Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.V. Buch/ Cap. VII. Falschheit La-ster wie mehr begangen wird. §. 2. Ferner wird Falschheit begangen durch Mißbrauch/ wann L. 8. 9. & 19. ff. ad L. Corn. de fals. L. 27. ff. & L. 23. 24. 25. C. de probat. Schrifften Versiegel- und Bewahrungs Proceß. §. 3. Allwo nun Schrifften Verfälschung angeklaget/ und jeman- scher Straffe. §. 4. Wer falsche Müntze macht/ begehet das Laster beleidigter fälschung Straffe. L. 1. 2. C. de fals. mon. P. H. O. Art. 111. §. 5. Wer auch ohne habende Freyheit müntzet/ oder irgend an- Müntze
V. Buch/ Cap. VII. Falſchheit La-ſter wie mehr begangen wird. §. 2. Ferner wird Falſchheit begangen durch Mißbrauch/ wann L. 8. 9. & 19. ff. ad L. Corn. de falſ. L. 27. ff. & L. 23. 24. 25. C. de probat. Schrifften Verſiegel- und Bewahrungs Proceß. §. 3. Allwo nun Schrifften Verfaͤlſchung angeklaget/ und jeman- ſcher Straffe. §. 4. Wer falſche Muͤntze macht/ begehet das Laſter beleidigter faͤlſchung Straffe. L. 1. 2. C. de falſ. mon. P. H. O. Art. 111. §. 5. Wer auch ohne habende Freyheit muͤntzet/ oder irgend an- Muͤntze
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V. Buch/ Cap. VII.
§. 2. Ferner wird Falſchheit begangen durch Mißbrauch/ wann
jemand die von andern falſch gemachte Brieffe betruͤglich gebraucht/
oder falſches Gewicht/ Ellen/ Maaß und Pfund haͤlt; oder falſchen
Ehren Titul/ Tauff und Zunahmen andern zum Nachtheil ſich zueig-
net/ wegen Lehn oder Erbſchafft Hoffnung/ und etwan eines Geſchlechts
Recht und Freyheit zu genieſſen; Jtem/ wer ſich fuͤr einen Grafen/
Freyherrn/ Prieſter/ Notarien und Studenten ausgiebt/ frembd- und
perfaͤlſchtes Pittſchafft fuͤhret; im Zweiffel und Vermuthungen/ wo-
fern dieſe Perſonen ohnverdaͤchtig ſeyn wollen/ ſollen ſie ſich Eydlich be-
freyen. Endlich mit der That/ wer falſche ſilbern- oder guͤldene
Muͤntze macht/ verderbet/ faͤrbet/ betruͤglich zu eigenem Gewinn ſelbſt
und durch andere Mitgeſellen ausgiebet/ welches alles genau muß be-
wieſen ſeyn.
L. 8. 9. & 19. ff. ad L. Corn. de falſ. L. 27. ff. & L. 23. 24. 25. C. de probat.
§. 3. Allwo nun Schrifften Verfaͤlſchung angeklaget/ und jeman-
des Hauß etwa verpittſchiret/ ſoll man alle vorgefundene Brieffſchaff-
ten in ein Paqvet gewickelt/ in Gegenwart Notarien und Zeugen ver-
ſiegelt/ bewahren/ und bey des Beklagten Anweſenheit wieder eroͤffnen
laſſen/ damit er die befundene That nicht verlaͤugnen koͤnne/ vielwe-
niger ſagen/ daß es nicht von ihm/ ſondern von andern ihm zu Nach-
theil geſchehen/ welches des Richters Notarien und Zeugen Verſie-
gelung wiederlegt.
§. 4. Wer falſche Muͤntze macht/ begehet das Laſter beleidigter
Majeſtaͤt/ und ſoll verbrandt werden; wer aber die Muͤntze nur beſcha-
bet/ wird willkuͤhrlich beſtrafft; und zwar wird falſche Muͤntze ge-
macht/ wann einer betruͤglicher Weiſe eines andern Herrn/ Fuͤrſten
oder Reichs-Standes Zeichen darauff ſchlaͤgt/ oder unrechtes Metall
dem Gold und Silber zuſetzt/ oder aus gantz falſchen andern/ nemlich
zinn- oder bleyern Materie/ vermiſcht und zuſchmeltzet/ oder ſo jemand
der Muͤntze ihre rechte Schwere benimmt/ ſolche Muͤntzfaͤlſcher oder die
dergleichen auffwechſeln/ an ſich bringen und zum Nachtheil ihres
Nechſten wiederum boßhafft und gefaͤhrlich ausgeben/ ſollen nach Ge-
wohnheit und rechten Satzung mit Feuer vom Leben zum Tode ge-
bracht werden/ und die ihre Haͤuſer wiſſentlich dazu leihen/ ſollen die-
ſelben damit verwuͤrcket haben.
L. 1. 2. C. de falſ. mon. P. H. O. Art. 111.
§. 5. Wer auch ohne habende Freyheit muͤntzet/ oder irgend an-
dere Muͤntze umpraͤget/ oder wieder in Tiegel bringt/ und geringere
Muͤntze
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