Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von Falschheit/ Mordbrand und Viehes Schaden Müntze daraus schläget/ soll gefänglich eingelegt/ nach Rath und Gut-düncken/ auch der Sachen Gestalt/ an Leib oder Gut gestrafft werden; So soll nun jederman/ bey Feuer-Straffe/ sich aller alt- und neuen gu- ten Müntze betrüg- und vortheilichen Verfälsch- und Handlung ent- halten/: und wegen Reichs-Geld-Müntze/ wofern solches mit der Oberherrschafft Wissen und Willen geschehen/ soll dieselbe ihre Müntz- Freyheit verlohren haben; ja wer dazu Arbeit und Hülffe leistet/ und dabey Wache hält/ oder Feuer-Blaßbalg anzieht und Verbrechens bewust ist/ solches aber nicht anmeldet/ hat ordentliche Straffe verdie- net/ ausgenommen Wittwen und Minderjährige; wo aber der Vor- münder nahe ist/ soll er wissen/ was der Mündling verrichtet/ und hat Straffe seiner Güter zur Obrigkeit verbrochen; bey falschen Zeugen aber ist wegen Verbrechens Grösse Vergeltungs Recht Straffe/ und sonst verdienet Falschheit das Geisseln/ öffentlichen Arbeit Verweisung/ Handabhauen oder willkührliche Geld-Straffe. Novell. 52. & L. 1. C. de vet. numis potest. L. 37. §. 1. ff. de minor. P. H. O. Art. 68. §. 6. Welche nun ferner der Müntze ihre rechte auch überwichtigeSchrot- und L. 5. §. fin. C. ad L. Jul. majest. §. 7. Wer eine falsche Geburt hinterlegt/ oder arglistiger WeiseFalschen Ge- L. 30. §. 1. ff. ad L. Corn. de fals. L. 1. C. Eod. §. 8. Wer wissent-gefährlicher Weise/ falschen Tauff- und Zunah-Falschen Nah- L. falsi nominis, ff. ad L. Corn. de fals. L. 1. C. de mutat. nom. L. facta, §. si in damn. ff. ad SCt. Trebell. §. 9. Wer N n n n 2
Von Falſchheit/ Mordbrand und Viehes Schaden Muͤntze daraus ſchlaͤget/ ſoll gefaͤnglich eingelegt/ nach Rath und Gut-duͤncken/ auch der Sachen Geſtalt/ an Leib oder Gut geſtrafft werden; So ſoll nun jederman/ bey Feuer-Straffe/ ſich aller alt- und neuen gu- ten Muͤntze betruͤg- und vortheilichen Verfaͤlſch- und Handlung ent- halten/: und wegen Reichs-Geld-Muͤntze/ wofern ſolches mit der Oberherꝛſchafft Wiſſen und Willen geſchehen/ ſoll dieſelbe ihre Muͤntz- Freyheit verlohren haben; ja wer dazu Arbeit und Huͤlffe leiſtet/ und dabey Wache haͤlt/ oder Feuer-Blaßbalg anzieht und Verbrechens bewuſt iſt/ ſolches aber nicht anmeldet/ hat ordentliche Straffe verdie- net/ ausgenommen Wittwen und Minderjaͤhrige; wo aber der Vor- muͤnder nahe iſt/ ſoll er wiſſen/ was der Muͤndling verrichtet/ und hat Straffe ſeiner Guͤter zur Obrigkeit verbrochen; bey falſchen Zeugen aber iſt wegen Verbrechens Groͤſſe Vergeltungs Recht Straffe/ und ſonſt verdienet Falſchheit das Geiſſeln/ oͤffentlichen Arbeit Verweiſung/ Handabhauen oder willkuͤhrliche Geld-Straffe. Novell. 52. & L. 1. C. de vet. numis poteſt. L. 37. §. 1. ff. de minor. P. H. O. Art. 68. §. 6. Welche nun ferner der Muͤntze ihre rechte auch uͤberwichtigeSchrot- und L. 5. §. fin. C. ad L. Jul. majeſt. §. 7. Wer eine falſche Geburt hinterlegt/ oder argliſtiger WeiſeFalſchen Ge- L. 30. §. 1. ff. ad L. Corn. de falſ. L. 1. C. Eod. §. 8. Wer wiſſent-gefaͤhrlicher Weiſe/ falſchen Tauff- und Zunah-Falſchen Nah- L. falſi nominis, ff. ad L. Corn. de falſ. L. 1. C. de mutat. nom. L. facta, §. ſi in damn. ff. ad SCt. Trebell. §. 9. Wer N n n n 2
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Von Falſchheit/ Mordbrand und Viehes Schaden
Muͤntze daraus ſchlaͤget/ ſoll gefaͤnglich eingelegt/ nach Rath und Gut-
duͤncken/ auch der Sachen Geſtalt/ an Leib oder Gut geſtrafft werden;
So ſoll nun jederman/ bey Feuer-Straffe/ ſich aller alt- und neuen gu-
ten Muͤntze betruͤg- und vortheilichen Verfaͤlſch- und Handlung ent-
halten/: und wegen Reichs-Geld-Muͤntze/ wofern ſolches mit der
Oberherꝛſchafft Wiſſen und Willen geſchehen/ ſoll dieſelbe ihre Muͤntz-
Freyheit verlohren haben; ja wer dazu Arbeit und Huͤlffe leiſtet/ und
dabey Wache haͤlt/ oder Feuer-Blaßbalg anzieht und Verbrechens
bewuſt iſt/ ſolches aber nicht anmeldet/ hat ordentliche Straffe verdie-
net/ ausgenommen Wittwen und Minderjaͤhrige; wo aber der Vor-
muͤnder nahe iſt/ ſoll er wiſſen/ was der Muͤndling verrichtet/ und hat
Straffe ſeiner Guͤter zur Obrigkeit verbrochen; bey falſchen Zeugen
aber iſt wegen Verbrechens Groͤſſe Vergeltungs Recht Straffe/ und
ſonſt verdienet Falſchheit das Geiſſeln/ oͤffentlichen Arbeit Verweiſung/
Handabhauen oder willkuͤhrliche Geld-Straffe.
Novell. 52. & L. 1. C. de vet. numis poteſt. L. 37. §. 1. ff. de minor. P. H. O. Art. 68.
§. 6. Welche nun ferner der Muͤntze ihre rechte auch uͤberwichtige
Schrot- und Korn-maͤßige Schwere/ ſchaͤndlichen Gewinns halber/ be-
nehmen/ und dadurch das Geld zu rechtmaͤßigem Gewicht bringen wol-
len/ verſtimmlen den Werth/ welchen der rechte Muͤntzherr darauff
anlegen laſſen/ derowegen ſie nicht weniger als andere Muͤntz-Verfaͤl-
ſcher ordentlich zu ſtraffen/ weilen man mit Muͤntze allerdings redlich
umgehen ſoll/ und ſo fern der Angeber das Verbrechen erwieſen/ be-
koͤmmt er der Geld-Straffe dritten Theil/ auch wer Verbrechens
Geſellen verraͤth/ iſt unſtraffbar.
Schrot- und
Korn maͤßigen
Muͤntze Recht.
L. 5. §. fin. C. ad L. Jul. majeſt.
§. 7. Wer eine falſche Geburt hinterlegt/ oder argliſtiger Weiſe
eine Perſon fuͤr die andere nachtheilig zum Erben einſetzt/ begehet
Falſchheit und verdienet deren Straffe/ welche iſt Staupenſchlag/
Guͤter Verluſt/ Landes Verweiſung oder Hals-Straffe/ nachdem
die Boßheit groß und der Schade unerſetzlich.
Falſchen Ge-
burt Hinter-
legung Straf-
fe.
L. 30. §. 1. ff. ad L. Corn. de falſ. L. 1. C. Eod.
§. 8. Wer wiſſent-gefaͤhrlicher Weiſe/ falſchen Tauff- und Zunah-
men gebraucht/ oder ſich faͤlſchlich einen Doctor oder von Adel nennet/
iſt Straffe des Falſchen untergeben; wer aber ſeinen Nahmen ohne
Betrug aus groſſer Furcht Leib- und Lebens Gefahr verwandelt/ hat
keine Straffe verwuͤrcket/ iſt vielmehr unverboten in Rechten/ alſo
auch ohne Schaden im Schertz.
Falſchen Nah-
mens Zueig-
nung Straffe.
L. falſi nominis, ff. ad L. Corn. de falſ. L. 1. C. de mutat. nom. L. facta, §. ſi in damn.
ff. ad SCt. Trebell.
§. 9. Wer
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