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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.

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Drüben in den neuen Anlagen, versetzte
der Gärtner. Die Mooshütte wird heute
fertig, die sie an der Felswand, dem Schlos¬
se gegenüber gebaut hat. Alles ist recht schön
geworden und muß Ew. Gnaden gefallen.
Man hat einen vortrefflichen Anblick: unten
das Dorf, ein wenig rechter Hand die Kir¬
che, über deren Thurmspitze man fast hin¬
wegsieht; gegenüber das Schloß und die
Gärten.

Ganz recht, versetzte Eduard; einige
Schritte von hier konnte ich die Leute arbei¬
ten sehen.

Dann, fuhr der Gärtner fort, öffnet sich
rechts das Thal und man sieht über die rei¬
chen Baumwiesen in eine heitere Ferne. Der
Stieg die Felsen hinauf ist gar hübsch ange¬
legt. Die gnädige Frau versteht es; man
arbeitet unter ihr mit Vergnügen.

Druͤben in den neuen Anlagen, verſetzte
der Gaͤrtner. Die Mooshuͤtte wird heute
fertig, die ſie an der Felswand, dem Schloſ¬
ſe gegenuͤber gebaut hat. Alles iſt recht ſchoͤn
geworden und muß Ew. Gnaden gefallen.
Man hat einen vortrefflichen Anblick: unten
das Dorf, ein wenig rechter Hand die Kir¬
che, uͤber deren Thurmſpitze man faſt hin¬
wegſieht; gegenuͤber das Schloß und die
Gaͤrten.

Ganz recht, verſetzte Eduard; einige
Schritte von hier konnte ich die Leute arbei¬
ten ſehen.

Dann, fuhr der Gaͤrtner fort, oͤffnet ſich
rechts das Thal und man ſieht uͤber die rei¬
chen Baumwieſen in eine heitere Ferne. Der
Stieg die Felſen hinauf iſt gar huͤbſch ange¬
legt. Die gnaͤdige Frau verſteht es; man
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[4/0009] Druͤben in den neuen Anlagen, verſetzte der Gaͤrtner. Die Mooshuͤtte wird heute fertig, die ſie an der Felswand, dem Schloſ¬ ſe gegenuͤber gebaut hat. Alles iſt recht ſchoͤn geworden und muß Ew. Gnaden gefallen. Man hat einen vortrefflichen Anblick: unten das Dorf, ein wenig rechter Hand die Kir¬ che, uͤber deren Thurmſpitze man faſt hin¬ wegſieht; gegenuͤber das Schloß und die Gaͤrten. Ganz recht, verſetzte Eduard; einige Schritte von hier konnte ich die Leute arbei¬ ten ſehen. Dann, fuhr der Gaͤrtner fort, oͤffnet ſich rechts das Thal und man ſieht uͤber die rei¬ chen Baumwieſen in eine heitere Ferne. Der Stieg die Felſen hinauf iſt gar huͤbſch ange¬ legt. Die gnaͤdige Frau verſteht es; man arbeitet unter ihr mit Vergnuͤgen.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/9>, abgerufen am 23.11.2024.