Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Strassen- auch Kirchen-Raub und Diebstahl. §. 20. Diebe soll man an den Galgen hencken/ um geringen Dieb-Diebe Straffe. §. si quis quinque, 2. F. 27. c. 2. Ext. de his, quae fiunt a maj. part. cap. L. qui ea mente, ff. de furt. arg. L. fin. ff. ad L. Corn. de Sicar. P. H. O. Art. 38. 39. 40. 43. 157. 158. §. 21. Darum in Diebstahls peinlicher Frage zu forschen/ was erZum erst- und P. H. O. Art. 159 160 & 161. §. 22. Wer nun unter fünff Gülden/ ohne gewaltsamen Einbruch/Diebstahl mit §. 24. So einer zum ersten mahl unter fünff Gülden werth ge-Diebstahls ne Ge- M m m m
Von Straſſen- auch Kirchen-Raub und Diebſtahl. §. 20. Diebe ſoll man an den Galgen hencken/ um geringen Dieb-Diebe Straffe. §. ſi quis quinque, 2. F. 27. c. 2. Ext. de his, quæ fiunt à maj. part. cap. L. qui ea mente, ff. de furt. arg. L. fin. ff. ad L. Corn. de Sicar. P. H. O. Art. 38. 39. 40. 43. 157. 158. §. 21. Darum in Diebſtahls peinlicher Frage zu forſchen/ was erZum erſt- und P. H. O. Art. 159 160 & 161. §. 22. Wer nun unter fuͤnff Guͤlden/ ohne gewaltſamen Einbruch/Diebſtahl mit §. 24. So einer zum erſten mahl unter fuͤnff Guͤlden werth ge-Diebſtahls ne Ge- M m m m
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0648" n="641"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von Straſſen- auch Kirchen-Raub und Diebſtahl.</hi> </fw><lb/> <p>§. 20. Diebe ſoll man an den Galgen hencken/ um geringen Dieb-<note place="right">Diebe Straffe.</note><lb/> ſtahls willen aber ſollen ſie mit Ruthen geſtrichen/ oder ſonſt gelinder<lb/> abgeſtrafft werden; wer auch jemanden ſein Gut ſtiehlet/ ob gleich er<lb/> es ihm hernach durch folgende Reue wiedergiebt/ iſt er nichts deſtoweni-<lb/> ger ein Dieb/ auch Verbrechen halber nicht unſchuldig/ und ſo fern er-<lb/> funden wuͤrde/ daß jemand der geraubten Guͤter bey ſich habe/ oder die-<lb/> ſelben verkaufft uͤbergeben/ oder in anderer Geſtalt verdaͤchtlicher Wei-<lb/> ſe damit gehandelt/ und ſeinen Verkaͤuffer oder Wehrsmann nicht<lb/> anzeigen wolte oder koͤnte/ der hat ſolchen Raubs oder Nahm halben<note place="right">Dieberey An-<lb/> zeigen Recht.</note><lb/> eine redliche Anzeige wider ſich/ weilen er nicht ausfuͤndig macht/ daß<lb/> er ſolche Guͤter mit gutem Glauben an ſich gebracht/ noch gewuſt hat/<lb/> daß ſie geraubet waͤren.</p><lb/> <list> <item>§. <hi rendition="#aq">ſi quis quinque, 2. F. 27. c. 2. Ext. de his, quæ fiunt à maj. part. cap. L. qui ea<lb/> mente, ff. de furt. arg. L. fin. ff. ad L. Corn. de Sicar.</hi> P. H. O. <hi rendition="#aq">Art.</hi> 38. 39.<lb/> 40. 43. 157. 158.</item> </list><lb/> <p>§. 21. Darum in Diebſtahls peinlicher Frage zu forſchen/ was er<note place="right">Zum erſt- und<lb/> andern mahl<lb/> Diebſtahl/ ſo<lb/> nicht gewalt-<lb/> ſam noch<lb/> ſchaͤdlich oder<lb/> von vielen be-<lb/> gangẽ/ Strafe</note><lb/> fuͤr Anzeigung und Nachricht gehabt? Was fuͤr Werckzeuge er ge-<lb/> braucht? Wo ſie ſeyn/ und an welchem Ort/ auch zu welcher Zeit er ſie<lb/> gefunden? Wo er es verborgen? Ob er auch in ſeiner Sage beſtaͤn-<lb/> dig verharren wolte? Maſſen die Umſtaͤnde einer Sache Verbre-<lb/> chens Straffe offt mehren/ offt lindern/ jedoch wann es das erſte mahl<lb/> und nicht gewaltſam oder gar ſchaͤdlich/ daß das Gut kan erſtattet wer-<lb/> den/ ſollen Richtere vorſichtig ſeyn; wann auch Diebſtahl von vielen<lb/> begangen/ ſoll keiner gehencket werden/ er waͤre denn ſo groß/ daß un-<lb/> ter ihnen nach verglichener Theilung eines jedern Antheil geſtohlenen<lb/> Guts fuͤnff Guͤlden Werth uͤbertreffe; ſo aber Dieberey zum an-<lb/> dern mahl wiederhohlet/ noch beyde fuͤnff Guͤlden uͤbergehen/ gilt<lb/> Pranger/ Geiſſeln und ewige Verweiſung Straffe.</p><lb/> <list> <item>P. H. O. <hi rendition="#aq">Art.</hi> 159 160 & 161.</item> </list><lb/> <p>§. 22. Wer nun unter fuͤnff Guͤlden/ ohne gewaltſamen Einbruch/<note place="right">Diebſtahl mit<lb/> oder ohne Ein-<lb/> bruch unter-<lb/> ſchiedene<lb/> Straffe.</note><lb/> Diebſtahl begehet/ wird in zwiefache Bezahlung verurtheilet/ oder<lb/> zum Gefaͤngniß/ und ſo er auff der That ergriffen/ mag er an Pranger<lb/> geſtellt/ mit Ruthen geſtrichen und verwieſen werden/ wann aber<lb/> Dieberey gewaltſam/ daß einer Thuͤr und Kaſten auffgebrochen/ oder<lb/> mit Wehr und Waffen Leiter angelegt/ geſchehen/ wird ſie mit Strick<lb/> beſtrafft/ und dieſe Umſtaͤnde beſchweren Diebſtahl/ ſo er fuͤnff Unga-<lb/> riſchen Guͤlden werth/ mag er alſo geſtrafft ſeyn.</p><lb/> <p>§. 24. So einer zum erſten mahl unter fuͤnff Guͤlden werth ge-<note place="right">Diebſtahls<lb/> fernern Straff<lb/> Unterſcheid.</note><lb/> ſtohlen/ und der Dieb mit ſolchem Diebſtahl/ ehe denn er damit in ſei-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">M m m m</fw><fw place="bottom" type="catch">ne Ge-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [641/0648]
Von Straſſen- auch Kirchen-Raub und Diebſtahl.
§. 20. Diebe ſoll man an den Galgen hencken/ um geringen Dieb-
ſtahls willen aber ſollen ſie mit Ruthen geſtrichen/ oder ſonſt gelinder
abgeſtrafft werden; wer auch jemanden ſein Gut ſtiehlet/ ob gleich er
es ihm hernach durch folgende Reue wiedergiebt/ iſt er nichts deſtoweni-
ger ein Dieb/ auch Verbrechen halber nicht unſchuldig/ und ſo fern er-
funden wuͤrde/ daß jemand der geraubten Guͤter bey ſich habe/ oder die-
ſelben verkaufft uͤbergeben/ oder in anderer Geſtalt verdaͤchtlicher Wei-
ſe damit gehandelt/ und ſeinen Verkaͤuffer oder Wehrsmann nicht
anzeigen wolte oder koͤnte/ der hat ſolchen Raubs oder Nahm halben
eine redliche Anzeige wider ſich/ weilen er nicht ausfuͤndig macht/ daß
er ſolche Guͤter mit gutem Glauben an ſich gebracht/ noch gewuſt hat/
daß ſie geraubet waͤren.
Diebe Straffe.
Dieberey An-
zeigen Recht.
§. ſi quis quinque, 2. F. 27. c. 2. Ext. de his, quæ fiunt à maj. part. cap. L. qui ea
mente, ff. de furt. arg. L. fin. ff. ad L. Corn. de Sicar. P. H. O. Art. 38. 39.
40. 43. 157. 158.
§. 21. Darum in Diebſtahls peinlicher Frage zu forſchen/ was er
fuͤr Anzeigung und Nachricht gehabt? Was fuͤr Werckzeuge er ge-
braucht? Wo ſie ſeyn/ und an welchem Ort/ auch zu welcher Zeit er ſie
gefunden? Wo er es verborgen? Ob er auch in ſeiner Sage beſtaͤn-
dig verharren wolte? Maſſen die Umſtaͤnde einer Sache Verbre-
chens Straffe offt mehren/ offt lindern/ jedoch wann es das erſte mahl
und nicht gewaltſam oder gar ſchaͤdlich/ daß das Gut kan erſtattet wer-
den/ ſollen Richtere vorſichtig ſeyn; wann auch Diebſtahl von vielen
begangen/ ſoll keiner gehencket werden/ er waͤre denn ſo groß/ daß un-
ter ihnen nach verglichener Theilung eines jedern Antheil geſtohlenen
Guts fuͤnff Guͤlden Werth uͤbertreffe; ſo aber Dieberey zum an-
dern mahl wiederhohlet/ noch beyde fuͤnff Guͤlden uͤbergehen/ gilt
Pranger/ Geiſſeln und ewige Verweiſung Straffe.
Zum erſt- und
andern mahl
Diebſtahl/ ſo
nicht gewalt-
ſam noch
ſchaͤdlich oder
von vielen be-
gangẽ/ Strafe
P. H. O. Art. 159 160 & 161.
§. 22. Wer nun unter fuͤnff Guͤlden/ ohne gewaltſamen Einbruch/
Diebſtahl begehet/ wird in zwiefache Bezahlung verurtheilet/ oder
zum Gefaͤngniß/ und ſo er auff der That ergriffen/ mag er an Pranger
geſtellt/ mit Ruthen geſtrichen und verwieſen werden/ wann aber
Dieberey gewaltſam/ daß einer Thuͤr und Kaſten auffgebrochen/ oder
mit Wehr und Waffen Leiter angelegt/ geſchehen/ wird ſie mit Strick
beſtrafft/ und dieſe Umſtaͤnde beſchweren Diebſtahl/ ſo er fuͤnff Unga-
riſchen Guͤlden werth/ mag er alſo geſtrafft ſeyn.
Diebſtahl mit
oder ohne Ein-
bruch unter-
ſchiedene
Straffe.
§. 24. So einer zum erſten mahl unter fuͤnff Guͤlden werth ge-
ſtohlen/ und der Dieb mit ſolchem Diebſtahl/ ehe denn er damit in ſei-
ne Ge-
Diebſtahls
fernern Straff
Unterſcheid.
M m m m
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |