[Gessner, Christian Friedrich]: Die so nöthig als nützliche Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 1. Leipzig, 1740.von Erfindung der edlen Buchdruckerkunst. blind worden, in dem Hause Johannis Gutten-bergs, wo heut zu Tag das Juristen-Collegium ste- het, ihre Vollkommenheit erreichet. (o) Und eben dieses bekräftiget auch das Denckmahl an diesem Collegio, so Guttenberg zu Ehren daselbst aufgerichtet worden ist. (p) Und was braucht es weitern Beweiß? Die allerersten zu Mayntz gedruckten Bücher von 1457. 1459. 1460. und folgenden Jahren, (q) sind ja in öffent- lichen Bibliothecken noch vorhanden und bezeugen dieses augenscheinlich. Wenn man also dieses alles zusam- men nimmt; So kan man vermöge dieser glaubwürdi- gen Zeugnisse keinen andern Schluß fassen, als Joh. Guttenberg, aus Straßburg gebürtig, hat zu aller- erst zu Mayntz die Buchdruckerkunst, wie man sie noch heut zu Tag hat, erfunden. Es wäre ja eine unverant- wortliche Verwegenheit zu sagen, diese Leute hätten alle mit (o) In Catalogo Episcop. Argentin. 1508. editio. (p) Nicol. Serarius führt selbiges Lib. l, c. 37. p. 159. Re- rum Mogunt. an. Es heißt aber also: IO ANNI GVT- TENBERGENSI Moguntino, qui primus omnium litteras aere imprimendas inuenit, hac arte de toto orbe be- ne merenti luo Witigisis hoc saxum pro monumento po- suit An. 1508. (q) Mich. Maittaire führet die meisten in seinen Annal. T. I, p. 270. sqq. an, welche insgemein folgende Unter- schrift am Ende bey sich haben: Alma in vrbe MO- GVNTINA inclite nacionis germanice, quam Dei cle- mentia tam alti ingenii lumine donoque gratuito ceteris terrarum nacionibus preferre illustrareque dignatus est, non atramento, plunmali canna neque aerea, sed artificiosa quadam adinuentione imprimendi seu caracterizandi sic effigiatum & ad eusebiam Dei industrie est consummatum hoc, vel illud opus, per IO ANNEM FVST ciuem & PETRVM SCHOIFFER de GERNS- HEIM. D
von Erfindung der edlen Buchdruckerkunſt. blind worden, in dem Hauſe Johannis Gutten-bergs, wo heut zu Tag das Juriſten-Collegium ſte- het, ihre Vollkommenheit erreichet. (o) Und eben dieſes bekraͤftiget auch das Denckmahl an dieſem Collegio, ſo Guttenberg zu Ehren daſelbſt aufgerichtet worden iſt. (p) Und was braucht es weitern Beweiß? Die allererſten zu Mayntz gedruckten Buͤcher von 1457. 1459. 1460. und folgenden Jahren, (q) ſind ja in oͤffent- lichen Bibliothecken noch vorhanden und bezeugen dieſes augenſcheinlich. Wenn man alſo dieſes alles zuſam- men nimmt; So kan man vermoͤge dieſer glaubwuͤrdi- gen Zeugniſſe keinen andern Schluß faſſen, als Joh. Guttenberg, aus Straßburg gebuͤrtig, hat zu aller- erſt zu Mayntz die Buchdruckerkunſt, wie man ſie noch heut zu Tag hat, erfunden. Es waͤre ja eine unverant- wortliche Verwegenheit zu ſagen, dieſe Leute haͤtten alle mit (o) In Catalogo Epiſcop. Argentin. 1508. editio. (p) Nicol. Serarius fuͤhrt ſelbiges Lib. l, c. 37. p. 159. Re- rum Mogunt. an. Es heißt aber alſo: IO ANNI GVT- TENBERGENSI Moguntino, qui primus omnium litteras ære imprimendas inuenit, hac arte de toto orbe be- ne merenti luo Witigiſis hoc ſaxum pro monumento po- ſuit An. 1508. (q) Mich. Maittaire fuͤhret die meiſten in ſeinen Annal. T. I, p. 270. ſqq. an, welche insgemein folgende Unter- ſchrift am Ende bey ſich haben: Alma in vrbe MO- GVNTINA inclite nacionis germanice, quam Dei cle- mentia tam alti ingenii lumine donoque gratuito ceteris terrarum nacionibus preferre illuſtrareque dignatus eſt, non atramento, plunmali canna neque ærea, ſed artificioſa quadam adinuentione imprimendi ſeu caracterizandi ſic effigiatum & ad euſebiam Dei induſtrie eſt conſummatum hoc, vel illud opus, per IO ANNEM FVST ciuem & PETRVM SCHOIFFER de GERNS- HEIM. D
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bergs, wo heut zu Tag das Juriſten-Collegium ſte-
het, ihre Vollkommenheit erreichet. (o) Und eben dieſes
bekraͤftiget auch das Denckmahl an dieſem Collegio, ſo
Guttenberg zu Ehren daſelbſt aufgerichtet worden
iſt. (p) Und was braucht es weitern Beweiß? Die
allererſten zu Mayntz gedruckten Buͤcher von 1457.
1459. 1460. und folgenden Jahren, (q) ſind ja in oͤffent-
lichen Bibliothecken noch vorhanden und bezeugen dieſes
augenſcheinlich. Wenn man alſo dieſes alles zuſam-
men nimmt; So kan man vermoͤge dieſer glaubwuͤrdi-
gen Zeugniſſe keinen andern Schluß faſſen, als Joh.
Guttenberg, aus Straßburg gebuͤrtig, hat zu aller-
erſt zu Mayntz die Buchdruckerkunſt, wie man ſie noch
heut zu Tag hat, erfunden. Es waͤre ja eine unverant-
wortliche Verwegenheit zu ſagen, dieſe Leute haͤtten alle
mit
(o) In Catalogo Epiſcop. Argentin. 1508. editio.
(p) Nicol. Serarius fuͤhrt ſelbiges Lib. l, c. 37. p. 159. Re-
rum Mogunt. an. Es heißt aber alſo: IO ANNI GVT-
TENBERGENSI Moguntino, qui primus omnium
litteras ære imprimendas inuenit, hac arte de toto orbe be-
ne merenti luo Witigiſis hoc ſaxum pro monumento po-
ſuit An. 1508.
(q) Mich. Maittaire fuͤhret die meiſten in ſeinen Annal.
T. I, p. 270. ſqq. an, welche insgemein folgende Unter-
ſchrift am Ende bey ſich haben: Alma in vrbe MO-
GVNTINA inclite nacionis germanice, quam Dei cle-
mentia tam alti ingenii lumine donoque gratuito ceteris
terrarum nacionibus preferre illuſtrareque dignatus eſt,
non atramento, plunmali canna neque ærea, ſed artificioſa
quadam adinuentione imprimendi ſeu caracterizandi ſic
effigiatum & ad euſebiam Dei induſtrie eſt conſummatum
hoc, vel illud opus, per IO ANNEM FVST
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