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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795.

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seiner Art. Einige hatten einen Haufen al¬
tes Gehölz in einen ungeheuren Kamin des
Saals geschaft und zündeten, mit großem
Jauchzen, den Scheiterhaufen an. Unglück¬
licherweise ward auch diese Hoffnung sich zu
trocknen und zu wärmen auf das schrecklich¬
ste getäuscht, denn dieser Kamin stand nur
zur Zierde da, und war von oben herein ver¬
mauert, der Dampf trat schnell zurück und
erfüllte auf einmal die Zimmer; das dürre
Holz schlug rasselnd in Flammen auf, und
auch die Flamme ward herausgetrieben, der
Zug, der durch die zerbrochenen Fensterschei¬
ben drang, gab ihr eine unstäte Richtung,
man fürchtete das Schloß anzuzünden, mu߬
te das Feuer auseinander ziehen, austreten,
dämpfen, der Rauch vermehrte sich, der Zu¬
stand wurde unerträglicher, man kam der
Verzweiflung nahe.

Wilhelm war vor dem Rauch in ein ent¬

ſeiner Art. Einige hatten einen Haufen al¬
tes Gehölz in einen ungeheuren Kamin des
Saals geſchaft und zündeten, mit großem
Jauchzen, den Scheiterhaufen an. Unglück¬
licherweiſe ward auch dieſe Hoffnung ſich zu
trocknen und zu wärmen auf das ſchrecklich¬
ſte getäuſcht, denn dieſer Kamin ſtand nur
zur Zierde da, und war von oben herein ver¬
mauert, der Dampf trat ſchnell zurück und
erfüllte auf einmal die Zimmer; das dürre
Holz ſchlug raſſelnd in Flammen auf, und
auch die Flamme ward herausgetrieben, der
Zug, der durch die zerbrochenen Fenſterſchei¬
ben drang, gab ihr eine unſtäte Richtung,
man fürchtete das Schloß anzuzünden, mu߬
te das Feuer auseinander ziehen, austreten,
dämpfen, der Rauch vermehrte ſich, der Zu¬
ſtand wurde unerträglicher, man kam der
Verzweiflung nahe.

Wilhelm war vor dem Rauch in ein ent¬

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[47/0055] ſeiner Art. Einige hatten einen Haufen al¬ tes Gehölz in einen ungeheuren Kamin des Saals geſchaft und zündeten, mit großem Jauchzen, den Scheiterhaufen an. Unglück¬ licherweiſe ward auch dieſe Hoffnung ſich zu trocknen und zu wärmen auf das ſchrecklich¬ ſte getäuſcht, denn dieſer Kamin ſtand nur zur Zierde da, und war von oben herein ver¬ mauert, der Dampf trat ſchnell zurück und erfüllte auf einmal die Zimmer; das dürre Holz ſchlug raſſelnd in Flammen auf, und auch die Flamme ward herausgetrieben, der Zug, der durch die zerbrochenen Fenſterſchei¬ ben drang, gab ihr eine unſtäte Richtung, man fürchtete das Schloß anzuzünden, mu߬ te das Feuer auseinander ziehen, austreten, dämpfen, der Rauch vermehrte ſich, der Zu¬ ſtand wurde unerträglicher, man kam der Verzweiflung nahe. Wilhelm war vor dem Rauch in ein ent¬

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/55>, abgerufen am 21.11.2024.