Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Görres, Joseph: Die teutschen Volksbücher. Heidelberg, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite

ter und mehr ausgeführt. Roland lagert sich auf dem
Platze von Balancon, und geht dann auf die Jagd,
während welcher R. zu seinem Zelte dringt, und den
goldnen Drachen ihm entführt, und ihn auf dem höchsten
Thurm aufpflanzt, daß Carls ganze Armee ihn erkennt.
-- Dann der Verrath des Königs Yon, ebenfalls wie-
der besser motivirt: wie die Brüder wehrlos in Schar-
lachmänteln mit Hermelin verbrämt, und mit Rosen
in den Händen, auf die Ebene von Vaucouleurs auf
Maulthieren ziehen, und wie es dann zum harten Ge-
fechte kömmt, und Malagys endlich sie vom Untergange
rettet; -- Alles wieder mit vielen eingeschobnen Episo-
den, die im Teutschen fehlen. Die weitere Folge
ziemlich harmonirend, wie Yon Rolanden abgejagt,
Richard aber dagegen gefangen wird. Da ißt Mala-
gys ein Kraut, wovon er aufschwillt wie eine Kröte;
reibt sich darauf mit einem andern Kraute, und wird
schwarz wie eine Kohle, und so geht er zu Carls
Lager, und wird von ihm gespeis't, weil er Uebels
redet von den Heymonskindern, wobei Carl Richarden
mit einem Stocke schlägt, und dieser dafür bei der
Mitte des Körpers ihn umfaßt und niederwirft: am
folgenden Tage aber befreit R. seinen Bruder Richard
vom Galgen, und Ripus und seine zwölf Gesellen
werden dafür gehenkt. Dann folgt der Zweikampf mit

ter und mehr ausgeführt. Roland lagert ſich auf dem
Platze von Balançon, und geht dann auf die Jagd,
während welcher R. zu ſeinem Zelte dringt, und den
goldnen Drachen ihm entführt, und ihn auf dem höchſten
Thurm aufpflanzt, daß Carls ganze Armee ihn erkennt.
— Dann der Verrath des Königs Yon, ebenfalls wie-
der beſſer motivirt: wie die Brüder wehrlos in Schar-
lachmänteln mit Hermelin verbrämt, und mit Roſen
in den Händen, auf die Ebene von Vaucouleurs auf
Maulthieren ziehen, und wie es dann zum harten Ge-
fechte kömmt, und Malagys endlich ſie vom Untergange
rettet; — Alles wieder mit vielen eingeſchobnen Epiſo-
den, die im Teutſchen fehlen. Die weitere Folge
ziemlich harmonirend, wie Yon Rolanden abgejagt,
Richard aber dagegen gefangen wird. Da ißt Mala-
gys ein Kraut, wovon er aufſchwillt wie eine Kröte;
reibt ſich darauf mit einem andern Kraute, und wird
ſchwarz wie eine Kohle, und ſo geht er zu Carls
Lager, und wird von ihm geſpeiſ’t, weil er Uebels
redet von den Heymonskindern, wobei Carl Richarden
mit einem Stocke ſchlägt, und dieſer dafür bei der
Mitte des Körpers ihn umfaßt und niederwirft: am
folgenden Tage aber befreit R. ſeinen Bruder Richard
vom Galgen, und Ripus und ſeine zwölf Geſellen
werden dafür gehenkt. Dann folgt der Zweikampf mit

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0130" n="112"/>
ter und mehr ausgeführt. Roland lagert &#x017F;ich auf dem<lb/>
Platze von Balan<hi rendition="#aq">ç</hi>on, und geht dann auf die Jagd,<lb/>
während welcher R. zu &#x017F;einem Zelte dringt, und den<lb/>
goldnen Drachen ihm entführt, und ihn auf dem höch&#x017F;ten<lb/>
Thurm aufpflanzt, daß Carls ganze Armee ihn erkennt.<lb/>
&#x2014; Dann der Verrath des Königs Yon, ebenfalls wie-<lb/>
der be&#x017F;&#x017F;er motivirt: wie die Brüder wehrlos in Schar-<lb/>
lachmänteln mit Hermelin verbrämt, und mit Ro&#x017F;en<lb/>
in den Händen, auf die Ebene von Vaucouleurs auf<lb/>
Maulthieren ziehen, und wie es dann zum harten Ge-<lb/>
fechte kömmt, und Malagys endlich &#x017F;ie vom Untergange<lb/>
rettet; &#x2014; Alles wieder mit vielen einge&#x017F;chobnen Epi&#x017F;o-<lb/>
den, die im Teut&#x017F;chen fehlen. Die weitere Folge<lb/>
ziemlich harmonirend, wie Yon Rolanden abgejagt,<lb/>
Richard aber dagegen gefangen wird. Da ißt Mala-<lb/>
gys ein Kraut, wovon er auf&#x017F;chwillt wie eine Kröte;<lb/>
reibt &#x017F;ich darauf mit einem andern Kraute, und wird<lb/>
&#x017F;chwarz wie eine Kohle, und &#x017F;o geht er zu Carls<lb/>
Lager, und wird von ihm ge&#x017F;pei&#x017F;&#x2019;t, weil er Uebels<lb/>
redet von den Heymonskindern, wobei Carl Richarden<lb/>
mit einem Stocke &#x017F;chlägt, und die&#x017F;er dafür bei der<lb/>
Mitte des Körpers ihn umfaßt und niederwirft: am<lb/>
folgenden Tage aber befreit R. &#x017F;einen Bruder Richard<lb/>
vom Galgen, und Ripus und &#x017F;eine zwölf Ge&#x017F;ellen<lb/>
werden dafür gehenkt. Dann folgt der Zweikampf mit<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[112/0130] ter und mehr ausgeführt. Roland lagert ſich auf dem Platze von Balançon, und geht dann auf die Jagd, während welcher R. zu ſeinem Zelte dringt, und den goldnen Drachen ihm entführt, und ihn auf dem höchſten Thurm aufpflanzt, daß Carls ganze Armee ihn erkennt. — Dann der Verrath des Königs Yon, ebenfalls wie- der beſſer motivirt: wie die Brüder wehrlos in Schar- lachmänteln mit Hermelin verbrämt, und mit Roſen in den Händen, auf die Ebene von Vaucouleurs auf Maulthieren ziehen, und wie es dann zum harten Ge- fechte kömmt, und Malagys endlich ſie vom Untergange rettet; — Alles wieder mit vielen eingeſchobnen Epiſo- den, die im Teutſchen fehlen. Die weitere Folge ziemlich harmonirend, wie Yon Rolanden abgejagt, Richard aber dagegen gefangen wird. Da ißt Mala- gys ein Kraut, wovon er aufſchwillt wie eine Kröte; reibt ſich darauf mit einem andern Kraute, und wird ſchwarz wie eine Kohle, und ſo geht er zu Carls Lager, und wird von ihm geſpeiſ’t, weil er Uebels redet von den Heymonskindern, wobei Carl Richarden mit einem Stocke ſchlägt, und dieſer dafür bei der Mitte des Körpers ihn umfaßt und niederwirft: am folgenden Tage aber befreit R. ſeinen Bruder Richard vom Galgen, und Ripus und ſeine zwölf Geſellen werden dafür gehenkt. Dann folgt der Zweikampf mit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goerres_volksbuecher_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goerres_volksbuecher_1807/130
Zitationshilfe: Görres, Joseph: Die teutschen Volksbücher. Heidelberg, 1807, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goerres_volksbuecher_1807/130>, abgerufen am 24.11.2024.