Democritus und Epicurus sagen, das Sehen ge- schehe dadurch, daß Bilder von den Gegenständen sich absondern und ins Auge kommen.
Die katoptrischen Erscheinungen geschehen durch Zurückwerfung von Bildern, welche von uns ausge- hen und sich auf dem Spiegel vereinigen.
Epicurus
nach Plutarch.
Epicur im zweyten Buche gegen Theophrast läug- net, daß Farben den Körpern inwohnen, und behauptet vielmehr, sie entständen durch gewisse Stellungen und Lagen der Körper gegen das Gesicht; und auf diese Weise könne ein Körper eben so wenig farblos seyn, als Farbe haben. Weiter vorn schreibt er also: Auch davon abgesehen, weiß ich nicht, wie man sagen könne, daß Körper in der Finsterniß auch Farbe hätten.
Nach Diogenes Laertius.
Die Farbe verändre sich nach der Lage der Atomen.
Democritus und Epicurus
nach Plutarch.
Democritus und Epicurus ſagen, das Sehen ge- ſchehe dadurch, daß Bilder von den Gegenſtaͤnden ſich abſondern und ins Auge kommen.
Die katoptriſchen Erſcheinungen geſchehen durch Zuruͤckwerfung von Bildern, welche von uns ausge- hen und ſich auf dem Spiegel vereinigen.
Epicurus
nach Plutarch.
Epicur im zweyten Buche gegen Theophraſt laͤug- net, daß Farben den Koͤrpern inwohnen, und behauptet vielmehr, ſie entſtaͤnden durch gewiſſe Stellungen und Lagen der Koͤrper gegen das Geſicht; und auf dieſe Weiſe koͤnne ein Koͤrper eben ſo wenig farblos ſeyn, als Farbe haben. Weiter vorn ſchreibt er alſo: Auch davon abgeſehen, weiß ich nicht, wie man ſagen koͤnne, daß Koͤrper in der Finſterniß auch Farbe haͤtten.
Nach Diogenes Laertius.
Die Farbe veraͤndre ſich nach der Lage der Atomen.
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Democritus und Epicurus
nach Plutarch.
Democritus und Epicurus ſagen, das Sehen ge-
ſchehe dadurch, daß Bilder von den Gegenſtaͤnden ſich
abſondern und ins Auge kommen.
Die katoptriſchen Erſcheinungen geſchehen durch
Zuruͤckwerfung von Bildern, welche von uns ausge-
hen und ſich auf dem Spiegel vereinigen.
Epicurus
nach Plutarch.
Epicur im zweyten Buche gegen Theophraſt laͤug-
net, daß Farben den Koͤrpern inwohnen, und behauptet
vielmehr, ſie entſtaͤnden durch gewiſſe Stellungen und
Lagen der Koͤrper gegen das Geſicht; und auf dieſe
Weiſe koͤnne ein Koͤrper eben ſo wenig farblos ſeyn,
als Farbe haben. Weiter vorn ſchreibt er alſo: Auch
davon abgeſehen, weiß ich nicht, wie man ſagen
koͤnne, daß Koͤrper in der Finſterniß auch Farbe haͤtten.
Nach Diogenes Laertius.
Die Farbe veraͤndre ſich nach der Lage der
Atomen.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/40>, abgerufen am 04.05.2024.
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