Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

Bild:
<< vorherige Seite

Das ist wahr, das übrige lügt er. Es waren
   nicht Affen,

Meerkatzen warens, von welchen er redet; und
   nimmermehr werd ich

Diese für meine Muhmen erkennen. Martin
   der Affe,

Und Frau Rückenau sind mir verwandt. Sie
   ehr' ich als Muhme,

Ihn als Vetter und rühme mich des. Nota-
   rius ist er

Und versteht sich aufs Recht. Doch was von
   jenen Geschöpfen

Isegrim sagt, geschieht mir zum Hohn, ich
   habe mit ihnen

Nichts zu thun und nie sinds meine Ver-
   wandte gewesen;

Denn sie gleichen dem höllischen Teufel. Und
   daß ich die Alte

Damals Muhme geheißen, das that ich mit
   gutem Bedachte.

Das ist wahr, das uͤbrige luͤgt er. Es waren
   nicht Affen,

Meerkatzen warens, von welchen er redet; und
   nimmermehr werd ich

Diese fuͤr meine Muhmen erkennen. Martin
   der Affe,

Und Frau Ruͤckenau sind mir verwandt. Sie
   ehr' ich als Muhme,

Ihn als Vetter und ruͤhme mich des. Nota-
   rius ist er

Und versteht sich aufs Recht. Doch was von
   jenen Geschoͤpfen

Isegrim sagt, geschieht mir zum Hohn, ich
   habe mit ihnen

Nichts zu thun und nie sinds meine Ver-
   wandte gewesen;

Denn sie gleichen dem hoͤllischen Teufel. Und
   daß ich die Alte

Damals Muhme geheißen, das that ich mit
   gutem Bedachte.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div type="poem">
          <lg type="poem">
            <lg n="6">
              <pb facs="#f0429" n="421"/>
              <l>Das ist wahr, das u&#x0364;brige lu&#x0364;gt er. Es waren<lb/><space dim="horizontal"/>nicht Affen,</l><lb/>
              <l>Meerkatzen warens, von welchen er redet; und<lb/><space dim="horizontal"/>nimmermehr werd ich</l><lb/>
              <l>Diese fu&#x0364;r meine Muhmen erkennen. Martin<lb/><space dim="horizontal"/>der Affe,</l><lb/>
              <l>Und Frau Ru&#x0364;ckenau sind mir verwandt. Sie<lb/><space dim="horizontal"/>ehr' ich als Muhme,</l><lb/>
              <l>Ihn als Vetter und ru&#x0364;hme mich des. Nota-<lb/><space dim="horizontal"/>rius ist er</l><lb/>
              <l>Und versteht sich aufs Recht. Doch was von<lb/><space dim="horizontal"/>jenen Gescho&#x0364;pfen</l><lb/>
              <l>Isegrim sagt, geschieht mir zum Hohn, ich<lb/><space dim="horizontal"/>habe mit ihnen</l><lb/>
              <l>Nichts zu thun und nie sinds meine Ver-<lb/><space dim="horizontal"/>wandte gewesen;</l><lb/>
              <l>Denn sie gleichen dem ho&#x0364;llischen Teufel. Und<lb/><space dim="horizontal"/>daß ich die Alte</l><lb/>
              <l>Damals Muhme geheißen, das that ich mit<lb/><space dim="horizontal"/>gutem Bedachte.</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[421/0429] Das ist wahr, das uͤbrige luͤgt er. Es waren nicht Affen, Meerkatzen warens, von welchen er redet; und nimmermehr werd ich Diese fuͤr meine Muhmen erkennen. Martin der Affe, Und Frau Ruͤckenau sind mir verwandt. Sie ehr' ich als Muhme, Ihn als Vetter und ruͤhme mich des. Nota- rius ist er Und versteht sich aufs Recht. Doch was von jenen Geschoͤpfen Isegrim sagt, geschieht mir zum Hohn, ich habe mit ihnen Nichts zu thun und nie sinds meine Ver- wandte gewesen; Denn sie gleichen dem hoͤllischen Teufel. Und daß ich die Alte Damals Muhme geheißen, das that ich mit gutem Bedachte.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-09-02T14:50:32Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/429
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/429>, abgerufen am 22.11.2024.