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Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742].

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nahmen, woselbst indeßen der prince de Turenne
zur Visite in unserm quartier gewesen war

Den 14 Juni

Nachdem wir einen Augenblick bey dem prince de Tu-
renne
eingesprochen, fuhren wir mit Monsieur de Ramsay
zu dem Duc d' Avre, um uns vor den an seine
Schwester in Turin uns mitgegebenen Brief zu
bedancken. Die übrige Zeit dieses Tages, desgleichen

Den 15 Juni

Wurde mit denen Abschieds Visiten, auch Einpacken
und andern Reise praeparatorien fortgefahren,
welche Verrichtungen auch

Den 16 Juni

continuirten, und begleitete Monsieur de Ramsay uns nach
dem Sardinischen Ambasadeur Marquise de Solare,
und dem prince de Pons, weil er bey diesen beyden
Recommendation=Schreiben vor uns ausgewircket hatte.
Monsieur Rollin, der auch mit unter unsern heutigen
Abschieds-Visiten war, erzeigete sich recht zärtlich
bewegt, und wünschte zu guter letzt pour comble
de ses voeux unsre Uberzeugung von der catholischen
Wahrheit, ließ uns auch aus dem leben des Pater Mabillon
eine passage von der Bekehrung eines Protestanten
lesen, um dadurch vielleicht zum Nachdencken zu
kommen.

Den 17 Juni

Wurde mit unsren Banquiers in allen Richtigkeit
getroffen; und weil das Montbrunische Haus nicht
anders als en dinant Abschied nehmen wollen,
wir uns auch bereits gestern dazu ansagen laßen,
so fuhren wir gegen Mittag nach Neuilly, und
fanden daselsbt als Mitgaste die Duchesse de la
Tremoille
, die Marquise d'Arpajoux nebst noch
einer Dame, welche des Duc de Chatillon Schwägerin
ist, den Marquis de Beaufremont und den frere
Stanislas
aus der " Charitat zu Paris, welcher

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nahmen, woselbst indeßen der prince de Turenne
zur Visite in unserm quartier gewesen war

Den 14 Juni

Nachdem wir einen Augenblick bey dem prince de Tu-
renne
eingesprochen, fuhren wir mit Monsieur de Ramsay
zu dem Duc d‘ Avre, um uns vor den an seine
Schwester in Turin uns mitgegebenen Brief zu
bedancken. Die übrige Zeit dieses Tages, desgleichen

Den 15 Juni

Wurde mit denen Abschieds Visiten, auch Einpacken
und andern Reise praeparatorien fortgefahren,
welche Verrichtungen auch

Den 16 Juni

continuirten, und begleitete Monsieur de Ramsay uns nach
dem Sardinischen Ambasadeur Marquise de Solare,
und dem prince de Pons, weil er bey diesen beyden
Recommendation=Schreiben vor uns ausgewircket hatte.
Monsieur Rollin, der auch mit unter unsern heutigen
Abschieds-Visiten war, erzeigete sich recht zärtlich
bewegt, und wünschte zu guter letzt pour comble
de ses voeux unsre Uberzeugung von der catholischen
Wahrheit, ließ uns auch aus dem leben des Pater Mabillon
eine passage von der Bekehrung eines Protestanten
lesen, um dadurch vielleicht zum Nachdencken zu
kommen.

Den 17 Juni

Wurde mit unsren Banquiers in allen Richtigkeit
getroffen; und weil das Montbrunische Haus nicht
anders als en dinant Abschied nehmen wollen,
wir uns auch bereits gestern dazu ansagen laßen,
so fuhren wir gegen Mittag nach Neuilly, und
fanden daselsbt als Mitgaste die Duchesse de la
Tremoille
, die Marquise d’Arpajoux nebst noch
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Stanislas
aus derCharitat zu Paris, welcher

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[0348] 167 nahmen, woselbst indeßen der prince de Turenne zur Visite in unserm quartier gewesen war Den 14 Jun: Nachdem wir einen Augenblick bey dem prince de Tu- renne eingesprochen, fuhren wir mit Mr. de Ramsay zu dem Duc d‘ Avre, um uns vor den an seine Schwester in Turin uns mitgegebenen Brief zu bedancken. Die übrige Zeit dieses Tages, desgleichen Den 15 Jun: Wurde mit denen Abschieds Visiten, auch Einpacken und andern Reise praeparatorien fortgefahren, welche Verrichtungen auch Den 16 Jun: continuirten, und begleitete Mr. de Ramsay uns nach dem Sardinischen Ambasadeur Marquise de Solare, und dem prince de Pons, weil er bey diesen beyden Recommendation=Schreiben vor uns ausgewircket hatte. Mr. Rollin, der auch mit unter unsern heutigen Abschieds-Visiten war, erzeigete sich recht zärtlich bewegt, und wünschte zu guter letzt pour comble de ses voeux unsre Uberzeugung von der catholischen Wahrheit, ließ uns auch aus dem leben des P. Mabillon eine passage von der Bekehrung eines Protestanten lesen, um dadurch vielleicht zum Nachdencken zu kommen. Den 17 Jun: Wurde mit unsren Banquiers in allen Richtigkeit getroffen; und weil das Montbrunische Haus nicht anders als en dinant Abschied nehmen wollen, wir uns auch bereits gestern dazu ansagen laßen, so fuhren wir gegen Mittag nach Neuily, und fanden daselsbt als Mitgaste die Duchesse de la Tremoille, die Marquise d’Arpajoux nebst noch einer Dame, welche des Duc de Chatillon Schwägerin ist, den Marquis de Beaufremont und den frere Stanislas aus der „ Charitat zu Paris, welcher

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Herausgeber:innen
Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Bearbeiter:innen
Martin Prell: Datentransformation
Saskia Jungmann, Nikolas Schröder, Andreas Lewen: Mitarbeit
Thüringer Staatskanzlei: Projektförderer
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena: Bilddigitalisierung von Editionsvorlage und deren Abschrift sowie Bereitstellung der Digitalisate

Weitere Informationen:

Das Endendum der vorliegenden Edition bildet das Tagebuch zur Kavalierstour des pietistischen Grafen Heinrich XI. Reuß zu Obergreiz (1722-1800) durch das Heilige Römische Reich deutscher Nation, Frankreich, die Schweiz, Italien und Österreich in den Jahren 1740–1742. Es besteht aus 443 Tagebucheinträgen auf 784 Seiten, die in 71 Briefen in die Heimat übersandt wurden. Verfasser des Tagebuchs ist der Köstritzer Hofmeister Anton von Geusau (1695–1749). Im Tagebuch bietet dieser nicht nur Einblicke in die international vernetzte Welt des Hochadels, sondern überliefert auch tiefgehende Einblicke in die wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und politischen Entwicklungen in den besuchten Ländern. Dies ist vor allem für die im politischen System Europas stattfindenden Veränderungen relevant. So führte der Aufstieg Preußens zur Großmacht zu einer Neuordnung des europäischen Mächtesystems. In die Zeit seiner Kavalierstour fallen beispielsweise der Tod des Römisch-Deutschen Kaisers Karl VI. (1685–1740) und der sich daran anschließende Österreichische Erbfolgekrieg mit seinen Auswirkungen auf das europäische Mächtesystem. Besonders aufschlussreich sind die zahlreichen wiedergegebenen Gespräche zwischen den Reisenden und anderen Adligen, Geistlichen und Gelehrten zumeist katholischer Provenienz. Diese ermöglichen vielfältige Einblicke in die Gedanken- und Vorstellungswelt des Verfassers, seiner Mitreisenden und Gesprächspartner. Hieran werden Kontaktzonen für interkonfessionellen Austausch, aber auch Grenzen des Sag- oder Machbaren deutlich: Heinrich XI. und von Geusau waren pietistisch-fromme Lutheraner, die die auf der Reise gemachten Erfahrungen vor ihrem konfessionellen Erfahrungshintergrund spiegelten, werteten und einordneten

Die Edition wurde zunächst mit Hilfe der virtuellen Forschungsumgebung FuD erstellt, die im Rahmen des Projektes Editionenportal Thüringen an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) implementiert wurde. Nach Einstellung dieses Infrastrukturprojekts fand eine Transformation des FuD-XML in das DTABf im Rahmen eines FAIR-Data-Stipendiums der NFDI4Memory statt. Die Digitalisierung des originalen Brieftagebuchs und einer zeitgenössischen Abschrift erfolgte über die ThULB. Die vorliegende Edition umfasst eine vorlagennahe und zeilengenaue Umschrift der kurrenten Handschrift in moderne lateinische Buchstaben. Eine gründliche Ersttranskription ist erfolgt; eine abschließende Kollationierung steht noch aus. Die XML-Daten umfassen zum gegenwärtigen Zeitpunkt zudem eine grundständige Strukturkodierung (Briefe, Tagebucheinträge, Kopfzeilen, Absätze, Seiten- und Zeilenwechsel) und eine TEI-konforme Auszeichnung grundlegender formal-textkritischer Phänomene (Hervorhebungen, Autorkorrekturen, editorische Konjekturen, Unlesbarkeiten, Abkürzungen mit Auflösungen). Abweichungen der zeitgenössische Abschrift vom originalen Autographen wurden bis dato nicht erfasst. Topographische Informationen der Autorkorrekturen wurden erfasst. Einrückungen am Zeilenbeginn und innerhalb von Zeilen wurden nicht wiedergegeben. Horizontale Leerräume wurden nicht genau, sondern als einfache Leerzeilen wiedergegeben. Für bisher 49 der insgesamt 71 Briefe wurden zudem die darin erwähnten inhaltlich-semantischen Entitäten (Personen/Körperschaften, Gruppen, Geografika, Ereignisse und Objekte (z.B. Bücher, Gebäude, Statuen, Karten, Gemälde etc.)) kodiert und unter Nutzung von GND-Verweisen identifiziert. Ein entsprechendes Register finden Sie auf Github, dort sind auch sämtliche Daten der Edition zu diesem Werk publiziert.

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: nicht markiert; Geminations-/Abkürzungsstriche: mnarkiert, expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht markiert; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geusau_reisetagebuchHeinrichxiReuss_1740/348>, abgerufen am 23.11.2024.