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Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.

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V. Buch/ Cap. VII.
Falschen Brief
Straffe.

§. 9. Wer auch falsche Siegel/ Brieffe/ Urkunden/ Register/ Rent-
und Zinß-Bücher macht/ wird an Leib/ Leben/ Ehr und Gut/ nachdem
die Verfälschung viel oder wenig/ boßhafft oder schädlich geschieht/ nach
Rechts-Verständigen Rath gestrafft/ also wer frembde Brieffe er-
bricht/ lieset und unterschläget; Ja/ wann ein Siegel auff ledig-rein-
und weiß Pappier oder Pergament gedrückt/ daß darauff geschrieben
werden möge/ solches Blanqvet ist nicht ohne Argwohn des Falschen/
gilt auch wenig/ wo es nicht vom Herrn des Siegels angenommen und
für gültig erkant.

L. 1. 2. 3. 4. 6. L. Cornelia §. poena legis. L. Divus, L. falsi poena, L. quid sit falsum,
L. eos qui inter se. L. lege Cornel. Testam. ff. ad L. Corn. de fals. L 20. C. Eod.

P. H. O. Art. 112. C. de solut. & innoc. c. 2. Ext. de fide instr.
Obrigkeit Be-
fehl Recht.

§. 10. Endlich/ wer öffentliche Gebote/ stets währende und allge-
meine angeschlagene Befehl zerreist/ oder gefährlicher Weise hinweg
thut/ leidet Straffe des Falschen/ die sich auff 500. fl. erstrecket/ wann
aber der Obrigkeit Geheiß zeitlich/ ist die Straffe willkührlich; deß-
gleichen/ wer böß- und gefährlicher Weise Maaß/ Wage und Spece-
rey/ oder andere Kauffmanns-Waaren verfälschet/ und für gut aus-
giebt oder gebraucht/ soll/ nach Uberführungs Gestalt/ nachdem die
Falschheit offt und vielmahl begangen/ auch Boßheit und Schadens
Gelegenheit groß/ mit Ruthen ausgehauen/ Landes verwiesen oder am
Leben gestrafft werden.

L. Hodie qui Edicta ff. ad L. Corn. de fals. L. si quis, ff. de jurisd. omn. judic. P.
H. O. Art. 113.
Mordbrenner
Straffe und
Frage-Pun-
cten.

§. 11. Mordbrenner/ wann sie es arglistig gethan/ soll man leben-
dig verbrennen/ und solcher betrüglichen Feuers-Brunst Anzeigen sind:
Feurige Pfeile/ Pechfackeln/ und anderer dazu bestimmten Materien
Zubereitung; wann jemand am nechsten Ort mit Pulver oder andern
Feuer-Werckzeugen gesehen worden/ und zwar daselbst/ wo das Feuer
entstanden/ ein wenig zuvor/ deßfalls er keine Ursache erweisen kan/
darum/ wer solches begangen/ mag gefraget werden: aus was Ursa-
chen und zu welcher Zeit er solches gethan? Wer ihm dazu geholffen?
Mit was für Feuer-Werck er den Brand gestifftet? es sey gleich an
Scheuren/ Häusern oder andern Gebäuen/ deßgleichen von wem/ wie
oder wo er ein solch Feuer-Werckzeug dazu bekommen und zu Wege
gebracht habe?

L. 28. §. 12. ff. de poen. P. H. O. Art. 41. 51. & 125.

§. 12. So mag auch einer/ um öffentliches Aergerniß zu verhüten/
in dessen Hause zum andern mahl Feuers-Brunst entstanden/ dabey

keine
V. Buch/ Cap. VII.
Falſchen Brief
Straffe.

§. 9. Wer auch falſche Siegel/ Brieffe/ Urkunden/ Regiſter/ Rent-
und Zinß-Buͤcher macht/ wird an Leib/ Leben/ Ehr und Gut/ nachdem
die Verfaͤlſchung viel oder wenig/ boßhafft oder ſchaͤdlich geſchieht/ nach
Rechts-Verſtaͤndigen Rath geſtrafft/ alſo wer frembde Brieffe er-
bricht/ lieſet und unterſchlaͤget; Ja/ wann ein Siegel auff ledig-rein-
und weiß Pappier oder Pergament gedruͤckt/ daß darauff geſchrieben
werden moͤge/ ſolches Blanqvet iſt nicht ohne Argwohn des Falſchen/
gilt auch wenig/ wo es nicht vom Herrn des Siegels angenommen und
fuͤr guͤltig erkant.

L. 1. 2. 3. 4. 6. L. Cornelia §. pœna legis. L. Divus, L. falſi pœna, L. quid ſit falſum,
L. eos qui inter ſe. L. lege Cornel. Teſtam. ff. ad L. Corn. de falſ. L 20. C. Eod.

P. H. O. Art. 112. C. de ſolut. & innoc. c. 2. Ext. de fide inſtr.
Obrigkeit Be-
fehl Recht.

§. 10. Endlich/ wer oͤffentliche Gebote/ ſtets waͤhrende und allge-
meine angeſchlagene Befehl zerreiſt/ oder gefaͤhrlicher Weiſe hinweg
thut/ leidet Straffe des Falſchen/ die ſich auff 500. fl. erſtrecket/ wann
aber der Obrigkeit Geheiß zeitlich/ iſt die Straffe willkuͤhrlich; deß-
gleichen/ wer boͤß- und gefaͤhrlicher Weiſe Maaß/ Wage und Spece-
rey/ oder andere Kauffmanns-Waaren verfaͤlſchet/ und fuͤr gut aus-
giebt oder gebraucht/ ſoll/ nach Uberfuͤhrungs Geſtalt/ nachdem die
Falſchheit offt und vielmahl begangen/ auch Boßheit und Schadens
Gelegenheit groß/ mit Ruthen ausgehauen/ Landes verwieſen oder am
Leben geſtrafft werden.

L. Hodie qui Edicta ff. ad L. Corn. de falſ. L. ſi quis, ff. de jurisd. omn. judic. P.
H. O. Art. 113.
Mordbrenner
Straffe und
Frage-Pun-
cten.

§. 11. Mordbrenner/ wann ſie es argliſtig gethan/ ſoll man leben-
dig verbrennen/ und ſolcher betruͤglichen Feuers-Brunſt Anzeigen ſind:
Feurige Pfeile/ Pechfackeln/ und anderer dazu beſtimmten Materien
Zubereitung; wann jemand am nechſten Ort mit Pulver oder andern
Feuer-Werckzeugen geſehen worden/ und zwar daſelbſt/ wo das Feuer
entſtanden/ ein wenig zuvor/ deßfalls er keine Urſache erweiſen kan/
darum/ wer ſolches begangen/ mag gefraget werden: aus was Urſa-
chen und zu welcher Zeit er ſolches gethan? Wer ihm dazu geholffen?
Mit was fuͤr Feuer-Werck er den Brand geſtifftet? es ſey gleich an
Scheuren/ Haͤuſern oder andern Gebaͤuen/ deßgleichen von wem/ wie
oder wo er ein ſolch Feuer-Werckzeug dazu bekommen und zu Wege
gebracht habe?

L. 28. §. 12. ff. de pœn. P. H. O. Art. 41. 51. & 125.

§. 12. So mag auch einer/ um oͤffentliches Aergerniß zu verhuͤten/
in deſſen Hauſe zum andern mahl Feuers-Brunſt entſtanden/ dabey

keine
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[652/0659] V. Buch/ Cap. VII. §. 9. Wer auch falſche Siegel/ Brieffe/ Urkunden/ Regiſter/ Rent- und Zinß-Buͤcher macht/ wird an Leib/ Leben/ Ehr und Gut/ nachdem die Verfaͤlſchung viel oder wenig/ boßhafft oder ſchaͤdlich geſchieht/ nach Rechts-Verſtaͤndigen Rath geſtrafft/ alſo wer frembde Brieffe er- bricht/ lieſet und unterſchlaͤget; Ja/ wann ein Siegel auff ledig-rein- und weiß Pappier oder Pergament gedruͤckt/ daß darauff geſchrieben werden moͤge/ ſolches Blanqvet iſt nicht ohne Argwohn des Falſchen/ gilt auch wenig/ wo es nicht vom Herrn des Siegels angenommen und fuͤr guͤltig erkant. L. 1. 2. 3. 4. 6. L. Cornelia §. pœna legis. L. Divus, L. falſi pœna, L. quid ſit falſum, L. eos qui inter ſe. L. lege Cornel. Teſtam. ff. ad L. Corn. de falſ. L 20. C. Eod. P. H. O. Art. 112. C. de ſolut. & innoc. c. 2. Ext. de fide inſtr. §. 10. Endlich/ wer oͤffentliche Gebote/ ſtets waͤhrende und allge- meine angeſchlagene Befehl zerreiſt/ oder gefaͤhrlicher Weiſe hinweg thut/ leidet Straffe des Falſchen/ die ſich auff 500. fl. erſtrecket/ wann aber der Obrigkeit Geheiß zeitlich/ iſt die Straffe willkuͤhrlich; deß- gleichen/ wer boͤß- und gefaͤhrlicher Weiſe Maaß/ Wage und Spece- rey/ oder andere Kauffmanns-Waaren verfaͤlſchet/ und fuͤr gut aus- giebt oder gebraucht/ ſoll/ nach Uberfuͤhrungs Geſtalt/ nachdem die Falſchheit offt und vielmahl begangen/ auch Boßheit und Schadens Gelegenheit groß/ mit Ruthen ausgehauen/ Landes verwieſen oder am Leben geſtrafft werden. L. Hodie qui Edicta ff. ad L. Corn. de falſ. L. ſi quis, ff. de jurisd. omn. judic. P. H. O. Art. 113. §. 11. Mordbrenner/ wann ſie es argliſtig gethan/ ſoll man leben- dig verbrennen/ und ſolcher betruͤglichen Feuers-Brunſt Anzeigen ſind: Feurige Pfeile/ Pechfackeln/ und anderer dazu beſtimmten Materien Zubereitung; wann jemand am nechſten Ort mit Pulver oder andern Feuer-Werckzeugen geſehen worden/ und zwar daſelbſt/ wo das Feuer entſtanden/ ein wenig zuvor/ deßfalls er keine Urſache erweiſen kan/ darum/ wer ſolches begangen/ mag gefraget werden: aus was Urſa- chen und zu welcher Zeit er ſolches gethan? Wer ihm dazu geholffen? Mit was fuͤr Feuer-Werck er den Brand geſtifftet? es ſey gleich an Scheuren/ Haͤuſern oder andern Gebaͤuen/ deßgleichen von wem/ wie oder wo er ein ſolch Feuer-Werckzeug dazu bekommen und zu Wege gebracht habe? L. 28. §. 12. ff. de pœn. P. H. O. Art. 41. 51. & 125. §. 12. So mag auch einer/ um oͤffentliches Aergerniß zu verhuͤten/ in deſſen Hauſe zum andern mahl Feuers-Brunſt entſtanden/ dabey keine

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Zitationshilfe: Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703, S. 652. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geise_corpus_1703/659>, abgerufen am 22.11.2024.