Glück, Christian Friedrich von: Berichtigungen und Zusätze zum zweyten Bande des Glückischen Commentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1800.zu er auch nicht angenommen war, so darf er nur für grobes 3) Das Gesinde ist verbunden, die Miethzeit auszuhalten, a) wenn die Herrschaft das Gesinde mit ungewöhnlicher b) Wenn die Herrschaft in gänzlichen Verfall des Vermö- c) Wenn dieselbe ihren Wohnort verändert, oder auch auf d) wenn das Gesinde durch anhaltende Krankheit verhindert Endlich 4) sind auch die Dienstboten noch vorzüglich zum Ob der Herrschaft, wegen irgend einer Verletzung dieser wol- 68) Dorn §. 89--92. 69) Dorn §. 189. 70) Dorn §. 191. 71) Dorn §. 190. 72) Dorn §. 187. 73) Dorn §. 77. u. §. 78. 74) stryck in Usu Mod. Pandect. h. t. §. 12. Eichmann
Erklärungen des bürgerl. Rechts 2. Th. S. 356. zu er auch nicht angenommen war, ſo darf er nur fuͤr grobes 3) Das Geſinde iſt verbunden, die Miethzeit auszuhalten, a) wenn die Herrſchaft das Geſinde mit ungewoͤhnlicher b) Wenn die Herrſchaft in gaͤnzlichen Verfall des Vermoͤ- c) Wenn dieſelbe ihren Wohnort veraͤndert, oder auch auf d) wenn das Geſinde durch anhaltende Krankheit verhindert Endlich 4) ſind auch die Dienſtboten noch vorzuͤglich zum Ob der Herrſchaft, wegen irgend einer Verletzung dieſer wol- 68) Dorn §. 89—92. 69) Dorn §. 189. 70) Dorn §. 191. 71) Dorn §. 190. 72) Dorn §. 187. 73) Dorn §. 77. u. §. 78. 74) stryck in Uſu Mod. Pandect. h. t. §. 12. Eichmann
Erklaͤrungen des buͤrgerl. Rechts 2. Th. S. 356. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0046" n="40"/> zu er auch nicht angenommen war, ſo darf er nur <hi rendition="#g">fuͤr grobes<lb/> Verſehen haften</hi> <note place="foot" n="68)"><hi rendition="#g">Dorn</hi> §. 89—92.</note>.</p><lb/> <p>3) Das Geſinde iſt verbunden, die Miethzeit auszuhalten,<lb/> es muͤßten denn ſolche Umſtaͤnde eintreten, um deren willen der<lb/> Miethvertrag fruͤher aufhoͤrte. Dahin gehoͤrt</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">a</hi>) wenn die Herrſchaft das Geſinde mit ungewoͤhnlicher<lb/> Haͤrte behandelt, es geſchehe nun ſolches durch wirklich veruͤbte<lb/> grobe Thaͤtligkeiten, oder durch ausgeſtoſſene harte Schmaͤhreden<lb/> und Beſchimpfungen, oder durch Auflegung unertraͤglicher und<lb/> auſſerordentlich harter Arbeiten u. d. <note place="foot" n="69)"><hi rendition="#g">Dorn</hi> §. 189.</note>.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">b</hi>) Wenn die Herrſchaft in gaͤnzlichen Verfall des Vermoͤ-<lb/> gens geraͤth, und daher nicht mehr im Stande iſt, das Geſinde<lb/> zu ernaͤhren <note place="foot" n="70)"><hi rendition="#g">Dorn</hi> §. 191.</note>.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">c</hi>) Wenn dieſelbe ihren Wohnort veraͤndert, oder auch auf<lb/> lange Zeit verreiſet, und das Geſinde nicht mit ziehen will <note place="foot" n="71)"><hi rendition="#g">Dorn</hi> §. 190.</note>; und</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">d</hi>) wenn das Geſinde durch anhaltende Krankheit verhindert<lb/> wird, ſeinen Dienſt zu verrichten <note place="foot" n="72)"><hi rendition="#g">Dorn</hi> §. 187.</note>.</p><lb/> <p>Endlich 4) ſind auch die Dienſtboten noch vorzuͤglich zum<lb/><hi rendition="#g">Gehorſam</hi> und <hi rendition="#g">Ehrerbietung</hi> gegen ihre Herrſchaft ver-<lb/> bunden. Denn ohne dieſe Pflicht waͤre Ruhe und Ordnung ſo<lb/> wenig, als Wohlſtand des Hausweſens moͤglich <note place="foot" n="73)"><hi rendition="#g">Dorn</hi> §. 77. u. §. 78.</note>.</p><lb/> <p>Ob der Herrſchaft, wegen irgend einer Verletzung dieſer<lb/> Pflichten, das Recht zuſtehe, die Dienſtboten zu zuͤchtigen, daruͤ-<lb/> ber ſind die Rechtsgelehrten getheilter Meinung. Einige <note place="foot" n="74)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">stryck</hi> in Uſu Mod. Pandect. h. t.</hi> §. 12. <hi rendition="#g">Eichmann</hi><lb/> Erklaͤrungen des buͤrgerl. Rechts 2. Th. S. 356.</note><lb/> <fw place="bottom" type="catch">wol-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [40/0046]
zu er auch nicht angenommen war, ſo darf er nur fuͤr grobes
Verſehen haften 68).
3) Das Geſinde iſt verbunden, die Miethzeit auszuhalten,
es muͤßten denn ſolche Umſtaͤnde eintreten, um deren willen der
Miethvertrag fruͤher aufhoͤrte. Dahin gehoͤrt
a) wenn die Herrſchaft das Geſinde mit ungewoͤhnlicher
Haͤrte behandelt, es geſchehe nun ſolches durch wirklich veruͤbte
grobe Thaͤtligkeiten, oder durch ausgeſtoſſene harte Schmaͤhreden
und Beſchimpfungen, oder durch Auflegung unertraͤglicher und
auſſerordentlich harter Arbeiten u. d. 69).
b) Wenn die Herrſchaft in gaͤnzlichen Verfall des Vermoͤ-
gens geraͤth, und daher nicht mehr im Stande iſt, das Geſinde
zu ernaͤhren 70).
c) Wenn dieſelbe ihren Wohnort veraͤndert, oder auch auf
lange Zeit verreiſet, und das Geſinde nicht mit ziehen will 71); und
d) wenn das Geſinde durch anhaltende Krankheit verhindert
wird, ſeinen Dienſt zu verrichten 72).
Endlich 4) ſind auch die Dienſtboten noch vorzuͤglich zum
Gehorſam und Ehrerbietung gegen ihre Herrſchaft ver-
bunden. Denn ohne dieſe Pflicht waͤre Ruhe und Ordnung ſo
wenig, als Wohlſtand des Hausweſens moͤglich 73).
Ob der Herrſchaft, wegen irgend einer Verletzung dieſer
Pflichten, das Recht zuſtehe, die Dienſtboten zu zuͤchtigen, daruͤ-
ber ſind die Rechtsgelehrten getheilter Meinung. Einige 74)
wol-
68) Dorn §. 89—92.
69) Dorn §. 189.
70) Dorn §. 191.
71) Dorn §. 190.
72) Dorn §. 187.
73) Dorn §. 77. u. §. 78.
74) stryck in Uſu Mod. Pandect. h. t. §. 12. Eichmann
Erklaͤrungen des buͤrgerl. Rechts 2. Th. S. 356.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |