Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

in diesem Augenblick daran erinnert zu
werden.

Wissen Sie, wer es war?

Nein! Sie erschrecken mich! ums Him¬
mels willen doch nicht Mignon? wer war's?
sagen Sie mir's.

Ich weiß es selbst nicht.

Also nicht Mignon?

Nein, gewiß nicht, aber Mignon war
im Begriff sich zu Ihnen zu schleichen, und
mußte, aus einem Winkel, mit Entsetzen
sehen, daß eine Nebenbuhlerinn ihr zuvor
kam.

Eine Nebenbuhlerinn! rief Wilhelm aus,
reden Sie weiter, Sie verwirren mich ganz
und gar.

Seyn Sie froh, sagte der Arzt, daß Sie
diese Resultate so schnell von mir erfahren
können. Natalie und ich, die wir doch nur
einen entferntern Antheil nehmen, wir wa¬

in dieſem Augenblick daran erinnert zu
werden.

Wiſſen Sie, wer es war?

Nein! Sie erſchrecken mich! ums Him¬
mels willen doch nicht Mignon? wer war’s?
ſagen Sie mir’s.

Ich weiß es ſelbſt nicht.

Alſo nicht Mignon?

Nein, gewiß nicht, aber Mignon war
im Begriff ſich zu Ihnen zu ſchleichen, und
mußte, aus einem Winkel, mit Entſetzen
ſehen, daß eine Nebenbuhlerinn ihr zuvor
kam.

Eine Nebenbuhlerinn! rief Wilhelm aus,
reden Sie weiter, Sie verwirren mich ganz
und gar.

Seyn Sie froh, ſagte der Arzt, daß Sie
dieſe Reſultate ſo ſchnell von mir erfahren
können. Natalie und ich, die wir doch nur
einen entferntern Antheil nehmen, wir wa¬

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0283" n="279"/>
in die&#x017F;em Augenblick daran erinnert zu<lb/>
werden.</p><lb/>
            <p>Wi&#x017F;&#x017F;en Sie, wer es war?</p><lb/>
            <p>Nein! Sie er&#x017F;chrecken mich! ums Him¬<lb/>
mels willen doch nicht Mignon? wer war&#x2019;s?<lb/>
&#x017F;agen Sie mir&#x2019;s.</p><lb/>
            <p>Ich weiß es &#x017F;elb&#x017F;t nicht.</p><lb/>
            <p>Al&#x017F;o nicht Mignon?</p><lb/>
            <p>Nein, gewiß nicht, aber Mignon war<lb/>
im Begriff &#x017F;ich zu Ihnen zu &#x017F;chleichen, und<lb/>
mußte, aus einem Winkel, mit Ent&#x017F;etzen<lb/>
&#x017F;ehen, daß eine Nebenbuhlerinn ihr zuvor<lb/>
kam.</p><lb/>
            <p>Eine Nebenbuhlerinn! rief Wilhelm aus,<lb/>
reden Sie weiter, Sie verwirren mich ganz<lb/>
und gar.</p><lb/>
            <p>Seyn Sie froh, &#x017F;agte der Arzt, daß Sie<lb/>
die&#x017F;e Re&#x017F;ultate &#x017F;o &#x017F;chnell von mir erfahren<lb/>
können. Natalie und ich, die wir doch nur<lb/>
einen entferntern Antheil nehmen, wir wa¬<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[279/0283] in dieſem Augenblick daran erinnert zu werden. Wiſſen Sie, wer es war? Nein! Sie erſchrecken mich! ums Him¬ mels willen doch nicht Mignon? wer war’s? ſagen Sie mir’s. Ich weiß es ſelbſt nicht. Alſo nicht Mignon? Nein, gewiß nicht, aber Mignon war im Begriff ſich zu Ihnen zu ſchleichen, und mußte, aus einem Winkel, mit Entſetzen ſehen, daß eine Nebenbuhlerinn ihr zuvor kam. Eine Nebenbuhlerinn! rief Wilhelm aus, reden Sie weiter, Sie verwirren mich ganz und gar. Seyn Sie froh, ſagte der Arzt, daß Sie dieſe Reſultate ſo ſchnell von mir erfahren können. Natalie und ich, die wir doch nur einen entferntern Antheil nehmen, wir wa¬

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/283
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/283>, abgerufen am 02.06.2024.