Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783.D. O! herzenslieber Vater, werden Sie V. Nun, so höre mich denn an, liebes D. Nein! lieber Vater; aber vor Ge- V. Du
D. O! herzenslieber Vater, werden Sie V. Nun, ſo hoͤre mich denn an, liebes D. Nein! lieber Vater; aber vor Ge- V. Du
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0150" n="128"/> <p>D. O! herzenslieber Vater, werden Sie<lb/> doch nicht boͤſe. Das meyne ich ja ſo nicht.<lb/> Ich habe es Ihnen darum nur geſagt, damit<lb/> Sie mirs beſſer erklaͤren ſollen. Ich glaube<lb/> Ihnen weit mehr als Marien.</p><lb/> <p>V. Nun, ſo hoͤre mich denn an, liebes<lb/> Kind! und laß eine Furcht fahren, die dich<lb/> zeitlebens ungluͤcklich machen wuͤrde. Wie<lb/> ungluͤcklich iſt nicht ein Menſch, der ſich nicht<lb/> getrauet, des Abends eine Stunde allein zu<lb/> bleiben, des Abends im Finſtern vor die<lb/> Stubenthuͤr, oder auf den Boden zu gehen!<lb/> Iſt er nicht zu bedauern, da er ſich mit einer<lb/> beſtaͤndigen Furcht quaͤlet, und im Grunde<lb/> ſich vor einem bloßen Nichts fuͤrchtet? Fuͤrch-<lb/> teſt du dich wohl vor einer Wolke, vor einem<lb/> Nebel oder Dunſte?</p><lb/> <p>D. Nein! lieber Vater; aber vor Ge-<lb/> ſpenſtern und Todten muß man ſich doch wohl<lb/> fuͤrchten?</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">V. Du</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [128/0150]
D. O! herzenslieber Vater, werden Sie
doch nicht boͤſe. Das meyne ich ja ſo nicht.
Ich habe es Ihnen darum nur geſagt, damit
Sie mirs beſſer erklaͤren ſollen. Ich glaube
Ihnen weit mehr als Marien.
V. Nun, ſo hoͤre mich denn an, liebes
Kind! und laß eine Furcht fahren, die dich
zeitlebens ungluͤcklich machen wuͤrde. Wie
ungluͤcklich iſt nicht ein Menſch, der ſich nicht
getrauet, des Abends eine Stunde allein zu
bleiben, des Abends im Finſtern vor die
Stubenthuͤr, oder auf den Boden zu gehen!
Iſt er nicht zu bedauern, da er ſich mit einer
beſtaͤndigen Furcht quaͤlet, und im Grunde
ſich vor einem bloßen Nichts fuͤrchtet? Fuͤrch-
teſt du dich wohl vor einer Wolke, vor einem
Nebel oder Dunſte?
D. Nein! lieber Vater; aber vor Ge-
ſpenſtern und Todten muß man ſich doch wohl
fuͤrchten?
V. Du
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |