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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.

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mal durch die trüben Vorstellungen durch¬
blicken. Es war Nacht geworden, der Wa¬
gen rasselte in einen Hof hinein, und hielt
still; ein Bedienter, mit einer Wachsfackel,
trat aus einem prächtigen Portal hervor,
und kam die breiten Stufen herunter, bis
an den Wagen. Sie werden schon lange
erwartet, sagte er, indem er das Leder auf¬
schlug. Wilhelm, nachdem er ausgestiegen
war, nahm den schlafenden Felix auf den
Arm, und der erste Bediente rief zu einem
zweyten, der mit einem Lichte in der Thüre
stand: führe den Herrn gleich zur Baronesse.

Blitzschnell fuhr Wilhelmen durch die
Seele: welch ein Glück! es sey vorsätzlich
oder zufällig, die Baronesse ist hier! ich soll
sie zuerst sehen! wahrscheinlich schläft die
Gräfin schon! ihr guten Geister helft, daß
der Augenblick der größten Verlegenheit leid¬
lich vorübergehe.

mal durch die trüben Vorſtellungen durch¬
blicken. Es war Nacht geworden, der Wa¬
gen raſſelte in einen Hof hinein, und hielt
ſtill; ein Bedienter, mit einer Wachsfackel,
trat aus einem prächtigen Portal hervor,
und kam die breiten Stufen herunter, bis
an den Wagen. Sie werden ſchon lange
erwartet, ſagte er, indem er das Leder auf¬
ſchlug. Wilhelm, nachdem er ausgeſtiegen
war, nahm den ſchlafenden Felix auf den
Arm, und der erſte Bediente rief zu einem
zweyten, der mit einem Lichte in der Thüre
ſtand: führe den Herrn gleich zur Baroneſſe.

Blitzſchnell fuhr Wilhelmen durch die
Seele: welch ein Glück! es ſey vorſätzlich
oder zufällig, die Baroneſſe iſt hier! ich ſoll
ſie zuerſt ſehen! wahrſcheinlich ſchläft die
Gräfin ſchon! ihr guten Geiſter helft, daß
der Augenblick der größten Verlegenheit leid¬
lich vorübergehe.

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[251/0255] mal durch die trüben Vorſtellungen durch¬ blicken. Es war Nacht geworden, der Wa¬ gen raſſelte in einen Hof hinein, und hielt ſtill; ein Bedienter, mit einer Wachsfackel, trat aus einem prächtigen Portal hervor, und kam die breiten Stufen herunter, bis an den Wagen. Sie werden ſchon lange erwartet, ſagte er, indem er das Leder auf¬ ſchlug. Wilhelm, nachdem er ausgeſtiegen war, nahm den ſchlafenden Felix auf den Arm, und der erſte Bediente rief zu einem zweyten, der mit einem Lichte in der Thüre ſtand: führe den Herrn gleich zur Baroneſſe. Blitzſchnell fuhr Wilhelmen durch die Seele: welch ein Glück! es ſey vorſätzlich oder zufällig, die Baroneſſe iſt hier! ich ſoll ſie zuerſt ſehen! wahrſcheinlich ſchläft die Gräfin ſchon! ihr guten Geiſter helft, daß der Augenblick der größten Verlegenheit leid¬ lich vorübergehe.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/255>, abgerufen am 22.11.2024.