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Goldammer, Leo: Auf Wiedersehen! In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 21. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 157–185. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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pichten Magen, und überdies kostet's uns Nichts; 's geht auf Regiments Unkosten! Beides waren Gründe, welche sehr einleuchtend schienen. Drum wurde getrunken.

Des Strohmers Fleisch war natürlich nur Schlempe, seine Knochen nur Zunder. Arbeiten mußte der Jüngere für ihn, wo's einen Schweißtropfen galt. Dafür ward ihm ein Viertel des Lohnes verheißen, den Jener zu erwarten hatte. Und der Lohn für Beide sollte nicht schlecht sein; waren ja in Arbeit gepreßt, dachten zu fordern deßhalb, daß es dem Juden ans Leben gehen solle.

Drei Tage so mochten sie thätig gewesen sein; eben so sehr in den Backtrögen, als über den Schnapsflaschen des Meisters, und die Franzosen machten noch immer keine Anstalt, das Städtchen zu verlassen. Fragten die Russen darum an, so höflich als sie's von den Franzosen erlernt, dann platzten ihnen diese ein paar Patronen entgegen. Mochten die Russen dieser Artigkeiten nun überdrüssig werden, oder erkannten sie's nicht dafür: endlich wurde ihnen die Zeit zu lang, und sie beschlossen einen nächtlichen Ueberfall.

Leise, wie ein Rudel Wölfe, schlichen die kleinen Pferde der Kosacken über den knarrenden Schnee. Der Mond schien hell, aber sie zogen im Schatten und Schutze des Waldes. Die Spitzen ihrer Lanzen waren das einzige Blanke an ihnen, die feindlichen Posten konnten sie unmöglich entdecken.

pichten Magen, und überdies kostet's uns Nichts; 's geht auf Regiments Unkosten! Beides waren Gründe, welche sehr einleuchtend schienen. Drum wurde getrunken.

Des Strohmers Fleisch war natürlich nur Schlempe, seine Knochen nur Zunder. Arbeiten mußte der Jüngere für ihn, wo's einen Schweißtropfen galt. Dafür ward ihm ein Viertel des Lohnes verheißen, den Jener zu erwarten hatte. Und der Lohn für Beide sollte nicht schlecht sein; waren ja in Arbeit gepreßt, dachten zu fordern deßhalb, daß es dem Juden ans Leben gehen solle.

Drei Tage so mochten sie thätig gewesen sein; eben so sehr in den Backtrögen, als über den Schnapsflaschen des Meisters, und die Franzosen machten noch immer keine Anstalt, das Städtchen zu verlassen. Fragten die Russen darum an, so höflich als sie's von den Franzosen erlernt, dann platzten ihnen diese ein paar Patronen entgegen. Mochten die Russen dieser Artigkeiten nun überdrüssig werden, oder erkannten sie's nicht dafür: endlich wurde ihnen die Zeit zu lang, und sie beschlossen einen nächtlichen Ueberfall.

Leise, wie ein Rudel Wölfe, schlichen die kleinen Pferde der Kosacken über den knarrenden Schnee. Der Mond schien hell, aber sie zogen im Schatten und Schutze des Waldes. Die Spitzen ihrer Lanzen waren das einzige Blanke an ihnen, die feindlichen Posten konnten sie unmöglich entdecken.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T16:05:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T16:05:09Z)

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Zitationshilfe: Goldammer, Leo: Auf Wiedersehen! In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 21. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 157–185. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goldammer_wiedersehen_1910/11>, abgerufen am 21.11.2024.