Nach Anzeige dieser Nachrichten, ist die Sa- badille, so wie sie noch davor gehalten und gebraucht wird, schon vor brennend, beizend und hitzig gehal- ten worden. Da nun überdem dieses mexikanische Pflanzengemische, nach Anzeige der, bey der Saa- menreife, noch übrig bleibenden Blumen- und Frucht- theile, die ohnehin schon verdächtige natürliche Ver- wandschaft mit dem Aconito und Delphinio äußert, und wegen der nach besagter Reife noch überbleiben- den Blumenkrone zu dem Geschlechte des Veratri oder Hellebori albi gerechnet werden muß, so verbin- den wir diese sinnliche vorher gesagte Kennzeichen der Schärfe im Geschmacke, noch mit dem bey den Alten schon 1574 bekannt gewesenen Arzeneygebrau- che in etlichen amerikanischen Provinzen.
Dieses alles, nach richtig erwiesenen und an- genommenen Gründen der Naturgeschichte, Natur- lehre, Chymie und Wissenschaft der Arzeneymittel vorausgesetzet, bringet die Sabadille in die Arze- neyklasse der scharfen und beizenden Mittel. Ohne nun das vorhergesagte weiter zu wiederholen, muß man also wissen, daß Nic. Monardes Hist. Pl. Lib. VIII. Cap. 9. der erste gewesen, welcher ohne eine richtige bestimmte Geschichte von der Sabadillen- pflanze zu geben, von deren Eigenschaft, Wirkungs- art und damahligen Gebrauche Erwähnung gethan. Fragosus lib. 4. Hist. Cap. 140. und Cast. Durantes Herb. Nov. Lib. II. Cap. 116. C. Bauhin. Theatr. Botan. Cap. XXVI. wie auch die Botanici Lugdunen-
ses
Nach Anzeige dieſer Nachrichten, iſt die Sa- badille, ſo wie ſie noch davor gehalten und gebraucht wird, ſchon vor brennend, beizend und hitzig gehal- ten worden. Da nun uͤberdem dieſes mexikaniſche Pflanzengemiſche, nach Anzeige der, bey der Saa- menreife, noch uͤbrig bleibenden Blumen- und Frucht- theile, die ohnehin ſchon verdaͤchtige natuͤrliche Ver- wandſchaft mit dem Aconito und Delphinio aͤußert, und wegen der nach beſagter Reife noch uͤberbleiben- den Blumenkrone zu dem Geſchlechte des Veratri oder Hellebori albi gerechnet werden muß, ſo verbin- den wir dieſe ſinnliche vorher geſagte Kennzeichen der Schaͤrfe im Geſchmacke, noch mit dem bey den Alten ſchon 1574 bekannt geweſenen Arzeneygebrau- che in etlichen amerikaniſchen Provinzen.
Dieſes alles, nach richtig erwieſenen und an- genommenen Gruͤnden der Naturgeſchichte, Natur- lehre, Chymie und Wiſſenſchaft der Arzeneymittel vorausgeſetzet, bringet die Sabadille in die Arze- neyklaſſe der ſcharfen und beizenden Mittel. Ohne nun das vorhergeſagte weiter zu wiederholen, muß man alſo wiſſen, daß Nic. Monardes Hiſt. Pl. Lib. VIII. Cap. 9. der erſte geweſen, welcher ohne eine richtige beſtimmte Geſchichte von der Sabadillen- pflanze zu geben, von deren Eigenſchaft, Wirkungs- art und damahligen Gebrauche Erwaͤhnung gethan. Fragoſus lib. 4. Hiſt. Cap. 140. und Caſt. Durantes Herb. Nov. Lib. II. Cap. 116. C. Bauhin. Theatr. Botan. Cap. XXVI. wie auch die Botanici Lugdunen-
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Nach Anzeige dieſer Nachrichten, iſt die Sa-
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ten worden. Da nun uͤberdem dieſes mexikaniſche
Pflanzengemiſche, nach Anzeige der, bey der Saa-
menreife, noch uͤbrig bleibenden Blumen- und Frucht-
theile, die ohnehin ſchon verdaͤchtige natuͤrliche Ver-
wandſchaft mit dem Aconito und Delphinio aͤußert,
und wegen der nach beſagter Reife noch uͤberbleiben-
den Blumenkrone zu dem Geſchlechte des Veratri
oder Hellebori albi gerechnet werden muß, ſo verbin-
den wir dieſe ſinnliche vorher geſagte Kennzeichen
der Schaͤrfe im Geſchmacke, noch mit dem bey den
Alten ſchon 1574 bekannt geweſenen Arzeneygebrau-
che in etlichen amerikaniſchen Provinzen.
Dieſes alles, nach richtig erwieſenen und an-
genommenen Gruͤnden der Naturgeſchichte, Natur-
lehre, Chymie und Wiſſenſchaft der Arzeneymittel
vorausgeſetzet, bringet die Sabadille in die Arze-
neyklaſſe der ſcharfen und beizenden Mittel. Ohne
nun das vorhergeſagte weiter zu wiederholen, muß
man alſo wiſſen, daß Nic. Monardes Hiſt. Pl. Lib.
VIII. Cap. 9. der erſte geweſen, welcher ohne eine
richtige beſtimmte Geſchichte von der Sabadillen-
pflanze zu geben, von deren Eigenſchaft, Wirkungs-
art und damahligen Gebrauche Erwaͤhnung gethan.
Fragoſus lib. 4. Hiſt. Cap. 140. und Caſt. Durantes
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/76>, abgerufen am 21.11.2024.
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