Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).Sind das eure Kinder? Fürwahr! ich sollte Als ich ihr so viel Ehre geboten, wiewohl ich es anders Meynte, bezeigte sie mir von ihrer Seite des- gleichen, Sind das eure Kinder? Fuͤrwahr! ich sollte Als ich ihr so viel Ehre geboten, wiewohl ich es anders Meynte, bezeigte sie mir von ihrer Seite des- gleichen, <TEI> <text> <body> <div> <div type="poem"> <lg type="poem"> <lg n="7"> <pb facs="#f0434" n="426"/> <l>Sind das eure Kinder? Fuͤrwahr! ich sollte<lb/><space dim="horizontal"/>nicht fragen,</l><lb/> <l>Wie behagen sie mir! Hilf Himmel! wie sie<lb/><space dim="horizontal"/>so lustig,</l><lb/> <l>Wie sie so schoͤn sind! Man naͤhme sie alle fuͤr<lb/><space dim="horizontal"/>Soͤhne des Koͤnigs.</l><lb/> <l>Seyd mir vielmal gelobt, daß ihr mit wuͤrdi-<lb/><space dim="horizontal"/>gen Sprossen</l><lb/> <l>Mehret unser Geschlecht, ich freue mich uͤber<lb/><space dim="horizontal"/>die Maßen.</l><lb/> <l>Gluͤcklich find ich mich nun, von solchen Oeh-<lb/><space dim="horizontal"/>men zu wissen;</l><lb/> <l>Denn zu Zeiten der Noth bedarf man seiner<lb/><space dim="horizontal"/>Verwandten.</l><lb/> </lg> <lg n="8"> <l>Als ich ihr so viel Ehre geboten, wiewohl<lb/><space dim="horizontal"/>ich es anders</l><lb/> <l>Meynte, bezeigte sie mir von ihrer Seite des-<lb/><space dim="horizontal"/>gleichen,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [426/0434]
Sind das eure Kinder? Fuͤrwahr! ich sollte
nicht fragen,
Wie behagen sie mir! Hilf Himmel! wie sie
so lustig,
Wie sie so schoͤn sind! Man naͤhme sie alle fuͤr
Soͤhne des Koͤnigs.
Seyd mir vielmal gelobt, daß ihr mit wuͤrdi-
gen Sprossen
Mehret unser Geschlecht, ich freue mich uͤber
die Maßen.
Gluͤcklich find ich mich nun, von solchen Oeh-
men zu wissen;
Denn zu Zeiten der Noth bedarf man seiner
Verwandten.
Als ich ihr so viel Ehre geboten, wiewohl
ich es anders
Meynte, bezeigte sie mir von ihrer Seite des-
gleichen,
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