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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783.

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eigenen verunglückten Kinde die Danksagung
thun, den Montag abreisen, und seine Ge-
beine in Dessau lassen.

Was empfindet ihr bey dieser Geschichte,
wenn ihr euch das Schicksal dieses verun-
glückten Kindes, und die Traurigkeit der Ael-
tern recht lebhaft vorstellet? Gott bewahre
doch alle Aeltern, daß sie dergleichen nicht
erleben. Es ist so entsetzlich, daß ich mirs
kaum denken kann. War nicht aber der Kna-
be erstlich durch seinen Ungehorsam, hernach
durch seinen Vorwitz, an allein Schuld?
Hat er nicht dadurch schon an dem ersten
Tage seinen Aeltern so große Angst und Un-
ruhe gemacht? Hat er sich dadurch nicht selbst
den elenden und jämmerlichen Tod zugezogen?
Hat er nicht dadurch seinen armen Aeltern
das unaussprechliche Herzeleid verursacht,
daß sie ihn und seine zerschmetterte Leiche muß-

ten

eigenen verungluͤckten Kinde die Dankſagung
thun, den Montag abreiſen, und ſeine Ge-
beine in Deſſau laſſen.

Was empfindet ihr bey dieſer Geſchichte,
wenn ihr euch das Schickſal dieſes verun-
gluͤckten Kindes, und die Traurigkeit der Ael-
tern recht lebhaft vorſtellet? Gott bewahre
doch alle Aeltern, daß ſie dergleichen nicht
erleben. Es iſt ſo entſetzlich, daß ich mirs
kaum denken kann. War nicht aber der Kna-
be erſtlich durch ſeinen Ungehorſam, hernach
durch ſeinen Vorwitz, an allein Schuld?
Hat er nicht dadurch ſchon an dem erſten
Tage ſeinen Aeltern ſo große Angſt und Un-
ruhe gemacht? Hat er ſich dadurch nicht ſelbſt
den elenden und jaͤmmerlichen Tod zugezogen?
Hat er nicht dadurch ſeinen armen Aeltern
das unausſprechliche Herzeleid verurſacht,
daß ſie ihn und ſeine zerſchmetterte Leiche muß-

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[80/0102] eigenen verungluͤckten Kinde die Dankſagung thun, den Montag abreiſen, und ſeine Ge- beine in Deſſau laſſen. Was empfindet ihr bey dieſer Geſchichte, wenn ihr euch das Schickſal dieſes verun- gluͤckten Kindes, und die Traurigkeit der Ael- tern recht lebhaft vorſtellet? Gott bewahre doch alle Aeltern, daß ſie dergleichen nicht erleben. Es iſt ſo entſetzlich, daß ich mirs kaum denken kann. War nicht aber der Kna- be erſtlich durch ſeinen Ungehorſam, hernach durch ſeinen Vorwitz, an allein Schuld? Hat er nicht dadurch ſchon an dem erſten Tage ſeinen Aeltern ſo große Angſt und Un- ruhe gemacht? Hat er ſich dadurch nicht ſelbſt den elenden und jaͤmmerlichen Tod zugezogen? Hat er nicht dadurch ſeinen armen Aeltern das unausſprechliche Herzeleid verurſacht, daß ſie ihn und ſeine zerſchmetterte Leiche muß- ten

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Zitationshilfe: Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/102>, abgerufen am 21.11.2024.