ein bittender Blick Mignons ihn vermogte, sie anzunehmen, und im Namen des Kindes dafür zu danken; die Einladung schlug er ganz aus. Er bat den Bedienten, einige Sorge für die angekommene Gesellschaft zu haben, und erkundigte sich nach dem Baron. Dieser lag zu Bette, hatte aber schon, soviel der Bediente zu sagen wußte, einem Andern Auftrag gegeben, für die elend Beherbergten zu sorgen.
Der Bediente ging und hinterließ Wil¬ helmen eins von seinen Lichtern, das dieser in Ermanglung eines Leuchters auf das Fen¬ stergesims kleben mußte, und nun wenigstens bey seinen Betrachtungen die vier Wände des Zimmers erhellt sah. Denn es währte noch lange, ehe die Anstalten rege wurden, die unsere Gäste zur Ruhe bringen sollten. Nach und nach kamen Lichter, jedoch ohne Lichtputzen, dann einige Stühle, eine Stunde
W. Meisters Lehrj. D
ein bittender Blick Mignons ihn vermogte, ſie anzunehmen, und im Namen des Kindes dafür zu danken; die Einladung ſchlug er ganz aus. Er bat den Bedienten, einige Sorge für die angekommene Geſellſchaft zu haben, und erkundigte ſich nach dem Baron. Dieſer lag zu Bette, hatte aber ſchon, ſoviel der Bediente zu ſagen wußte, einem Andern Auftrag gegeben, für die elend Beherbergten zu ſorgen.
Der Bediente ging und hinterließ Wil¬ helmen eins von ſeinen Lichtern, das dieſer in Ermanglung eines Leuchters auf das Fen¬ ſtergeſims kleben mußte, und nun wenigſtens bey ſeinen Betrachtungen die vier Wände des Zimmers erhellt ſah. Denn es währte noch lange, ehe die Anſtalten rege wurden, die unſere Gäſte zur Ruhe bringen ſollten. Nach und nach kamen Lichter, jedoch ohne Lichtputzen, dann einige Stühle, eine Stunde
W. Meiſters Lehrj. D
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ein bittender Blick Mignons ihn vermogte,
ſie anzunehmen, und im Namen des Kindes
dafür zu danken; die Einladung ſchlug er
ganz aus. Er bat den Bedienten, einige
Sorge für die angekommene Geſellſchaft zu
haben, und erkundigte ſich nach dem Baron.
Dieſer lag zu Bette, hatte aber ſchon, ſoviel
der Bediente zu ſagen wußte, einem Andern
Auftrag gegeben, für die elend Beherbergten
zu ſorgen.
Der Bediente ging und hinterließ Wil¬
helmen eins von ſeinen Lichtern, das dieſer
in Ermanglung eines Leuchters auf das Fen¬
ſtergeſims kleben mußte, und nun wenigſtens
bey ſeinen Betrachtungen die vier Wände
des Zimmers erhellt ſah. Denn es währte
noch lange, ehe die Anſtalten rege wurden,
die unſere Gäſte zur Ruhe bringen ſollten.
Nach und nach kamen Lichter, jedoch ohne
Lichtputzen, dann einige Stühle, eine Stunde
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1795, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre02_1795/57>, abgerufen am 21.11.2024.
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