Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.eine gar zu merkliche Veränderung äußerlich zeig- Was die vorher angezeigten Palmen betrift, Demnach können alle vorher angezeigten Be- daß
eine gar zu merkliche Veraͤnderung aͤußerlich zeig- Was die vorher angezeigten Palmen betrift, Demnach koͤnnen alle vorher angezeigten Be- daß
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0043" n="31"/> eine gar zu merkliche Veraͤnderung aͤußerlich zeig-<lb/> ten, außer in einigen, oder andern, da gemeiniglich<lb/><hi rendition="#aq">plantae hybridae</hi> entſtehen, und ſich gar ſehr von<lb/><hi rendition="#aq">plantis naturalibus</hi> unterſcheiden. Hier ſind alle<lb/> die Wege der Befruchtung, welches ohne Wunder-<lb/> werk geſchiehet und geſchehen kann, wenn auch eine<lb/><hi rendition="#aq">planta mere foeminea,</hi> ohne eine <hi rendition="#aq">maſculam</hi> in der<lb/> Naͤhe zu haben, fruchtbaren und vollkommenen<lb/> Saamen bringet, daß alſo <hi rendition="#aq">Theoria foecundationis<lb/> naturalis florum</hi> durch dergleichen unvollkommene<lb/> Erfahrungen noch gar nicht widerleget.</p><lb/> <p>Was die vorher angezeigten Palmen betrift,<lb/> ſo koͤnnen die weiblichen Pflanzen allerdings Fruͤchte<lb/> bringen, ohne von dem Staube befruchtet zu ſeyn,<lb/> aber doch nur ſolche, die 1) ihre vollkommene Groͤße<lb/> nicht haben, 2) keinen guten Geſchmack haben, 3) kei-<lb/> ne fruchtbare Kerne enthalten, wie man hiervon die<lb/> Erlaͤuterung in des <hi rendition="#aq">Pair Labat</hi> ſeinen Schriften mit<lb/> mehrern finden kann; etliche Palmen aber werfen<lb/> die unvollkommenen Fruͤchte allezeit ab. Es giebt<lb/> aber auch von der Palme, <hi rendition="#aq">Chamaerops</hi> oder <hi rendition="#aq">Cha-<lb/> maeriphes</hi> genannt, eine Art mit Zwitterblumen,<lb/> welche ſich gegenwaͤrtig im botaniſchen Garten der<lb/> K. Akad. der Wiſſenſchaften befindet, und ſchon 1732<lb/> zu Leipzig im Boſiſchen Garten unter meiner Auf-<lb/> ſicht vollkommen reife Fruͤchte brachte.</p><lb/> <p>Demnach koͤnnen alle vorher angezeigten Be-<lb/> fruchtungen der weiblichen Pflanzen unter angefuͤhr-<lb/> ten Bedingungen und Umſtaͤnden ſtatt haben, ohne<lb/> <fw place="bottom" type="catch">daß</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [31/0043]
eine gar zu merkliche Veraͤnderung aͤußerlich zeig-
ten, außer in einigen, oder andern, da gemeiniglich
plantae hybridae entſtehen, und ſich gar ſehr von
plantis naturalibus unterſcheiden. Hier ſind alle
die Wege der Befruchtung, welches ohne Wunder-
werk geſchiehet und geſchehen kann, wenn auch eine
planta mere foeminea, ohne eine maſculam in der
Naͤhe zu haben, fruchtbaren und vollkommenen
Saamen bringet, daß alſo Theoria foecundationis
naturalis florum durch dergleichen unvollkommene
Erfahrungen noch gar nicht widerleget.
Was die vorher angezeigten Palmen betrift,
ſo koͤnnen die weiblichen Pflanzen allerdings Fruͤchte
bringen, ohne von dem Staube befruchtet zu ſeyn,
aber doch nur ſolche, die 1) ihre vollkommene Groͤße
nicht haben, 2) keinen guten Geſchmack haben, 3) kei-
ne fruchtbare Kerne enthalten, wie man hiervon die
Erlaͤuterung in des Pair Labat ſeinen Schriften mit
mehrern finden kann; etliche Palmen aber werfen
die unvollkommenen Fruͤchte allezeit ab. Es giebt
aber auch von der Palme, Chamaerops oder Cha-
maeriphes genannt, eine Art mit Zwitterblumen,
welche ſich gegenwaͤrtig im botaniſchen Garten der
K. Akad. der Wiſſenſchaften befindet, und ſchon 1732
zu Leipzig im Boſiſchen Garten unter meiner Auf-
ſicht vollkommen reife Fruͤchte brachte.
Demnach koͤnnen alle vorher angezeigten Be-
fruchtungen der weiblichen Pflanzen unter angefuͤhr-
ten Bedingungen und Umſtaͤnden ſtatt haben, ohne
daß
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