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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796.

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Jarno nickte lächelnd, Natalie schüttelte
den Kopf und sagte, indem sie aufstand: ich
weiß bald nicht mehr, was ich aus Euch
machen soll, aber mich sollt Ihr gewiß nicht
irre machen.

Sie wollte sich eben entfernen, als der
Abbe mit einem Brief in der Hand herein¬
trat, und zu ihr sagte: bleiben Sie! ich
habe hier einen Vorschlag, bey dem Ihr
Rath willkommen seyn wird. Der Markese,
der Freund Ihres verstorbenen Oheims, den
wir seit einiger Zeit erwarten, muß in die¬
sen Tagen hier seyn. Er schreibt mir, daß
ihm doch die deutsche Sprache nicht so ge¬
läufig sey, als er geglaubt, daß er eines
Gesellschafters bedürfe, der sie vollkommen
nebst einigen andern besitze; da er mehr
wünsche in wissenschaftliche als politische Ver¬
bindungen zu treten, so sey ihm ein solcher
Dolmetscher unentbehrlich. Ich wüßte nie¬

Jarno nickte lächelnd, Natalie ſchüttelte
den Kopf und ſagte, indem ſie aufſtand: ich
weiß bald nicht mehr, was ich aus Euch
machen ſoll, aber mich ſollt Ihr gewiß nicht
irre machen.

Sie wollte ſich eben entfernen, als der
Abbé mit einem Brief in der Hand herein¬
trat, und zu ihr ſagte: bleiben Sie! ich
habe hier einen Vorſchlag, bey dem Ihr
Rath willkommen ſeyn wird. Der Markeſe,
der Freund Ihres verſtorbenen Oheims, den
wir ſeit einiger Zeit erwarten, muß in die¬
ſen Tagen hier ſeyn. Er ſchreibt mir, daß
ihm doch die deutſche Sprache nicht ſo ge¬
läufig ſey, als er geglaubt, daß er eines
Geſellſchafters bedürfe, der ſie vollkommen
nebſt einigen andern beſitze; da er mehr
wünſche in wiſſenſchaftliche als politiſche Ver¬
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[392/0396] Jarno nickte lächelnd, Natalie ſchüttelte den Kopf und ſagte, indem ſie aufſtand: ich weiß bald nicht mehr, was ich aus Euch machen ſoll, aber mich ſollt Ihr gewiß nicht irre machen. Sie wollte ſich eben entfernen, als der Abbé mit einem Brief in der Hand herein¬ trat, und zu ihr ſagte: bleiben Sie! ich habe hier einen Vorſchlag, bey dem Ihr Rath willkommen ſeyn wird. Der Markeſe, der Freund Ihres verſtorbenen Oheims, den wir ſeit einiger Zeit erwarten, muß in die¬ ſen Tagen hier ſeyn. Er ſchreibt mir, daß ihm doch die deutſche Sprache nicht ſo ge¬ läufig ſey, als er geglaubt, daß er eines Geſellſchafters bedürfe, der ſie vollkommen nebſt einigen andern beſitze; da er mehr wünſche in wiſſenſchaftliche als politiſche Ver¬ bindungen zu treten, ſo ſey ihm ein ſolcher Dolmetſcher unentbehrlich. Ich wüßte nie¬

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/396>, abgerufen am 22.11.2024.