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Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790.

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1. Buch. 1. Tit.
vortrefliches Hülfsmittel, den wahren und ursprüngli-
chen Verstand eines Gesetzes zu ergründen, ist jedoch
die Vergleichung aller der aus eben demselben Buch ei-
nes Rechtsgelehrten genommenen Stellen in denen Pan-
decten mittelst ihrer Inscription; desgleichen die Ver-
bindung derjenigen Constitutionen des Justinianeischen
Codex, welche einerley Ueberschrift und Unterschrift ha-
ben, auch ursprünglich zusammengehörten, von den
Compilatoren aber getrennt worden sind 5), wobey
Abraham Wielings iurisprudentia restituta Amster-
dam 1727. 8. und C. F. Hommels Palingenesia
librorum iuris veterum,
Leipzig 1767. und 1768. Tomi
III.
dem Gesezausleger grosen Nutzen leisten.

Es beschäftiget sich jedoch die grammatische Gesez-
erklärung nicht bloß allein mit der B[e]stimmung des
Wortverstandes, und Bedeutung der Worte, sondern
sie hat auch noch ein zwotes wichtiges Geschäft, wel-
ches in Berichtigung und Verbesserung des Textes, wenn
derselbe verdorben, deßgleichen in Unterscheidung des
Aechten von dem Falschen bestehet, insofern der Text
interpolirt seyn sollte. Man nennt diesen Theil der
grammatischen Gesezauslegung, welcher in Herstellung
der Richtigkeit des Textes bestehet, die juristische
Critie
6). Dieselbe kann von der grammatischen In-

ter-
5) Dieses haben mit vielen Beispielen bestärkt Iac. labit-
tus
in Usu indicis Pandectarum; Henr. brenc-
mann
Diss. de Legum Inscriptionibus;
und
Bern. Henr. reinold Orat. de Inscript. LL. Di-
gest. et Cod
.
hinter Abr. wieling iurispr. restit.
6) I. G. heineccii Praefat. bynckershoeckii Observat.
praemissa
, de artis criticae utilitate in iuris-
prudentia, deque boni critici officio
;
auch
in Desselben Opusc. minorib. varii angumenti Opusc. III.
S. 23. folgg.

1. Buch. 1. Tit.
vortrefliches Huͤlfsmittel, den wahren und urſpruͤngli-
chen Verſtand eines Geſetzes zu ergruͤnden, iſt jedoch
die Vergleichung aller der aus eben demſelben Buch ei-
nes Rechtsgelehrten genommenen Stellen in denen Pan-
decten mittelſt ihrer Inſcription; desgleichen die Ver-
bindung derjenigen Conſtitutionen des Juſtinianeiſchen
Codex, welche einerley Ueberſchrift und Unterſchrift ha-
ben, auch urſpruͤnglich zuſammengehoͤrten, von den
Compilatoren aber getrennt worden ſind 5), wobey
Abraham Wielings iurisprudentia reſtituta Amſter-
dam 1727. 8. und C. F. Hommels Palingeneſia
librorum iuris veterum,
Leipzig 1767. und 1768. Tomi
III.
dem Geſezausleger groſen Nutzen leiſten.

Es beſchaͤftiget ſich jedoch die grammatiſche Geſez-
erklaͤrung nicht bloß allein mit der B[e]ſtimmung des
Wortverſtandes, und Bedeutung der Worte, ſondern
ſie hat auch noch ein zwotes wichtiges Geſchaͤft, wel-
ches in Berichtigung und Verbeſſerung des Textes, wenn
derſelbe verdorben, deßgleichen in Unterſcheidung des
Aechten von dem Falſchen beſtehet, inſofern der Text
interpolirt ſeyn ſollte. Man nennt dieſen Theil der
grammatiſchen Geſezauslegung, welcher in Herſtellung
der Richtigkeit des Textes beſtehet, die juriſtiſche
Critie
6). Dieſelbe kann von der grammatiſchen In-

ter-
5) Dieſes haben mit vielen Beiſpielen beſtaͤrkt Iac. labit-
tus
in Uſu indicis Pandectarum; Henr. brenc-
mann
Diſſ. de Legum Inſcriptionibus;
und
Bern. Henr. reinold Orat. de Inſcript. LL. Di-
geſt. et Cod
.
hinter Abr. wieling iurispr. reſtit.
6) I. G. heineccii Praefat. bynckershoeckii Obſervat.
praemiſſa
, de artis criticae utilitate in iuris-
prudentia, deque boni critici officio
;
auch
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S. 23. folgg.
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[230/0250] 1. Buch. 1. Tit. vortrefliches Huͤlfsmittel, den wahren und urſpruͤngli- chen Verſtand eines Geſetzes zu ergruͤnden, iſt jedoch die Vergleichung aller der aus eben demſelben Buch ei- nes Rechtsgelehrten genommenen Stellen in denen Pan- decten mittelſt ihrer Inſcription; desgleichen die Ver- bindung derjenigen Conſtitutionen des Juſtinianeiſchen Codex, welche einerley Ueberſchrift und Unterſchrift ha- ben, auch urſpruͤnglich zuſammengehoͤrten, von den Compilatoren aber getrennt worden ſind 5), wobey Abraham Wielings iurisprudentia reſtituta Amſter- dam 1727. 8. und C. F. Hommels Palingeneſia librorum iuris veterum, Leipzig 1767. und 1768. Tomi III. dem Geſezausleger groſen Nutzen leiſten. Es beſchaͤftiget ſich jedoch die grammatiſche Geſez- erklaͤrung nicht bloß allein mit der Beſtimmung des Wortverſtandes, und Bedeutung der Worte, ſondern ſie hat auch noch ein zwotes wichtiges Geſchaͤft, wel- ches in Berichtigung und Verbeſſerung des Textes, wenn derſelbe verdorben, deßgleichen in Unterſcheidung des Aechten von dem Falſchen beſtehet, inſofern der Text interpolirt ſeyn ſollte. Man nennt dieſen Theil der grammatiſchen Geſezauslegung, welcher in Herſtellung der Richtigkeit des Textes beſtehet, die juriſtiſche Critie 6). Dieſelbe kann von der grammatiſchen In- ter- 5) Dieſes haben mit vielen Beiſpielen beſtaͤrkt Iac. labit- tus in Uſu indicis Pandectarum; Henr. brenc- mann Diſſ. de Legum Inſcriptionibus; und Bern. Henr. reinold Orat. de Inſcript. LL. Di- geſt. et Cod. hinter Abr. wieling iurispr. reſtit. 6) I. G. heineccii Praefat. bynckershoeckii Obſervat. praemiſſa, de artis criticae utilitate in iuris- prudentia, deque boni critici officio; auch in Deſſelben Opuſc. minorib. varii angumenti Opuſc. III. S. 23. folgg.

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01_1790/250>, abgerufen am 27.11.2024.