Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.nachdem sie alle von solcher vergifteten Weide und Das Fleisch solcher Schaafe, wenn sie gestochen Die Mittel wider diese vorbeschriebene Egelkrank- 1) den Schaafen wöchentlich einmahl Salpeter- 2) Denen Kranken gießt man täglich ein Seidel Oft bemeldeter Herr Prediger Schäfer räth auch Die-
nachdem ſie alle von ſolcher vergifteten Weide und Das Fleiſch ſolcher Schaafe, wenn ſie geſtochen Die Mittel wider dieſe vorbeſchriebene Egelkrank- 1) den Schaafen woͤchentlich einmahl Salpeter- 2) Denen Kranken gießt man taͤglich ein Seidel Oft bemeldeter Herr Prediger Schaͤfer raͤth auch Die-
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nachdem ſie alle von ſolcher vergifteten Weide und
Waſſer genoſſen haben, ihren Tod finden.
Das Fleiſch ſolcher Schaafe, wenn ſie geſtochen
werden, ſoll deshalb nicht ungeſund ſeyn, hingegen
Lunge und Leber taugen nichts. Es iſt alſo den Schaͤ-
fern und Schaafknechten ſcharf anzudeuten, daß ſie
ihre Schaafe nie an ſumpſige oder naſſe Oerter wo ſte-
hendes Waſſer iſt, weiden laſſen, und in naſſen Jah-
ren, ſo viel moͤglich, trockene Oerter, Huͤgel und Waͤl-
der ſuchen, bis die regnigten Tage vorbei ſind, wie denn
uͤberhaupt alles Gras, ſo aus ſtehenden Waſſern und
ſumpfigten Orten abgeſchnitten, und den Schaafen
vorgelegt wird, dem Vieh gefaͤhrlich iſt.
Die Mittel wider dieſe vorbeſchriebene Egelkrank-
heit, ſind folgende, wenn in den Augen der Schaafe
die rothen Adern nicht zu ſehen, dabey den Leib voll
Waſſer haben, ſo iſt
1) den Schaafen woͤchentlich einmahl Salpeter-
Salz mit Ruß und Kleye zu lecken zu geben, hingegen
wenig zu ſaufen.
2) Denen Kranken gießt man taͤglich ein Seidel
oder ein halb Maaß warm gemachtes Bier oder Wein-
eſſig ein, in welchem vorhero eine Hand voll Salz auf-
geloͤſet worden, oder geſtoſſene Wachholderbeeren da-
zu gethan. Wie denn Eſſig und Salz ſchon in den aͤl-
teſten Schriften als ein bewaͤhrtes Mittel angeprieſen
worden.
Oft bemeldeter Herr Prediger Schaͤfer raͤth auch
an, daß man denen Schaafen, ſo mit Waſſer ange-
fuͤllet, mit einer Pfrieme, welche mit einem Roͤhrchen
bedecket iſt, ein Loch in die andere Seite des Bau-
ches ſtechen, durch das Roͤhrchen das Waſſer abza-
pfen und hernach mit Theer wieder beſchmieren ſolle,
bis es geheilet iſt. Dieſe Operation wird wohl mit Vor-
ſicht geſchehen muͤſſen.
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