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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810.

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brauchbare Erfahrungen, doch ohne Ordnung unter-
einander, worauf denn schwache, nach Corpuscular-
vorstellungsart schmeckende Erklärungen folgen. Ueber
die Farben organischer Körper macht er feine Bemer-
kungen.

Vierter Discurs. Von Farbenerscheinungen,
die von innern Modificationen der Organe des Sehens
entspringen.

Hier wird aufgeführt was bey uns unter der
Rubrik von physiologischen Farben vorkommt: Dauer
des Eindrucks, farbiges Abklingen und dergleichen;
zuletzt die Diakrisis des Auges durch Licht, die Synkri-
sis durch Finsterniß. Und somit hört er da auf, wo
wir anfangen.


Die aus dem Kapitel von den chemischen Farben
ausgezogenen sechs Regeln übersetzen wir, weil man
daraus das vorsichtige Benehmen dieses Mannes am
besten beurtheilen kann.

1) "Die fixen Farben erscheinen uns, wenn das
Licht durch die Materie, welche diese Farben hervor-
bringt, gedrungen, zu unsern Augen mit genugsamer
Kraft zurückkehrt."

Dieses bezieht sich auf die wahre Bemerkung, daß

brauchbare Erfahrungen, doch ohne Ordnung unter-
einander, worauf denn ſchwache, nach Corpuscular-
vorſtellungsart ſchmeckende Erklaͤrungen folgen. Ueber
die Farben organiſcher Koͤrper macht er feine Bemer-
kungen.

Vierter Discurs. Von Farbenerſcheinungen,
die von innern Modificationen der Organe des Sehens
entſpringen.

Hier wird aufgefuͤhrt was bey uns unter der
Rubrik von phyſiologiſchen Farben vorkommt: Dauer
des Eindrucks, farbiges Abklingen und dergleichen;
zuletzt die Diakriſis des Auges durch Licht, die Synkri-
ſis durch Finſterniß. Und ſomit hoͤrt er da auf, wo
wir anfangen.


Die aus dem Kapitel von den chemiſchen Farben
ausgezogenen ſechs Regeln uͤberſetzen wir, weil man
daraus das vorſichtige Benehmen dieſes Mannes am
beſten beurtheilen kann.

1) „Die fixen Farben erſcheinen uns, wenn das
Licht durch die Materie, welche dieſe Farben hervor-
bringt, gedrungen, zu unſern Augen mit genugſamer
Kraft zuruͤckkehrt.“

Dieſes bezieht ſich auf die wahre Bemerkung, daß

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[450/0484] brauchbare Erfahrungen, doch ohne Ordnung unter- einander, worauf denn ſchwache, nach Corpuscular- vorſtellungsart ſchmeckende Erklaͤrungen folgen. Ueber die Farben organiſcher Koͤrper macht er feine Bemer- kungen. Vierter Discurs. Von Farbenerſcheinungen, die von innern Modificationen der Organe des Sehens entſpringen. Hier wird aufgefuͤhrt was bey uns unter der Rubrik von phyſiologiſchen Farben vorkommt: Dauer des Eindrucks, farbiges Abklingen und dergleichen; zuletzt die Diakriſis des Auges durch Licht, die Synkri- ſis durch Finſterniß. Und ſomit hoͤrt er da auf, wo wir anfangen. Die aus dem Kapitel von den chemiſchen Farben ausgezogenen ſechs Regeln uͤberſetzen wir, weil man daraus das vorſichtige Benehmen dieſes Mannes am beſten beurtheilen kann. 1) „Die fixen Farben erſcheinen uns, wenn das Licht durch die Materie, welche dieſe Farben hervor- bringt, gedrungen, zu unſern Augen mit genugſamer Kraft zuruͤckkehrt.“ Dieſes bezieht ſich auf die wahre Bemerkung, daß

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/484>, abgerufen am 22.11.2024.