5) Paulus Dallensteiner trieb die Kunst von 1674. 1684. als Rathsbuchdrucker.
6) Johann Georg Hofmann heyrathete Dallen- steiners Wittwe 1685. und führte die Druckerey mit grossen Ruhm. Er war auch E. E. Hanß-Gericht As- sessor, Senior und Rathsbuchdrucker und starb 1733.
7) Johann Caspar Memmel erkauffte 1733. die Druckerey nebst dem Verlag von der Wirtwe, so, wie sie Herr Hofmann besessen. Sein Leben siehe p. 117. allwo man I. 22. die Worte also lesen muß: er lernte die Buchdruckerkunst 1722. bey Herrn Joh. Conrad Peetz, und da dieser die Druckerey 1725 an Herrn Christian Gottlieb Seiffart verkaufte, so endigte er bey selbigem seine Lehrzeit und verschenckte bey ihm 1726. sein Postulat. Am Ende setze man folgendes hinzu: Ubrigens hat zwar bemeldter Herr Joh. Casp. Memmel das Buchdruckerjubiläum, wie in vielen öffentlichen Zeitungen berichtet worden, mit denen in seiner Buchdruckerey befindlichen Kunst- verwandten frölich und vergnügt vollzogen; Sein Le- ben aber durch einen sich durch Zerreissung eines beym Packen gebrauchten neuen Stricks ohnversehens Anno 1739. Mens. Jul. selbst beygebrachten Schlags mit dem Packprügel, wovon er sich, wie man bey geschehener Section ersahe, die fünffte Rippe der rech- ten Seite entzwey geschlagen, 1740. den 10. Nov. geendiget. Wobey zu verwundern, daß er nach em- pfangenem Schlag keinen Schmertz gehabt, sondern solchen erst in einem halben Jahr in etwas, nach und nach aber ärger, biß bey der Inflammation endlich eine Oeffnung geschahe, woraus häuffig Materie, und durch diese der rechte Lungenflügel angegriffen worden, empfunden hat. Seine hinterlassene Frau
Wit-
Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht
5) Paulus Dallenſteiner trieb die Kunſt von 1674. 1684. als Rathsbuchdrucker.
6) Johann Georg Hofmann heyrathete Dallen- ſteiners Wittwe 1685. und fuͤhrte die Druckerey mit groſſen Ruhm. Er war auch E. E. Hanß-Gericht Aſ- ſeſſor, Senior und Rathsbuchdrucker und ſtarb 1733.
7) Johann Caſpar Memmel erkauffte 1733. die Druckerey nebſt dem Verlag von der Wirtwe, ſo, wie ſie Herr Hofmann beſeſſen. Sein Leben ſiehe p. 117. allwo man I. 22. die Worte alſo leſen muß: er lernte die Buchdruckerkunſt 1722. bey Herrn Joh. Conrad Peetz, und da dieſer die Druckerey 1725 an Herrn Chriſtian Gottlieb Seiffart verkaufte, ſo endigte er bey ſelbigem ſeine Lehrzeit und verſchenckte bey ihm 1726. ſein Poſtulat. Am Ende ſetze man folgendes hinzu: Ubrigens hat zwar bemeldter Herr Joh. Caſp. Memmel das Buchdruckerjubilaͤum, wie in vielen oͤffentlichen Zeitungen berichtet worden, mit denen in ſeiner Buchdruckerey befindlichen Kunſt- verwandten froͤlich und vergnuͤgt vollzogen; Sein Le- ben aber durch einen ſich durch Zerreiſſung eines beym Packen gebrauchten neuen Stricks ohnverſehens Anno 1739. Menſ. Jul. ſelbſt beygebrachten Schlags mit dem Packpruͤgel, wovon er ſich, wie man bey geſchehener Section erſahe, die fuͤnffte Rippe der rech- ten Seite entzwey geſchlagen, 1740. den 10. Nov. geendiget. Wobey zu verwundern, daß er nach em- pfangenem Schlag keinen Schmertz gehabt, ſondern ſolchen erſt in einem halben Jahr in etwas, nach und nach aber aͤrger, biß bey der Inflammation endlich eine Oeffnung geſchahe, woraus haͤuffig Materie, und durch dieſe der rechte Lungenfluͤgel angegriffen worden, empfunden hat. Seine hinterlaſſene Frau
Wit-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0434"n="352"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Cap. <hirendition="#aq">V.</hi> Fortgeſetzte Nachricht</hi></fw><lb/><p>5) <hirendition="#fr">Paulus Dallenſteiner</hi> trieb die Kunſt von 1674.<lb/>
1684. als Rathsbuchdrucker.</p><lb/><p>6) <hirendition="#fr">Johann Georg Hofmann</hi> heyrathete <hirendition="#fr">Dallen-<lb/>ſteiners</hi> Wittwe 1685. und fuͤhrte die Druckerey mit<lb/>
groſſen Ruhm. Er war auch E. E. Hanß-Gericht Aſ-<lb/>ſeſſor, Senior und Rathsbuchdrucker und ſtarb 1733.</p><lb/><p>7) <hirendition="#fr">Johann Caſpar Memmel</hi> erkauffte 1733. die<lb/>
Druckerey nebſt dem Verlag von der Wirtwe, ſo,<lb/>
wie ſie Herr <hirendition="#fr">Hofmann</hi> beſeſſen. Sein Leben ſiehe<lb/><hirendition="#aq">p.</hi> 117. allwo man <hirendition="#aq">I.</hi> 22. die Worte alſo leſen muß:<lb/>
er lernte die Buchdruckerkunſt 1722. bey Herrn <hirendition="#fr">Joh.<lb/>
Conrad Peetz,</hi> und da dieſer die Druckerey 1725<lb/>
an Herrn <hirendition="#fr">Chriſtian Gottlieb Seiffart</hi> verkaufte, ſo<lb/>
endigte er bey ſelbigem ſeine Lehrzeit und verſchenckte<lb/>
bey ihm 1726. ſein Poſtulat. <hirendition="#fr">Am Ende ſetze man<lb/>
folgendes hinzu:</hi> Ubrigens hat zwar bemeldter Herr<lb/><hirendition="#fr">Joh. Caſp. Memmel</hi> das Buchdruckerjubilaͤum,<lb/>
wie in vielen oͤffentlichen Zeitungen berichtet worden,<lb/>
mit denen in ſeiner Buchdruckerey befindlichen Kunſt-<lb/>
verwandten froͤlich und vergnuͤgt vollzogen; Sein Le-<lb/>
ben aber durch einen ſich durch Zerreiſſung eines beym<lb/>
Packen gebrauchten neuen Stricks ohnverſehens<lb/><hirendition="#aq">Anno 1739. Menſ. Jul.</hi>ſelbſt beygebrachten Schlags<lb/>
mit dem Packpruͤgel, wovon er ſich, wie man bey<lb/>
geſchehener Section erſahe, die fuͤnffte Rippe der rech-<lb/>
ten Seite entzwey geſchlagen, 1740. den 10. Nov.<lb/>
geendiget. Wobey zu verwundern, daß er nach em-<lb/>
pfangenem Schlag keinen Schmertz gehabt, ſondern<lb/>ſolchen erſt in einem halben Jahr in etwas, nach und<lb/>
nach aber aͤrger, biß bey der <hirendition="#aq">Inflammation</hi> endlich<lb/>
eine Oeffnung geſchahe, woraus haͤuffig Materie,<lb/>
und durch dieſe der rechte Lungenfluͤgel angegriffen<lb/>
worden, empfunden hat. Seine hinterlaſſene Frau<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Wit-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[352/0434]
Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht
5) Paulus Dallenſteiner trieb die Kunſt von 1674.
1684. als Rathsbuchdrucker.
6) Johann Georg Hofmann heyrathete Dallen-
ſteiners Wittwe 1685. und fuͤhrte die Druckerey mit
groſſen Ruhm. Er war auch E. E. Hanß-Gericht Aſ-
ſeſſor, Senior und Rathsbuchdrucker und ſtarb 1733.
7) Johann Caſpar Memmel erkauffte 1733. die
Druckerey nebſt dem Verlag von der Wirtwe, ſo,
wie ſie Herr Hofmann beſeſſen. Sein Leben ſiehe
p. 117. allwo man I. 22. die Worte alſo leſen muß:
er lernte die Buchdruckerkunſt 1722. bey Herrn Joh.
Conrad Peetz, und da dieſer die Druckerey 1725
an Herrn Chriſtian Gottlieb Seiffart verkaufte, ſo
endigte er bey ſelbigem ſeine Lehrzeit und verſchenckte
bey ihm 1726. ſein Poſtulat. Am Ende ſetze man
folgendes hinzu: Ubrigens hat zwar bemeldter Herr
Joh. Caſp. Memmel das Buchdruckerjubilaͤum,
wie in vielen oͤffentlichen Zeitungen berichtet worden,
mit denen in ſeiner Buchdruckerey befindlichen Kunſt-
verwandten froͤlich und vergnuͤgt vollzogen; Sein Le-
ben aber durch einen ſich durch Zerreiſſung eines beym
Packen gebrauchten neuen Stricks ohnverſehens
Anno 1739. Menſ. Jul. ſelbſt beygebrachten Schlags
mit dem Packpruͤgel, wovon er ſich, wie man bey
geſchehener Section erſahe, die fuͤnffte Rippe der rech-
ten Seite entzwey geſchlagen, 1740. den 10. Nov.
geendiget. Wobey zu verwundern, daß er nach em-
pfangenem Schlag keinen Schmertz gehabt, ſondern
ſolchen erſt in einem halben Jahr in etwas, nach und
nach aber aͤrger, biß bey der Inflammation endlich
eine Oeffnung geſchahe, woraus haͤuffig Materie,
und durch dieſe der rechte Lungenfluͤgel angegriffen
worden, empfunden hat. Seine hinterlaſſene Frau
Wit-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/434>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.