bei ihrer Zusammenfügung ein einzelnes, schlangenförmig um die Spindel geschlungenes Gewinde von gleicher Dicke. Die Verfertigung einer Schnecke nach dieser Art ist offen- bar schwieriger.
Bei der Herstellung einer jeden Schnecke hat man vor allem darauf zu sehen, dass die Spindel genau zylindrisch abgedreht werde, wobei man sie in den bereits ein- gesetzten eisernen Zapfen herumdrehen lässt; sie muss an beiden Enden winkelrecht ab- geschnitten und etwas länger seyn, als die Schnecke werden soll. Soll die Schnecke trep- penförmige Windungen erhalten und die Höhe eines Schneckenganges oder das Aufstei- gen der Schnecke in einer ganzen Windung, z. B. 9 Zoll betragen, die Schaufelbreter aber 3/4 Zoll Stärke erhalten, so gibt die Division von 9 durch 3/4 die Zahl 12, als die An- zahl der einzusetzenden Breter für eine Windung. Man legt nun die Spindel horizontal,Fig. 2. Tab. 86. schnürt an ihren beiden Endflächen den Durchmesser lothrecht ab, und theilt den Um- fang einer jeden solchen Fläche in 12 Theile. Man verbindet sodann die gleichnamigen Punkte beider Grundflächen mittelst eines Schnurschlages am Umfange der Spindel. Be- zeichnet p die Peripherie, der Punkt a aber den Anfang der Windungen und a m = h die Höhe einer Windung, so haben wir a b = 1/2 p, a c = 2/12 p, a d = 3/12 p ....; es muss also in b die Höhe b b' = 1/12 h, in c die Höhe c c' = 2/12 h, in d die Höhe d d' = 3/12 h .... aufgetragen werden, um die erste Schneckenlinie zu erhalten.
Diese Verzeichnung kann auch mittelst eines papiernen rechtwinkeligen Dreiecks ge- schehen. Wird nämlich seine Grundlinie oder der grössere Kathete = p und seine Höhe, oder der kleinere Kathete = h gemacht, und dann das Dreieck ausgeschnitten, so erhebt sich die Hypothenuse unter demselben Winkel, wie die innere Schneckenlinie an der Spindel. Windet man also das Dreieck so um die Spindel, dass der grössere Kathete an der Grundfläche der Spindel anschliesst, so bezeichnet die Hypothenuse die Richtung des ersten Schneckengewindes, welches darnach auf der Spindel verzeichnet werden kann. Die zweite Schneckenlinie ergibt sich, indem man von b', c', d' .... die Höhe h in den am Umfange der Spindel verzeichneten Schnurschlägen aufträgt, und so erhält man auch eine jede folgende Schneckenlinie. Die Verzeichnung dieser krummen Linien an der Spindel kann am besten mit Hilfe eines biegsamen Lineals von Fischbein oder gu- tem Pappendeckel geschehen.
Von den Durchschnittspunkten b', c', d' .... werden dann mittelst eines ebenfalls biegsamen Winkelmaasses die Linien b' n o, c' p q, d' r s .... winkelrecht auf die Schnur- schläge gezogen, wodurch man die Rechtecke erhält, in welche die Schaufelbreter ein- zusetzen kommen. Diese Rechtecke müssen aber wegen des Uebergreifens um 1/3 bis 1/2 Zoll mehr, in der Richtung der einzusetzenden Breter, und 2 bis 3 Zoll tief in der Spindel aus- gestämmt werden. Passen die eingesetzten Schaufeln vollkommen aneinander, so wird die ganze Spindel sammt Schaufeln mehreremale mit heissem Theer gut angestrichen. End- lich werden Dauben, oder nach der Krümmung der Schaufeln ausgearbeitete Breter von der Länge der Spindel, einer Breite von 2 bis 4 Zoll, und einer Stärke von 11/2 bis 2 Zoll mittelst Falzen am ganzen Umfange der Schaufeln gut aneinander gepasst, und mit eiser- nen Ringen, in etwa 2 Fuss Entfernung von einander angetrieben. Dass dieses Antreiben mit besserm Erfolge gemacht werde, wenn die Dauben in der Mitte stärker sind, wurde bereits bemerkt.
Wasserschnecke mit geraden Bretern.
bei ihrer Zusammenfügung ein einzelnes, schlangenförmig um die Spindel geschlungenes Gewinde von gleicher Dicke. Die Verfertigung einer Schnecke nach dieser Art ist offen- bar schwieriger.
Bei der Herstellung einer jeden Schnecke hat man vor allem darauf zu sehen, dass die Spindel genau zylindrisch abgedreht werde, wobei man sie in den bereits ein- gesetzten eisernen Zapfen herumdrehen lässt; sie muss an beiden Enden winkelrecht ab- geschnitten und etwas länger seyn, als die Schnecke werden soll. Soll die Schnecke trep- penförmige Windungen erhalten und die Höhe eines Schneckenganges oder das Aufstei- gen der Schnecke in einer ganzen Windung, z. B. 9 Zoll betragen, die Schaufelbreter aber ¾ Zoll Stärke erhalten, so gibt die Division von 9 durch ¾ die Zahl 12, als die An- zahl der einzusetzenden Breter für eine Windung. Man legt nun die Spindel horizontal,Fig. 2. Tab. 86. schnürt an ihren beiden Endflächen den Durchmesser lothrecht ab, und theilt den Um- fang einer jeden solchen Fläche in 12 Theile. Man verbindet sodann die gleichnamigen Punkte beider Grundflächen mittelst eines Schnurschlages am Umfange der Spindel. Be- zeichnet p die Peripherie, der Punkt a aber den Anfang der Windungen und a m = h die Höhe einer Windung, so haben wir a b = ½ p, a c = 2/12 p, a d = 3/12 p ....; es muss also in b die Höhe b b' = 1/12 h, in c die Höhe c c' = 2/12 h, in d die Höhe d d' = 3/12 h .... aufgetragen werden, um die erste Schneckenlinie zu erhalten.
Diese Verzeichnung kann auch mittelst eines papiernen rechtwinkeligen Dreiecks ge- schehen. Wird nämlich seine Grundlinie oder der grössere Kathete = p und seine Höhe, oder der kleinere Kathete = h gemacht, und dann das Dreieck ausgeschnitten, so erhebt sich die Hypothenuse unter demselben Winkel, wie die innere Schneckenlinie an der Spindel. Windet man also das Dreieck so um die Spindel, dass der grössere Kathete an der Grundfläche der Spindel anschliesst, so bezeichnet die Hypothenuse die Richtung des ersten Schneckengewindes, welches darnach auf der Spindel verzeichnet werden kann. Die zweite Schneckenlinie ergibt sich, indem man von b', c', d' .... die Höhe h in den am Umfange der Spindel verzeichneten Schnurschlägen aufträgt, und so erhält man auch eine jede folgende Schneckenlinie. Die Verzeichnung dieser krummen Linien an der Spindel kann am besten mit Hilfe eines biegsamen Lineals von Fischbein oder gu- tem Pappendeckel geschehen.
Von den Durchschnittspunkten b', c', d' .... werden dann mittelst eines ebenfalls biegsamen Winkelmaasses die Linien b' n o, c' p q, d' r s .... winkelrecht auf die Schnur- schläge gezogen, wodurch man die Rechtecke erhält, in welche die Schaufelbreter ein- zusetzen kommen. Diese Rechtecke müssen aber wegen des Uebergreifens um ⅓ bis ½ Zoll mehr, in der Richtung der einzusetzenden Breter, und 2 bis 3 Zoll tief in der Spindel aus- gestämmt werden. Passen die eingesetzten Schaufeln vollkommen aneinander, so wird die ganze Spindel sammt Schaufeln mehreremale mit heissem Theer gut angestrichen. End- lich werden Dauben, oder nach der Krümmung der Schaufeln ausgearbeitete Breter von der Länge der Spindel, einer Breite von 2 bis 4 Zoll, und einer Stärke von 1½ bis 2 Zoll mittelst Falzen am ganzen Umfange der Schaufeln gut aneinander gepasst, und mit eiser- nen Ringen, in etwa 2 Fuss Entfernung von einander angetrieben. Dass dieses Antreiben mit besserm Erfolge gemacht werde, wenn die Dauben in der Mitte stärker sind, wurde bereits bemerkt.
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[223/0259]
Wasserschnecke mit geraden Bretern.
bei ihrer Zusammenfügung ein einzelnes, schlangenförmig um die Spindel geschlungenes
Gewinde von gleicher Dicke. Die Verfertigung einer Schnecke nach dieser Art ist offen-
bar schwieriger.
Bei der Herstellung einer jeden Schnecke hat man vor allem darauf zu sehen, dass
die Spindel genau zylindrisch abgedreht werde, wobei man sie in den bereits ein-
gesetzten eisernen Zapfen herumdrehen lässt; sie muss an beiden Enden winkelrecht ab-
geschnitten und etwas länger seyn, als die Schnecke werden soll. Soll die Schnecke trep-
penförmige Windungen erhalten und die Höhe eines Schneckenganges oder das Aufstei-
gen der Schnecke in einer ganzen Windung, z. B. 9 Zoll betragen, die Schaufelbreter
aber ¾ Zoll Stärke erhalten, so gibt die Division von 9 durch ¾ die Zahl 12, als die An-
zahl der einzusetzenden Breter für eine Windung. Man legt nun die Spindel horizontal,
schnürt an ihren beiden Endflächen den Durchmesser lothrecht ab, und theilt den Um-
fang einer jeden solchen Fläche in 12 Theile. Man verbindet sodann die gleichnamigen
Punkte beider Grundflächen mittelst eines Schnurschlages am Umfange der Spindel. Be-
zeichnet p die Peripherie, der Punkt a aber den Anfang der Windungen und a m = h
die Höhe einer Windung, so haben wir a b = ½ p, a c = 2/12 p, a d = 3/12 p ....; es muss
also in b die Höhe b b' = 1/12 h, in c die Höhe c c' = 2/12 h, in d die Höhe d d' = 3/12 h ....
aufgetragen werden, um die erste Schneckenlinie zu erhalten.
Fig.
2.
Tab.
86.
Diese Verzeichnung kann auch mittelst eines papiernen rechtwinkeligen Dreiecks ge-
schehen. Wird nämlich seine Grundlinie oder der grössere Kathete = p und seine Höhe,
oder der kleinere Kathete = h gemacht, und dann das Dreieck ausgeschnitten, so erhebt
sich die Hypothenuse unter demselben Winkel, wie die innere Schneckenlinie an der
Spindel. Windet man also das Dreieck so um die Spindel, dass der grössere Kathete an
der Grundfläche der Spindel anschliesst, so bezeichnet die Hypothenuse die Richtung
des ersten Schneckengewindes, welches darnach auf der Spindel verzeichnet werden
kann. Die zweite Schneckenlinie ergibt sich, indem man von b', c', d' .... die Höhe h
in den am Umfange der Spindel verzeichneten Schnurschlägen aufträgt, und so erhält
man auch eine jede folgende Schneckenlinie. Die Verzeichnung dieser krummen Linien
an der Spindel kann am besten mit Hilfe eines biegsamen Lineals von Fischbein oder gu-
tem Pappendeckel geschehen.
Von den Durchschnittspunkten b', c', d' .... werden dann mittelst eines ebenfalls
biegsamen Winkelmaasses die Linien b' n o, c' p q, d' r s .... winkelrecht auf die Schnur-
schläge gezogen, wodurch man die Rechtecke erhält, in welche die Schaufelbreter ein-
zusetzen kommen. Diese Rechtecke müssen aber wegen des Uebergreifens um ⅓ bis ½ Zoll
mehr, in der Richtung der einzusetzenden Breter, und 2 bis 3 Zoll tief in der Spindel aus-
gestämmt werden. Passen die eingesetzten Schaufeln vollkommen aneinander, so wird die
ganze Spindel sammt Schaufeln mehreremale mit heissem Theer gut angestrichen. End-
lich werden Dauben, oder nach der Krümmung der Schaufeln ausgearbeitete Breter von
der Länge der Spindel, einer Breite von 2 bis 4 Zoll, und einer Stärke von 1½ bis 2 Zoll
mittelst Falzen am ganzen Umfange der Schaufeln gut aneinander gepasst, und mit eiser-
nen Ringen, in etwa 2 Fuss Entfernung von einander angetrieben. Dass dieses Antreiben
mit besserm Erfolge gemacht werde, wenn die Dauben in der Mitte stärker sind, wurde
bereits bemerkt.
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 3: Beschreibung und Berechnung grösserer Maschinenanlagen. Wien, 1834, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik03_1834/259>, abgerufen am 24.11.2024.
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