, §. ſi quid, in verb. in perpetuum, ff. de ædil. Ed. L. ſi creditor. L. quæ
fortuitis. L. pignus, 9. C. de pign. act. §. fin. inſtit. quib. mod. re contrah.
oblig. L. 56. §. inter. ff. Locat.

§. 20. Wann ein Creditor zugleich einen allgemeinen und auch
Pfand-Brieffe
Recht.
beſondern Pfand-Brieff hat/ und hernach mit einem dritten Mitglaͤu-
biger zu thun bekommt/ mag er zu erſt ſein beſonderes Pfand ausneh-
men laſſen; Wann aber der letztere Glaͤubiger bereitwillig dem erſten
anbeut zu bezahlen/ ſo wird er dieſem vorgezogen/ alſo/ wann das
Pfand dem andern Creditori mit Wiſſen und Willen des erſten uͤber-
tragen/ und dieſer in deſſen Stelle zu treten dadurch berechtiget wird.

L. 2. C. de pignor. c. 3. X. de jurejur. L. 21. C. & L. pen. ff. de pact. L. 114. §. 11. de Le-
gat. L. 19. cum ſeqq. ff. de pign. L. 11. §. fin. L. 3. §. pen. L. 12. §. 8. ff. Eod. L. ſi
pignus, & tit. de priv. Credit. concurr.
Pfand-Gedin-
ge Recht.

§. 21. Wann dem Glaͤubiger durch Gedinge die Macht/ das Pfand
zu veraͤuſſern/ benommen/ er es aber dem ungeachtet wider Eigeners

Willen
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[356/0363] III. Buch/ Cap. XII. §. 17. Ein ſolch Geding/ wann Schulden auff benannte Zeit nicht bezahlet wuͤrden/ daß alsdann das Pfand des Glaͤubigers erb und ei- gen ſeyn ſoll/ iſt im Recht verboten und unkraͤfftig; Es mag aber das Pfand von der Obrigkeit wuͤrdirt und geſchaͤtzt/ hernach erſt fuͤr ſolchen Werth dem Glaͤubiger uͤberantwortet werden. L. commiſſoriæ, L. fin. C. de pact. pign. C. ſignificante, verſ. cum igitur. Ext. de pign. L. 9. §. omnis, ff. de pign. act. L. 2. C. debit. vend. pign. imped. L. 1. pr. & L. 6. ff. quib. mod. pign. L. pen. C. de pign. act. L. 2. & tot. tit. C. ſi in cauſ. jud. pign. cap. §. 18. Ob ſchon die Rechte niemand in einer Sache zugleich das Pfand-Recht mit Eigenthum zugeſtatten pflegen/ ſo geſchieht es den- noch mit Minderjaͤhrigen in denen durch ihr Geld erkaufften Sachen/ wie auch in ſolchen zur Brautgabe der Ehefrauen verpflichteten Guͤ- tern; Alſo hat die Kirche/ ob ſchon jemanden die gegenwaͤrt- und kuͤnff- tigen Guͤter ausdruͤcklich verpfaͤndet/ in denen nach dem Handel erwor- benen Sachen Pfandrechts Vorzug nach Obrigkeiten Rechts Bey- ſpiel und Exempel. L. 45. princ. ff. de R. J. L. 29. ff. de pign. act. L. 3. C. arbitr. tut. Nov. 61. c. 1. Auth. permiſſa, C. de donat. ante nupt. L. 28. ff. de jure fiſci. §. 19. Wer ein Gut Pfandweiſe in Beſitz hat/ mag deſſen Ei- genthum nimmer verjaͤhren; wann nun etwa ein Pfand durch unver- ſehene Faͤlle/ als Brand/ Raub/ Diebſtahl und dergleichen umkommt/ iſt der Glaͤubiger dafuͤr zu antworten nicht ſchuldig/ wofern er anders folchen Fleiß/ als zu ſeinem eigenen Gut/ gethan/ und das Pfand nicht verwarloſet oder verſaͤumt. L. quod ſi, §. ſi quid, in verb. in perpetuum, ff. de ædil. Ed. L. ſi creditor. L. quæ fortuitis. L. pignus, 9. C. de pign. act. §. fin. inſtit. quib. mod. re contrah. oblig. L. 56. §. inter. ff. Locat. §. 20. Wann ein Creditor zugleich einen allgemeinen und auch beſondern Pfand-Brieff hat/ und hernach mit einem dritten Mitglaͤu- biger zu thun bekommt/ mag er zu erſt ſein beſonderes Pfand ausneh- men laſſen; Wann aber der letztere Glaͤubiger bereitwillig dem erſten anbeut zu bezahlen/ ſo wird er dieſem vorgezogen/ alſo/ wann das Pfand dem andern Creditori mit Wiſſen und Willen des erſten uͤber- tragen/ und dieſer in deſſen Stelle zu treten dadurch berechtiget wird. Pfand-Brieffe Recht. L. 2. C. de pignor. c. 3. X. de jurejur. L. 21. C. & L. pen. ff. de pact. L. 114. §. 11. de Le- gat. L. 19. cum ſeqq. ff. de pign. L. 11. §. fin. L. 3. §. pen. L. 12. §. 8. ff. Eod. L. ſi pignus, & tit. de priv. Credit. concurr. §. 21. Wann dem Glaͤubiger durch Gedinge die Macht/ das Pfand zu veraͤuſſern/ benommen/ er es aber dem ungeachtet wider Eigeners Willen

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/363>, abgerufen am 25.11.2024.