Ausgezeichnet vor allen, sie sind die größten am Hofe. Nimmt ein armer Teufel, wie Reinecke, irgend ein Hühnchen, Wollen sie alle gleich über ihn her, ihn suchen und fangen, Und verdammen ihn laut mit Einer Stimme zum Tode. Kleine Diebe hängt man so weg, es haben die großen Starken Vorsprung, mögen das Land und die Schlösser verwalten. Sehet, Oheim, bemerk' ich nun das und sinne darüber, Nun, so spiel ich halt auch mein Spiel und denke darneben Oefters bey mir, es muß ja wohl recht seyn, es thun es so viele! Freylich regt sich dann auch das Gewissen, und zeigt mir von ferne
Ausgezeichnet vor allen, sie sind die groͤßten am Hofe. Nimmt ein armer Teufel, wie Reinecke, irgend ein Huͤhnchen, Wollen sie alle gleich uͤber ihn her, ihn suchen und fangen, Und verdammen ihn laut mit Einer Stimme zum Tode. Kleine Diebe haͤngt man so weg, es haben die großen Starken Vorsprung, moͤgen das Land und die Schloͤsser verwalten. Sehet, Oheim, bemerk' ich nun das und sinne daruͤber, Nun, so spiel ich halt auch mein Spiel und denke darneben Oefters bey mir, es muß ja wohl recht seyn, es thun es so viele! Freylich regt sich dann auch das Gewissen, und zeigt mir von ferne
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Ausgezeichnet vor allen, sie sind die groͤßten
am Hofe.
Nimmt ein armer Teufel, wie Reinecke, irgend
ein Huͤhnchen,
Wollen sie alle gleich uͤber ihn her, ihn suchen
und fangen,
Und verdammen ihn laut mit Einer Stimme
zum Tode.
Kleine Diebe haͤngt man so weg, es haben die
großen
Starken Vorsprung, moͤgen das Land und die
Schloͤsser verwalten.
Sehet, Oheim, bemerk' ich nun das und sinne
daruͤber,
Nun, so spiel ich halt auch mein Spiel und
denke darneben
Oefters bey mir, es muß ja wohl recht seyn,
es thun es so viele!
Freylich regt sich dann auch das Gewissen, und
zeigt mir von ferne
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/291>, abgerufen am 23.11.2024.
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