Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.V. Buch/ Cap. VII. Schaden thut/ oder ein Ding zu verwahren genommen behält/ ist samtseinen Erben/ die es überkommen/ solches vierfältig zu bezahlen schul- dig; Wer aber zu Feuer-Schaden oder Schiffbruch Ursach gegeben/ hat Lebens-Straffe verwürcket/ und mag in selbigem Feuer zu ver- brennen oder in See zu ersäuffen hingeworffen werden; Wer nun aus grober Schuld und Versäumniß dergleichen verursachet/ verdienet Lands-Verweisung/ oder nachbarlichen Schadens Ersetzung/ und müssen hierinn Einwohner sich allen Verdachts befreyen/ auch ihre Unschuld erweisen. L. 1. §. ex incendio, cum §§. & LL. seqq. L. 3. §. 3. L. 4. §. fin. L. 18. ff. de incend. Auth. navigia, C. de furt. L. 38. §. incendiarii ff. de poen. L. pen. L. qui aedes, ff. de incend. ruin. naufrag. Exod. XXII, 6. L. si quis ad L. Corn. de Sicar. L. 7. ff. de pact. L. 11. ff. de princ. & comm. rei vend. L. 3. de offic. praefect. vigil. Thiere Scha- den Bußrecht. §. 17. So auch jemand ein schädliches Thier hätte/ das einen P. H. O. Art. 136. 151. L. 1. ff. de Except. des Recht. §. 18. Wann nun jemand einen beißigen Hund/ der ihn verfolget/ schehe/
V. Buch/ Cap. VII. Schaden thut/ oder ein Ding zu verwahren genommen behaͤlt/ iſt ſamtſeinen Erben/ die es uͤberkommen/ ſolches vierfaͤltig zu bezahlen ſchul- dig; Wer aber zu Feuer-Schaden oder Schiffbruch Urſach gegeben/ hat Lebens-Straffe verwuͤrcket/ und mag in ſelbigem Feuer zu ver- brennen oder in See zu erſaͤuffen hingeworffen werden; Wer nun aus grober Schuld und Verſaͤumniß dergleichen verurſachet/ verdienet Lands-Verweiſung/ oder nachbarlichen Schadens Erſetzung/ und muͤſſen hierinn Einwohner ſich allen Verdachts befreyen/ auch ihre Unſchuld erweiſen. L. 1. §. ex incendio, cum §§. & LL. ſeqq. L. 3. §. 3. L. 4. §. fin. L. 18. ff. de incend. Auth. navigia, C. de furt. L. 38. §. incendiarii ff. de pœn. L. pen. L. qui ædes, ff. de incend. ruin. naufrag. Exod. XXII, 6. L. ſi quis ad L. Corn. de Sicar. L. 7. ff. de pact. L. 11. ff. de princ. & comm. rei vend. L. 3. de offic. præfect. vigil. Thiere Scha- den Bußrecht. §. 17. So auch jemand ein ſchaͤdliches Thier haͤtte/ das einen P. H. O. Art. 136. 151. L. 1. ff. de Except. des Recht. §. 18. Wann nun jemand einen beißigen Hund/ der ihn verfolget/ ſchehe/
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V. Buch/ Cap. VII.
Schaden thut/ oder ein Ding zu verwahren genommen behaͤlt/ iſt ſamt
ſeinen Erben/ die es uͤberkommen/ ſolches vierfaͤltig zu bezahlen ſchul-
dig; Wer aber zu Feuer-Schaden oder Schiffbruch Urſach gegeben/
hat Lebens-Straffe verwuͤrcket/ und mag in ſelbigem Feuer zu ver-
brennen oder in See zu erſaͤuffen hingeworffen werden; Wer nun aus
grober Schuld und Verſaͤumniß dergleichen verurſachet/ verdienet
Lands-Verweiſung/ oder nachbarlichen Schadens Erſetzung/ und
muͤſſen hierinn Einwohner ſich allen Verdachts befreyen/ auch ihre
Unſchuld erweiſen.
L. 1. §. ex incendio, cum §§. & LL. ſeqq. L. 3. §. 3. L. 4. §. fin. L. 18. ff. de incend.
Auth. navigia, C. de furt. L. 38. §. incendiarii ff. de pœn. L. pen. L. qui ædes,
ff. de incend. ruin. naufrag. Exod. XXII, 6. L. ſi quis ad L. Corn. de Sicar.
L. 7. ff. de pact. L. 11. ff. de princ. & comm. rei vend. L. 3. de offic. præfect.
vigil.
§. 17. So auch jemand ein ſchaͤdliches Thier haͤtte/ das einen
Menſchen entleibet/ oder ſich dermaſſen erzeiget/ und ſonſt von Art und
Eigenſchafft iſt/ dadurch zu beſorgen waͤre/ daß es den Leuten an Leib
oder Leben Schaden thun moͤchte/ deſſen ſoll ſich ſein Herr entledigen/
oder allen davon entſtehenden Schaden nach Gelegenheit der Sachen
entgelten/ und ſo viel deſto mehr darum geſtrafft werden/ wann er zu-
vor von Obrigkeiten gewarnet worden/ ſolches Thier abzuſchaffen/
oder genau zu verwahren/ welche zur Entſchuldigung angefuͤhrte Urſa-
chen/ dafern ſie dienſam und erheblich/ alsdann auf Richters Zulaſſung
ein jeder beweiſen muß/ als ſo fern es waͤre ohne des Herrn Schuld
oder aus ſeiner Unwiſſenheit geſchehen/ daß er das Thier fuͤr zahm ge-
halten/ oder wohl eingeſchloſſen und ihm ungefaͤhr ausgebrochen/ ſo iſt
er von Straffe zu befreyen; Sonſt mag man wohl ein Thier oder zah-
mes Vieh/ das einem ſein Heu/ Graß oder Frucht verwuͤſtet oder gar
abgeweydet/ ſo lange pfaͤnden/ ſchuͤtzen und behalten/ biß der Schaden
und Unkoſten bezahlet oder erſtattet.
Viehes Eige-
ner Entſchul-
digungs Recht
P. H. O. Art. 136. 151. L. 1. ff. de Except.
§. 18. Wann nun jemand einen beißigen Hund/ der ihn verfolget/
mit einem Stein wirfft/ und den dabey fuͤruͤbergehenden von ohngefaͤhr
wider Willen toͤdtet/ iſt frey von Todes Straffe; alſo/ wer ein muth-
willig Pferd/ deſſen Fehler ihm unbekandt/ nicht zwingen kan/ daß es
einen Menſchen untertritt/ dieſe bezahlen nur Artzt-Lohn/ Schaden
und Verſaͤumniß-Unkoſten. Wer aber ein ſchaͤdlich wildes Thier oder
boͤſen Hund an oͤffentlicher Straſſe gebunden oder loßgehend haͤlt/ ſoll/
damit niemanden auff freyer Straſſen oder Landwegen Gewalt ge-
ſchehe/
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