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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

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Erdarten des Ackers, mit denen daher entstehenden
guten oder schlimmen Veränderungen, will nie-
mand in Zweifel ziehen, weil hierin die Erfahrun-
gen allzu einleuchtend gefunden werden: warum
sollte man den Anstand nehmen, die gute oder
schlechte Beschaffenheit einer solchen Erde vorher
allemahl wohl zu wissen, ehe man ihr einen guten
Saamen anvertrauet. Es erfordert ja nur ein ge-
ringes Nachdenken, ohne Kosten und andere Be-
schwerden. Man kann mit der Betrachtung der
feuchten oder trockenen Witterung im Herbste und
Winter, bis zur Hälfte des Frühlings, anfangen:
dieses sind die ersten beträchtlichen Perioden, wel-
che in Absicht auf die Folgen, vor die Feldfrüchte,
und wegen der Maßregeln zu Bearbeitung und Be-
stellung der Ländereyen, in einzelnen Jahren unge-
mein entscheidend sind. Denn wenn man den in-
nern und äußern Zustand der tragbaren bearbeiteten
oder noch zu bearbeitenden Ackererde wohl kennet,
welchen eine vorhergehende Witterung darin bewir-
ket hat, so wird man nach vernünftigen Erfahrungs-
gründen gewiß voraussehen, was für Wirkungen
dieses in Absicht auf den zarten auskeimenden Saa-
men nach sich ziehen könne, und sich alsdann von
selbst um die nachfolgende Witterung der übrigen
Jahreszeiten etwas genauer bekümmern, in welchen
die Felder mit denen verschiedenen Fruchtarten nach
einander bestellet werden müssen. Nun aber ist die
Frage, woher man sicher vermuthen kann, ob die

fol-

Erdarten des Ackers, mit denen daher entſtehenden
guten oder ſchlimmen Veraͤnderungen, will nie-
mand in Zweifel ziehen, weil hierin die Erfahrun-
gen allzu einleuchtend gefunden werden: warum
ſollte man den Anſtand nehmen, die gute oder
ſchlechte Beſchaffenheit einer ſolchen Erde vorher
allemahl wohl zu wiſſen, ehe man ihr einen guten
Saamen anvertrauet. Es erfordert ja nur ein ge-
ringes Nachdenken, ohne Koſten und andere Be-
ſchwerden. Man kann mit der Betrachtung der
feuchten oder trockenen Witterung im Herbſte und
Winter, bis zur Haͤlfte des Fruͤhlings, anfangen:
dieſes ſind die erſten betraͤchtlichen Perioden, wel-
che in Abſicht auf die Folgen, vor die Feldfruͤchte,
und wegen der Maßregeln zu Bearbeitung und Be-
ſtellung der Laͤndereyen, in einzelnen Jahren unge-
mein entſcheidend ſind. Denn wenn man den in-
nern und aͤußern Zuſtand der tragbaren bearbeiteten
oder noch zu bearbeitenden Ackererde wohl kennet,
welchen eine vorhergehende Witterung darin bewir-
ket hat, ſo wird man nach vernuͤnftigen Erfahrungs-
gruͤnden gewiß vorausſehen, was fuͤr Wirkungen
dieſes in Abſicht auf den zarten auskeimenden Saa-
men nach ſich ziehen koͤnne, und ſich alsdann von
ſelbſt um die nachfolgende Witterung der uͤbrigen
Jahreszeiten etwas genauer bekuͤmmern, in welchen
die Felder mit denen verſchiedenen Fruchtarten nach
einander beſtellet werden muͤſſen. Nun aber iſt die
Frage, woher man ſicher vermuthen kann, ob die

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[260[258]/0268] Erdarten des Ackers, mit denen daher entſtehenden guten oder ſchlimmen Veraͤnderungen, will nie- mand in Zweifel ziehen, weil hierin die Erfahrun- gen allzu einleuchtend gefunden werden: warum ſollte man den Anſtand nehmen, die gute oder ſchlechte Beſchaffenheit einer ſolchen Erde vorher allemahl wohl zu wiſſen, ehe man ihr einen guten Saamen anvertrauet. Es erfordert ja nur ein ge- ringes Nachdenken, ohne Koſten und andere Be- ſchwerden. Man kann mit der Betrachtung der feuchten oder trockenen Witterung im Herbſte und Winter, bis zur Haͤlfte des Fruͤhlings, anfangen: dieſes ſind die erſten betraͤchtlichen Perioden, wel- che in Abſicht auf die Folgen, vor die Feldfruͤchte, und wegen der Maßregeln zu Bearbeitung und Be- ſtellung der Laͤndereyen, in einzelnen Jahren unge- mein entſcheidend ſind. Denn wenn man den in- nern und aͤußern Zuſtand der tragbaren bearbeiteten oder noch zu bearbeitenden Ackererde wohl kennet, welchen eine vorhergehende Witterung darin bewir- ket hat, ſo wird man nach vernuͤnftigen Erfahrungs- gruͤnden gewiß vorausſehen, was fuͤr Wirkungen dieſes in Abſicht auf den zarten auskeimenden Saa- men nach ſich ziehen koͤnne, und ſich alsdann von ſelbſt um die nachfolgende Witterung der uͤbrigen Jahreszeiten etwas genauer bekuͤmmern, in welchen die Felder mit denen verſchiedenen Fruchtarten nach einander beſtellet werden muͤſſen. Nun aber iſt die Frage, woher man ſicher vermuthen kann, ob die fol-

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 260[258]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/268>, abgerufen am 24.11.2024.