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Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773.

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Zigeunerinn Hierbey.
Götz. (gürtet sich, und sitzt auf ohne Harnisch.)
Zum letztenmal sollen sie meinen Arm fühlen. Jch
bin so schwach noch nicht.
(ab.)
Zigeunerinn. Er sprengt zu den unsrigen.
(Flucht.)
Wolf. Fort fort! Alles verlohren. Unser
Hauptmann erschossen. Götz gefangen.
(Geheul
der Weiber und Flucht.)

Adelheidens Schlafzimmer.


Adelheid. (mit einem Brief.)
Adelheid. Er, oder ich! Der Uebermüthige!
Mir drohn. -- Wir wollen dir vorkommen. Was
schleicht durch den Saal.
(es klopft.) Wer draus?
Franz. (leise.)
Franz. Macht mir auf gnädige Frau.
Adelheid. Franz! Er verdient wohl daß ich
ihm aufmache.
(sie läßt ihn ein.)
Franz. (fällt ihr um den Hals.) Liebe gnä-
dige Frau.
Adelheid. Unverschämter! Wenn dich jemand
gehört hätte.

Franz.


Zigeunerinn Hierbey.
Goͤtz. (guͤrtet ſich, und ſitzt auf ohne Harniſch.)
Zum letztenmal ſollen ſie meinen Arm fuͤhlen. Jch
bin ſo ſchwach noch nicht.
(ab.)
Zigeunerinn. Er ſprengt zu den unſrigen.
(Flucht.)
Wolf. Fort fort! Alles verlohren. Unſer
Hauptmann erſchoſſen. Goͤtz gefangen.
(Geheul
der Weiber und Flucht.)

Adelheidens Schlafzimmer.


Adelheid. (mit einem Brief.)
Adelheid. Er, oder ich! Der Uebermuͤthige!
Mir drohn. — Wir wollen dir vorkommen. Was
ſchleicht durch den Saal.
(es klopft.) Wer draus?
Franz. (leiſe.)
Franz. Macht mir auf gnaͤdige Frau.
Adelheid. Franz! Er verdient wohl daß ich
ihm aufmache.
(ſie laͤßt ihn ein.)
Franz. (faͤllt ihr um den Hals.) Liebe gnaͤ-
dige Frau.
Adelheid. Unverſchaͤmter! Wenn dich jemand
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Franz.
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[188/0192] Zigeunerinn Hierbey. Goͤtz. (guͤrtet ſich, und ſitzt auf ohne Harniſch.) Zum letztenmal ſollen ſie meinen Arm fuͤhlen. Jch bin ſo ſchwach noch nicht. (ab.) Zigeunerinn. Er ſprengt zu den unſrigen. (Flucht.) Wolf. Fort fort! Alles verlohren. Unſer Hauptmann erſchoſſen. Goͤtz gefangen. (Geheul der Weiber und Flucht.) Adelheidens Schlafzimmer. Adelheid. (mit einem Brief.) Adelheid. Er, oder ich! Der Uebermuͤthige! Mir drohn. — Wir wollen dir vorkommen. Was ſchleicht durch den Saal. (es klopft.) Wer draus? Franz. (leiſe.) Franz. Macht mir auf gnaͤdige Frau. Adelheid. Franz! Er verdient wohl daß ich ihm aufmache. (ſie laͤßt ihn ein.) Franz. (faͤllt ihr um den Hals.) Liebe gnaͤ- dige Frau. Adelheid. Unverſchaͤmter! Wenn dich jemand gehoͤrt haͤtte. Franz.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/192>, abgerufen am 21.11.2024.