müssen ehrerbietig ihm gehorchen; hüthe dich Hand an ihn zu legen; das wäre wider Gottes Befehl"! "Bru- der", sagt R., "es fehlt wenig, daß ich ihn nicht schelte, wenn ich sehe, daß der, welcher uns verthei- digen sollte, uns vielmehr verfolgt." Da fängt Hey- mon zu weinen an: "Wie bin ich unglücklich, daß ich des Gutes nicht genießen kann, das mir Gott gegeben hat; wie wäre ich glücklich, wenn meine Kinder Frieden hätten mit dem Kaiser Carl; nie hatte Priam muthigere Söhne"! Dann sagt er zu R.: "Du bist groß wie Hector; ich verlasse mich daher auf dich"; dann wendet er sich zur Herzoginn: "Ich will nicht mehr seyn mit Carl; gieb Gold und Silber, Pferd und Waffen meinen Kindern". -- Das Alles fehlt größtentheils im Teutschen; nun aber fällt die Geschichte wieder ein. Die Brüder kommen zum König Yon von Gascogne, verjagen die Sarazenen, bauen das Schloß Montauban; Regnault nimmt des Königs Schwester Clarice zur Ehe; Roland kömmt an Hof mit 30 Rittern, vertreibt die Sarazenen, die Cöln belagern; Carl setzt, um ihm ein tüchtiges Pferd zu verschaffen, seine Krone zum Preise aus, den R. ge- winnt, und belagert endlich die Brüder mit einer Ar- mee, die Roland anführt, im Schlosse von Montalban; -- im Ganzen wie im Teutschen, nur Alles bestimm-
müſſen ehrerbietig ihm gehorchen; hüthe dich Hand an ihn zu legen; das wäre wider Gottes Befehl“! „Bru- der“, ſagt R., „es fehlt wenig, daß ich ihn nicht ſchelte, wenn ich ſehe, daß der, welcher uns verthei- digen ſollte, uns vielmehr verfolgt.“ Da fängt Hey- mon zu weinen an: „Wie bin ich unglücklich, daß ich des Gutes nicht genießen kann, das mir Gott gegeben hat; wie wäre ich glücklich, wenn meine Kinder Frieden hätten mit dem Kaiſer Carl; nie hatte Priam muthigere Söhne“! Dann ſagt er zu R.: „Du biſt groß wie Hector; ich verlaſſe mich daher auf dich“; dann wendet er ſich zur Herzoginn: „Ich will nicht mehr ſeyn mit Carl; gieb Gold und Silber, Pferd und Waffen meinen Kindern“. — Das Alles fehlt größtentheils im Teutſchen; nun aber fällt die Geſchichte wieder ein. Die Brüder kommen zum König Yon von Gascogne, verjagen die Sarazenen, bauen das Schloß Montauban; Regnault nimmt des Königs Schweſter Clarice zur Ehe; Roland kömmt an Hof mit 30 Rittern, vertreibt die Sarazenen, die Cöln belagern; Carl ſetzt, um ihm ein tüchtiges Pferd zu verſchaffen, ſeine Krone zum Preiſe aus, den R. ge- winnt, und belagert endlich die Brüder mit einer Ar- mee, die Roland anführt, im Schloſſe von Montalban; — im Ganzen wie im Teutſchen, nur Alles beſtimm-
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müſſen ehrerbietig ihm gehorchen; hüthe dich Hand an
ihn zu legen; das wäre wider Gottes Befehl“! „Bru-
der“, ſagt R., „es fehlt wenig, daß ich ihn nicht
ſchelte, wenn ich ſehe, daß der, welcher uns verthei-
digen ſollte, uns vielmehr verfolgt.“ Da fängt Hey-
mon zu weinen an: „Wie bin ich unglücklich,
daß ich des Gutes nicht genießen kann, das mir
Gott gegeben hat; wie wäre ich glücklich, wenn
meine Kinder Frieden hätten mit dem Kaiſer Carl;
nie hatte Priam muthigere Söhne“! Dann ſagt er
zu R.: „Du biſt groß wie Hector; ich verlaſſe mich
daher auf dich“; dann wendet er ſich zur Herzoginn:
„Ich will nicht mehr ſeyn mit Carl; gieb Gold und
Silber, Pferd und Waffen meinen Kindern“. — Das
Alles fehlt größtentheils im Teutſchen; nun aber fällt
die Geſchichte wieder ein. Die Brüder kommen zum
König Yon von Gascogne, verjagen die Sarazenen,
bauen das Schloß Montauban; Regnault nimmt des
Königs Schweſter Clarice zur Ehe; Roland kömmt an
Hof mit 30 Rittern, vertreibt die Sarazenen, die Cöln
belagern; Carl ſetzt, um ihm ein tüchtiges Pferd zu
verſchaffen, ſeine Krone zum Preiſe aus, den R. ge-
winnt, und belagert endlich die Brüder mit einer Ar-
mee, die Roland anführt, im Schloſſe von Montalban;
— im Ganzen wie im Teutſchen, nur Alles beſtimm-
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Görres, Joseph: Die teutschen Volksbücher. Heidelberg, 1807, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goerres_volksbuecher_1807/129>, abgerufen am 24.11.2024.
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