Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.De his, qui sui vel alieni iuris sunt. eben so verbindlich, als die Auctorität des Vormunds,sey 77). Die Minderjährigkeit dauert übrigens nach römi- die- 77) arg. L. 18. in fin. Cod. de iure delib. L ult. §. 4. in fin. Cod. de bonis, quae lib. Man sehe vinnius in Commentar. ad Institut. ad §. 10. n. 6. Inst. de inutilib. stipulat. und zoesius in Commentar. ad eundem §. 10. Institut. S. 519. 78) Verfasser und Zeitalter dieses Gesetzes sind nicht gewiß. Gewöhnlich schreibt man es dem Tribun M. Lätorius Plancianus zu, und setzt es ins Jahr der Erb. Roms CCCCXC. S. Io. Hieron. hetzer Diss. ad Legem Laetoriam. Lipsiae 1749. 79) L. 2. C. Th. de donat. (lib. VIII. tit. 12.) plautus in Pseudolo Act. 1. Sc. 3. v. 68. 69. 80) L. 56. D. de usufructu, seneca de brevitate vitae cap. 3. et censorinus de die natali cap. 17. 81) S. moller cit. Dissertat. Cap. V. §. 2. Hieraus erklärt sich, wenn Ulpian in L. 1. §. 2. D. de minorib. sagt: post hoc N 3
De his, qui ſui vel alieni iuris ſunt. eben ſo verbindlich, als die Auctoritaͤt des Vormunds,ſey 77). Die Minderjaͤhrigkeit dauert uͤbrigens nach roͤmi- die- 77) arg. L. 18. in fin. Cod. de iure delib. L ult. §. 4. in fin. Cod. de bonis, quae lib. Man ſehe vinnius in Commentar. ad Inſtitut. ad §. 10. n. 6. Inſt. de inutilib. ſtipulat. und zoesius in Commentar. ad eundem §. 10. Inſtitut. S. 519. 78) Verfaſſer und Zeitalter dieſes Geſetzes ſind nicht gewiß. Gewoͤhnlich ſchreibt man es dem Tribun M. Laͤtorius Plancianus zu, und ſetzt es ins Jahr der Erb. Roms CCCCXC. S. Io. Hieron. hetzer Diſſ. ad Legem Laetoriam. Lipſiae 1749. 79) L. 2. C. Th. de donat. (lib. VIII. tit. 12.) plautus in Pſeudolo Act. 1. Sc. 3. v. 68. 69. 80) L. 56. D. de uſufructu, seneca de brevitate vitae cap. 3. et censorinus de die natali cap. 17. 81) S. moller cit. Diſſertat. Cap. V. §. 2. Hieraus erklaͤrt ſich, wenn Ulpian in L. 1. §. 2. D. de minorib. ſagt: poſt hoc N 3
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De his, qui ſui vel alieni iuris ſunt.
eben ſo verbindlich, als die Auctoritaͤt des Vormunds,
ſey 77).
Die Minderjaͤhrigkeit dauert uͤbrigens nach roͤmi-
ſchen Rechten bis zum Ende des fuͤnf und zwanzigſten
Jahres. Dieſe Beſtimmung gruͤndet ſich auf das Laͤto-
riſche Geſetz 78), welches daher auch von den Alten lex
quinavicennaria 79) genennet wird. Hier findet kein Un-
terſchied des Geſchlechts ſtatt, denn auch Weibsper-
ſonen, wenn ſie gleich fruͤher die Pubertaͤt erreichen,
werden doch, eben ſo wie Mannsperſonen, erſt nach zu-
ruͤckgelegten fuͤnf und zwanzigſten Jahre majorenn.
Die Alten nahmen naͤmlich hundert Jahre fuͤr das hoͤch-
ſte Ziel des menſchlichen Lebens an 80). Haͤtte nun der
Menſch das erſte Viertel dieſer Lebenszeit zuruͤckgelegt,
ſo habe er dasjenige Maas von Leibes- und Seelenkraͤf-
ten erlangt, welches erfordert werde, um ſich und ſein
Vermoͤgen ſelbſt zu dirigiren. So lehrten wenigſtens
Galen und Hippocrates, und es ſcheint, daß Laͤtorius
ihre Lehre befolgt habe 81). In Teutſchland iſt zwar
die-
77) arg. L. 18. in fin. Cod. de iure delib. L ult. §. 4. in fin.
Cod. de bonis, quae lib. Man ſehe vinnius in Commentar.
ad Inſtitut. ad §. 10. n. 6. Inſt. de inutilib. ſtipulat. und zoesius
in Commentar. ad eundem §. 10. Inſtitut. S. 519.
78) Verfaſſer und Zeitalter dieſes Geſetzes ſind nicht gewiß.
Gewoͤhnlich ſchreibt man es dem Tribun M. Laͤtorius
Plancianus zu, und ſetzt es ins Jahr der Erb. Roms
CCCCXC. S. Io. Hieron. hetzer Diſſ. ad Legem Laetoriam.
Lipſiae 1749.
79) L. 2. C. Th. de donat. (lib. VIII. tit. 12.) plautus in
Pſeudolo Act. 1. Sc. 3. v. 68. 69.
80) L. 56. D. de uſufructu, seneca de brevitate vitae cap. 3.
et censorinus de die natali cap. 17.
81) S. moller cit. Diſſertat. Cap. V. §. 2. Hieraus erklaͤrt
ſich, wenn Ulpian in L. 1. §. 2. D. de minorib. ſagt: poſt
hoc
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