[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.Kurtzer Entwurf einmal die Fracht bezahlen können, als er nach Romberuffen worden ist. Das Jnsigne, so die Manutii geführet, ist ein Ancker um welchen sich eine Delphin schlinget mit der Beyschrift: Sudauit & alsit. Dessen Bildniß trift man gleichfalls auf Fig. II. an. Auf die- sen wird nicht unbillig folgen: Johann Frobenius, Von Hammelburg aus Francken gebürtig. Anfäng- lich studirte er in seinem Vaterland, hernach aber zu Basel. Woselbst er sich mit den damals berühmten Buchdruckern Johann Ammerbach und Johann Petri bekannt gemacht, und die Stelle eines Correcto- ris vertreten hat. Hierdurch bekam er eine solche Liebe zu dieser Kunst, daß er 1491. eine eigene Druckerey an- geleget, und verschiedene wichtige Wercke gedrucket hat, worunter die Wercke Augustini in X. Bänden nicht die letzte Stelle einnehmen Er hatte aber das Unglück, daß er sie bey seinem Leben nicht gäntzlich zu Stande gebracht, weil ihm ein gefährlicher Fall das Leben verkürtzet, denn er sturbe in zwey Tagen darauf im Jahr 1527. Was Aldus Manutius in Jtalien, das ist Frobenius in Teutschland gewesen. Denn er musterte nach desselben Beyspiel die alten unförmli- chen Buchstaben gleichfalls aus, und beflisse sich dage- gen eines recht feinen Drucks, und lieferte der gelehrten Welt viele nützliche Schriften. Nach seinem Todt setzte sein Sohn Hieronymus, und sein Eydam Nico- laus Episcopius die Druckerey fort und verdienten sich ebenfalls eine Stelle unter den berühmten Buchdru- ckern. Frobenii Jnsigne war ein Friedensstab, der unten von zwey, zuweilen auch nur von einer Hand ge- halten,
Kurtzer Entwurf einmal die Fracht bezahlen koͤnnen, als er nach Romberuffen worden iſt. Das Jnſigne, ſo die Manutii gefuͤhret, iſt ein Ancker um welchen ſich eine Delphin ſchlinget mit der Beyſchrift: Sudauit & alſit. Deſſen Bildniß trift man gleichfalls auf Fig. II. an. Auf die- ſen wird nicht unbillig folgen: Johann Frobenius, Von Hammelburg aus Francken gebuͤrtig. Anfaͤng- lich ſtudirte er in ſeinem Vaterland, hernach aber zu Baſel. Woſelbſt er ſich mit den damals beruͤhmten Buchdruckern Johann Ammerbach und Johann Petri bekannt gemacht, und die Stelle eines Correcto- ris vertreten hat. Hierdurch bekam er eine ſolche Liebe zu dieſer Kunſt, daß er 1491. eine eigene Druckerey an- geleget, und verſchiedene wichtige Wercke gedrucket hat, worunter die Wercke Auguſtini in X. Baͤnden nicht die letzte Stelle einnehmen Er hatte aber das Ungluͤck, daß er ſie bey ſeinem Leben nicht gaͤntzlich zu Stande gebracht, weil ihm ein gefaͤhrlicher Fall das Leben verkuͤrtzet, denn er ſturbe in zwey Tagen darauf im Jahr 1527. Was Aldus Manutius in Jtalien, das iſt Frobenius in Teutſchland geweſen. Denn er muſterte nach deſſelben Beyſpiel die alten unfoͤrmli- chen Buchſtaben gleichfalls aus, und befliſſe ſich dage- gen eines recht feinen Drucks, und lieferte der gelehrten Welt viele nuͤtzliche Schriften. Nach ſeinem Todt ſetzte ſein Sohn Hieronymus, und ſein Eydam Nico- laus Epiſcopius die Druckerey fort und verdienten ſich ebenfalls eine Stelle unter den beruͤhmten Buchdru- ckern. Frobenii Jnſigne war ein Friedensſtab, der unten von zwey, zuweilen auch nur von einer Hand ge- halten,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0104" n="64"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Kurtzer Entwurf</hi></fw><lb/> einmal die Fracht bezahlen koͤnnen, als er nach Rom<lb/> beruffen worden iſt. Das Jnſigne, ſo die <hi rendition="#fr">Manutii</hi><lb/> gefuͤhret, iſt ein Ancker um welchen ſich eine Delphin<lb/> ſchlinget mit der Beyſchrift: <hi rendition="#aq">Sudauit & alſit.</hi> Deſſen<lb/> Bildniß trift man gleichfalls auf <hi rendition="#aq">Fig. II.</hi> an. Auf die-<lb/> ſen wird nicht unbillig folgen:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Johann Frobenius,</hi></hi></hi><lb/> Von Hammelburg aus Francken gebuͤrtig. Anfaͤng-<lb/> lich ſtudirte er in ſeinem Vaterland, hernach aber zu<lb/> Baſel. Woſelbſt er ſich mit den damals beruͤhmten<lb/> Buchdruckern <hi rendition="#fr">Johann Ammerbach</hi> und <hi rendition="#fr">Johann<lb/> Petri</hi> bekannt gemacht, und die Stelle eines Correcto-<lb/> ris vertreten hat. Hierdurch bekam er eine ſolche Liebe<lb/> zu dieſer Kunſt, daß er 1491. eine eigene Druckerey an-<lb/> geleget, und verſchiedene wichtige Wercke gedrucket<lb/> hat, worunter die Wercke <hi rendition="#fr">Auguſtini</hi> in <hi rendition="#aq">X.</hi> Baͤnden<lb/> nicht die letzte Stelle einnehmen Er hatte aber das<lb/> Ungluͤck, daß er ſie bey ſeinem Leben nicht gaͤntzlich zu<lb/> Stande gebracht, weil ihm ein gefaͤhrlicher Fall das<lb/> Leben verkuͤrtzet, denn er ſturbe in zwey Tagen darauf<lb/> im Jahr 1527. Was <hi rendition="#fr">Aldus Manutius</hi> in Jtalien,<lb/> das iſt <hi rendition="#fr">Frobenius</hi> in Teutſchland geweſen. Denn er<lb/> muſterte nach deſſelben Beyſpiel die alten unfoͤrmli-<lb/> chen Buchſtaben gleichfalls aus, und befliſſe ſich dage-<lb/> gen eines recht feinen Drucks, und lieferte der gelehrten<lb/> Welt viele nuͤtzliche Schriften. Nach ſeinem Todt<lb/> ſetzte ſein Sohn <hi rendition="#fr">Hieronymus,</hi> und ſein Eydam <hi rendition="#fr">Nico-<lb/> laus Epiſcopius</hi> die Druckerey fort und verdienten<lb/> ſich ebenfalls eine Stelle unter den beruͤhmten Buchdru-<lb/> ckern. <hi rendition="#fr">Frobenii</hi> Jnſigne war ein Friedensſtab, der<lb/> unten von zwey, zuweilen auch nur von einer Hand ge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">halten,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [64/0104]
Kurtzer Entwurf
einmal die Fracht bezahlen koͤnnen, als er nach Rom
beruffen worden iſt. Das Jnſigne, ſo die Manutii
gefuͤhret, iſt ein Ancker um welchen ſich eine Delphin
ſchlinget mit der Beyſchrift: Sudauit & alſit. Deſſen
Bildniß trift man gleichfalls auf Fig. II. an. Auf die-
ſen wird nicht unbillig folgen:
Johann Frobenius,
Von Hammelburg aus Francken gebuͤrtig. Anfaͤng-
lich ſtudirte er in ſeinem Vaterland, hernach aber zu
Baſel. Woſelbſt er ſich mit den damals beruͤhmten
Buchdruckern Johann Ammerbach und Johann
Petri bekannt gemacht, und die Stelle eines Correcto-
ris vertreten hat. Hierdurch bekam er eine ſolche Liebe
zu dieſer Kunſt, daß er 1491. eine eigene Druckerey an-
geleget, und verſchiedene wichtige Wercke gedrucket
hat, worunter die Wercke Auguſtini in X. Baͤnden
nicht die letzte Stelle einnehmen Er hatte aber das
Ungluͤck, daß er ſie bey ſeinem Leben nicht gaͤntzlich zu
Stande gebracht, weil ihm ein gefaͤhrlicher Fall das
Leben verkuͤrtzet, denn er ſturbe in zwey Tagen darauf
im Jahr 1527. Was Aldus Manutius in Jtalien,
das iſt Frobenius in Teutſchland geweſen. Denn er
muſterte nach deſſelben Beyſpiel die alten unfoͤrmli-
chen Buchſtaben gleichfalls aus, und befliſſe ſich dage-
gen eines recht feinen Drucks, und lieferte der gelehrten
Welt viele nuͤtzliche Schriften. Nach ſeinem Todt
ſetzte ſein Sohn Hieronymus, und ſein Eydam Nico-
laus Epiſcopius die Druckerey fort und verdienten
ſich ebenfalls eine Stelle unter den beruͤhmten Buchdru-
ckern. Frobenii Jnſigne war ein Friedensſtab, der
unten von zwey, zuweilen auch nur von einer Hand ge-
halten,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |