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Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773.

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Rath. Greift ihn. Gibt euch eure Liebe zu eu-
rem Kayser nicht mehr Muth?
Götz. Nicht mehr als ihnen der Kayser Pfla-
ster gibt die Wunden zu heilen, die sich ihr Muth
holen könnte.

Gerichtsdiener (kommt.)
Gerichtsdiener. Eben ruft der Thürner: es zieht
ein Trupp von mehr als zweyhunderten nach der
Stadt zu. Unversehens sind sie hinter der Weinhö-
he hervorgedrungen, und drohen unsern Mauern.
Rathsherr. Weh uns was ist das?
Wache (kommt.)
Wache. Franz von Sickingen hält vor dem
Schlag, und läßt euch sagen: er habe gehört wie
unwürdig man an seinem Schwager bundbrüchig
geworden seye, wie die Herrn von Heilbronn allen
Vorschub thäten. Er verlange Rechenschaft, sonst
wolle er binnen einer Stunde die Stadt an vier
Ecken anzünden, und sie der Plünderung Preis
geben.
Götz. Braver Schwager!
Rath. Tretet ab, Götz. -- Was ist zu thun?
Raths-


Rath. Greift ihn. Gibt euch eure Liebe zu eu-
rem Kayſer nicht mehr Muth?
Goͤtz. Nicht mehr als ihnen der Kayſer Pfla-
ſter gibt die Wunden zu heilen, die ſich ihr Muth
holen koͤnnte.

Gerichtsdiener (kommt.)
Gerichtsdiener. Eben ruft der Thuͤrner: es zieht
ein Trupp von mehr als zweyhunderten nach der
Stadt zu. Unverſehens ſind ſie hinter der Weinhoͤ-
he hervorgedrungen, und drohen unſern Mauern.
Rathsherr. Weh uns was iſt das?
Wache (kommt.)
Wache. Franz von Sickingen haͤlt vor dem
Schlag, und laͤßt euch ſagen: er habe gehoͤrt wie
unwuͤrdig man an ſeinem Schwager bundbruͤchig
geworden ſeye, wie die Herrn von Heilbronn allen
Vorſchub thaͤten. Er verlange Rechenſchaft, ſonſt
wolle er binnen einer Stunde die Stadt an vier
Ecken anzuͤnden, und ſie der Pluͤnderung Preis
geben.
Goͤtz. Braver Schwager!
Rath. Tretet ab, Goͤtz. — Was iſt zu thun?
Raths-
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[154/0158] Rath. Greift ihn. Gibt euch eure Liebe zu eu- rem Kayſer nicht mehr Muth? Goͤtz. Nicht mehr als ihnen der Kayſer Pfla- ſter gibt die Wunden zu heilen, die ſich ihr Muth holen koͤnnte. Gerichtsdiener (kommt.) Gerichtsdiener. Eben ruft der Thuͤrner: es zieht ein Trupp von mehr als zweyhunderten nach der Stadt zu. Unverſehens ſind ſie hinter der Weinhoͤ- he hervorgedrungen, und drohen unſern Mauern. Rathsherr. Weh uns was iſt das? Wache (kommt.) Wache. Franz von Sickingen haͤlt vor dem Schlag, und laͤßt euch ſagen: er habe gehoͤrt wie unwuͤrdig man an ſeinem Schwager bundbruͤchig geworden ſeye, wie die Herrn von Heilbronn allen Vorſchub thaͤten. Er verlange Rechenſchaft, ſonſt wolle er binnen einer Stunde die Stadt an vier Ecken anzuͤnden, und ſie der Pluͤnderung Preis geben. Goͤtz. Braver Schwager! Rath. Tretet ab, Goͤtz. — Was iſt zu thun? Raths-

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/158>, abgerufen am 21.11.2024.