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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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von einigen Buchdruckern.
Er gieng aber nachhero wieder zu seinem alten Lehr-
meister nach Sengewarden, sich in der Musik noch
vollkommener zu machen. Es wahrte nicht lange, so
wurde er daselbst Unterpräceptor. Unterdessen gieng
er hierauf nach Hamburg, in der Musik sich noch
mehr zu üben, ob ihn gleich die Sengewarder nicht
weg lassen wollten, und bey ihrer Herrschaft eine
besondere Schreib- und Rechenschul vor ihn ausge-
bracht hatten. Er fand aber in Hamburg nicht,
was er suchte, dahero er sich zu einem Königlichen
Danischen Cantzleyrath Herrn von Tomloo, als
Schreiber in Dienste begab, und anderthalb Jahr
redlich diente. Da er aber wegen seiner häufigen
Geschäfte die Musik gäntzlich liegen lassen muste, und
Lust zur Buchdruckerkunst bekam, so begab er sich zu
Herrn Conrad König in die Lehre. Weil er sich
nun besonders wohl aufführte, so stund er nicht über
drey Jahre, indem ihm sein Lehrherr die übrige Zeit
schenckte. Nach vierzehen Tagen postulirte er und
blieb alsdenn bey seinem Herrn einige Messen in Con-
dition. Hierauf verfügte er sich nach Leipzig, Gotha,
Halle, und Jena, allwo er bey den berühmtesten
Buchdruckern jederzeit in Condition gestanden. End-
lich wurde er 1736. nach Erfurth beruffen, bey des
Herrn Carl Friedrich Jungnicols Wittwe die
Stelle eines Factors zu begleiten. Jm Jahr 1737.
kam er nach Weymar, als Factor, zu Herrn Mum-
bachen,
allwo er sich mit dessen eintzigen Jungfer
Tochter Johannen Marien den 16. Jun. 1738.
verehlichet, und 1739. eine Tochter bekam, die aber
1740 schon wieder gestorben ist. Zu seinem Buch-
druckerzeichen hat er sich erwählet eine Hand aus den
Wolcken an dem Schriftkasten, dergleichen an der

Buch-
A a 2

von einigen Buchdruckern.
Er gieng aber nachhero wieder zu ſeinem alten Lehr-
meiſter nach Sengewarden, ſich in der Muſik noch
vollkommener zu machen. Es wahrte nicht lange, ſo
wurde er daſelbſt Unterpraͤceptor. Unterdeſſen gieng
er hierauf nach Hamburg, in der Muſik ſich noch
mehr zu uͤben, ob ihn gleich die Sengewarder nicht
weg laſſen wollten, und bey ihrer Herrſchaft eine
beſondere Schreib- und Rechenſchul vor ihn ausge-
bracht hatten. Er fand aber in Hamburg nicht,
was er ſuchte, dahero er ſich zu einem Koͤniglichen
Daniſchen Cantzleyrath Herrn von Tomloo, als
Schreiber in Dienſte begab, und anderthalb Jahr
redlich diente. Da er aber wegen ſeiner haͤufigen
Geſchaͤfte die Muſik gaͤntzlich liegen laſſen muſte, und
Luſt zur Buchdruckerkunſt bekam, ſo begab er ſich zu
Herrn Conrad Koͤnig in die Lehre. Weil er ſich
nun beſonders wohl auffuͤhrte, ſo ſtund er nicht uͤber
drey Jahre, indem ihm ſein Lehrherr die uͤbrige Zeit
ſchenckte. Nach vierzehen Tagen poſtulirte er und
blieb alsdenn bey ſeinem Herrn einige Meſſen in Con-
dition. Hierauf verfuͤgte er ſich nach Leipzig, Gotha,
Halle, und Jena, allwo er bey den beruͤhmteſten
Buchdruckern jederzeit in Condition geſtanden. End-
lich wurde er 1736. nach Erfurth beruffen, bey des
Herrn Carl Friedrich Jungnicols Wittwe die
Stelle eines Factors zu begleiten. Jm Jahr 1737.
kam er nach Weymar, als Factor, zu Herrn Mum-
bachen,
allwo er ſich mit deſſen eintzigen Jungfer
Tochter Johannen Marien den 16. Jun. 1738.
verehlichet, und 1739. eine Tochter bekam, die aber
1740 ſchon wieder geſtorben iſt. Zu ſeinem Buch-
druckerzeichen hat er ſich erwaͤhlet eine Hand aus den
Wolcken an dem Schriftkaſten, dergleichen an der

Buch-
A a 2
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[371/0465] von einigen Buchdruckern. Er gieng aber nachhero wieder zu ſeinem alten Lehr- meiſter nach Sengewarden, ſich in der Muſik noch vollkommener zu machen. Es wahrte nicht lange, ſo wurde er daſelbſt Unterpraͤceptor. Unterdeſſen gieng er hierauf nach Hamburg, in der Muſik ſich noch mehr zu uͤben, ob ihn gleich die Sengewarder nicht weg laſſen wollten, und bey ihrer Herrſchaft eine beſondere Schreib- und Rechenſchul vor ihn ausge- bracht hatten. Er fand aber in Hamburg nicht, was er ſuchte, dahero er ſich zu einem Koͤniglichen Daniſchen Cantzleyrath Herrn von Tomloo, als Schreiber in Dienſte begab, und anderthalb Jahr redlich diente. Da er aber wegen ſeiner haͤufigen Geſchaͤfte die Muſik gaͤntzlich liegen laſſen muſte, und Luſt zur Buchdruckerkunſt bekam, ſo begab er ſich zu Herrn Conrad Koͤnig in die Lehre. Weil er ſich nun beſonders wohl auffuͤhrte, ſo ſtund er nicht uͤber drey Jahre, indem ihm ſein Lehrherr die uͤbrige Zeit ſchenckte. Nach vierzehen Tagen poſtulirte er und blieb alsdenn bey ſeinem Herrn einige Meſſen in Con- dition. Hierauf verfuͤgte er ſich nach Leipzig, Gotha, Halle, und Jena, allwo er bey den beruͤhmteſten Buchdruckern jederzeit in Condition geſtanden. End- lich wurde er 1736. nach Erfurth beruffen, bey des Herrn Carl Friedrich Jungnicols Wittwe die Stelle eines Factors zu begleiten. Jm Jahr 1737. kam er nach Weymar, als Factor, zu Herrn Mum- bachen, allwo er ſich mit deſſen eintzigen Jungfer Tochter Johannen Marien den 16. Jun. 1738. verehlichet, und 1739. eine Tochter bekam, die aber 1740 ſchon wieder geſtorben iſt. Zu ſeinem Buch- druckerzeichen hat er ſich erwaͤhlet eine Hand aus den Wolcken an dem Schriftkaſten, dergleichen an der Buch- A a 2

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/465>, abgerufen am 22.11.2024.