genden Schriftstellern gewisser Zeitpunkte, da, wenn sie auf die Mandragoram zu kommen Gelegenheit gefunden, nicht zugleich von ihrer erdichteten Eigen- schaft und unerlaubten Gebrauche bey den alten berühmten Völkern Meldung hätten thun sollen. Durch bessere Bestimmung des der Mandragora gegebenen Namens, nämlich Alraune, oder die Veränderung in die Benennung von Alraunen- Wurzel, das ist, die von den alten Alraunen, als verschiedenen Arten von Wahrsagern, bey den alten Völkern zu allerhand abergläubischen Handlungen in Gebrauch gewesener Wurzel der Mandragora, würde besagten Irrungen und manchen daraus weiter entstandenen Erdichtungen schon einigermaßen ha- ben abgeholfen worden seyn, anstatt, daß sich die Geschichte mit so vielen ganz übertriebenen und wi- dersinnigen Erzählungen aufgehalten, welche sonst an- derweit von der Baarus Wurzel gegolten, und so gar die Dudaim der Hebräer mit in ihren Cirkel ge- zogen haben.
Von allen diesen unterscheidender zu reden und mit mehrerer Zuverlässigkeit urtheilen zu können, muß man die eigentliche natürliche ganze Mandra- gora Pflanze zu untersuchen vornehmen. Dieses wird uns ins Gewächsreich, auf ihre Theile, Eigen- schaften, Produkte und Anwendung führen: der derselben von Alters her gegebene Name Alraune hingegen auf gewisse Personen, Handlungen, Ge- bräuche und die Anwendung der Wurzel dieser Pflan-
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genden Schriftſtellern gewiſſer Zeitpunkte, da, wenn ſie auf die Mandragoram zu kommen Gelegenheit gefunden, nicht zugleich von ihrer erdichteten Eigen- ſchaft und unerlaubten Gebrauche bey den alten beruͤhmten Voͤlkern Meldung haͤtten thun ſollen. Durch beſſere Beſtimmung des der Mandragora gegebenen Namens, naͤmlich Alraune, oder die Veraͤnderung in die Benennung von Alraunen- Wurzel, das iſt, die von den alten Alraunen, als verſchiedenen Arten von Wahrſagern, bey den alten Voͤlkern zu allerhand aberglaͤubiſchen Handlungen in Gebrauch geweſener Wurzel der Mandragora, wuͤrde beſagten Irrungen und manchen daraus weiter entſtandenen Erdichtungen ſchon einigermaßen ha- ben abgeholfen worden ſeyn, anſtatt, daß ſich die Geſchichte mit ſo vielen ganz uͤbertriebenen und wi- derſinnigen Erzaͤhlungen aufgehalten, welche ſonſt an- derweit von der Baarus Wurzel gegolten, und ſo gar die Dudaim der Hebraͤer mit in ihren Cirkel ge- zogen haben.
Von allen dieſen unterſcheidender zu reden und mit mehrerer Zuverlaͤſſigkeit urtheilen zu koͤnnen, muß man die eigentliche natuͤrliche ganze Mandra- gora Pflanze zu unterſuchen vornehmen. Dieſes wird uns ins Gewaͤchsreich, auf ihre Theile, Eigen- ſchaften, Produkte und Anwendung fuͤhren: der derſelben von Alters her gegebene Name Alraune hingegen auf gewiſſe Perſonen, Handlungen, Ge- braͤuche und die Anwendung der Wurzel dieſer Pflan-
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[4/0014]
genden Schriftſtellern gewiſſer Zeitpunkte, da, wenn
ſie auf die Mandragoram zu kommen Gelegenheit
gefunden, nicht zugleich von ihrer erdichteten Eigen-
ſchaft und unerlaubten Gebrauche bey den alten
beruͤhmten Voͤlkern Meldung haͤtten thun ſollen.
Durch beſſere Beſtimmung des der Mandragora
gegebenen Namens, naͤmlich Alraune, oder die
Veraͤnderung in die Benennung von Alraunen-
Wurzel, das iſt, die von den alten Alraunen, als
verſchiedenen Arten von Wahrſagern, bey den alten
Voͤlkern zu allerhand aberglaͤubiſchen Handlungen
in Gebrauch geweſener Wurzel der Mandragora,
wuͤrde beſagten Irrungen und manchen daraus weiter
entſtandenen Erdichtungen ſchon einigermaßen ha-
ben abgeholfen worden ſeyn, anſtatt, daß ſich die
Geſchichte mit ſo vielen ganz uͤbertriebenen und wi-
derſinnigen Erzaͤhlungen aufgehalten, welche ſonſt an-
derweit von der Baarus Wurzel gegolten, und ſo
gar die Dudaim der Hebraͤer mit in ihren Cirkel ge-
zogen haben.
Von allen dieſen unterſcheidender zu reden und
mit mehrerer Zuverlaͤſſigkeit urtheilen zu koͤnnen,
muß man die eigentliche natuͤrliche ganze Mandra-
gora Pflanze zu unterſuchen vornehmen. Dieſes
wird uns ins Gewaͤchsreich, auf ihre Theile, Eigen-
ſchaften, Produkte und Anwendung fuͤhren: der
derſelben von Alters her gegebene Name Alraune
hingegen auf gewiſſe Perſonen, Handlungen, Ge-
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/14>, abgerufen am 21.11.2024.
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