Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822.nachtrag. springt; vünfte reimt auf künfte Wilh. 2, 178b. Daseinzige beispiel von mischung des i und ü im mittelh, während im angels. i und y leicht verschwimmen, im neuh. zuweilen ie aus mittelh. uo entspringt, (mieder, lieder- lich). -- 763, 32. das e in-zec deutet den ursprung aus i an, hat aber keinen ton mehr; hier oder s. 414 wäre der über- gang des z in ß zu erwähnen gewesen, welcher bei der zahl drißec (: vleißec, sleißec reimend) eintritt, alle übri- gen decaden behalten z. Die sache begreift sich nach s. 412. 413. leicht. -- 776, 22. wohl beßer wormez (b. Leichtlen wormetz). -- 781, 40. M. S. 2, 22b meiner selbes, doch verdächtig. -- 787, 12. Wolfr. hat noch meistens ime (: nime), im jedoch Wilh. 2, 64a; Conr. Rud. haben im. -- 787, 17. vgl. inne (iis) M. S. 2, 203b altmeisterg. 44b. -- 792, 40. dem : genem Parc. 142a. -- 792, 41. den : sen reimt Wilh. 1, 39b 66a 133a; den läßt sich, we- gen undenkbarkeit des umlauts, nicht wohl annehmen, obgleich auch den (goth. thana, altn. thann) unorg. scheint. -- 796, 37. in einem hs. passionale reimt dis (hujus): is (est). -- 808, 15. beßer erklärt sich wohl dings, zeugs etc. syntactisch als der von beigefügten interrog. abhängige genitiv; aus waß dinges wurde: was für ein dinges, endlich: das dinges. Entscheidend ist auch, daß niederdeutsche mundarten niemahls : dinget sagen, wohl aber : wat vör en dinges, also offenbare genitiv- form. -- 816, 9. man kann auch das heutige : mit alle dem, mit nichten für überreste des alten instr (mit allau, mit nihtau?) ansehen. -- 842, 23. rika beruht bloß auf ri- kis Rom. 12, 20. -- 844, 12. fret (dann auch et?) ist leicht richtig vgl. s. 1039. -- 844, 33. hier auch hneivan, speivan, bliggvan, siggvan anzuführen. -- 844, 42. auch rathjan und hlahjan. -- 854, 12. faurhtjan, faurhta st. faurhtida kommt zwar nicht vor, folgt aber aus aller analogie und dem subst. faurbtei (timor). -- 858, 15 über halzu vgl. 1033. -- 859, 23. pahhu, puoh, part. chipah- han (gl. mons. 383.). -- reidu (torqueo) reit, ritumes, ritaner? vgl. s. 936. -- 860, 6. die bedeutung des hochd. reisan (cadere, defluere) scheint dem sächs. und nord. reisan, risa (surgere) schroff entgegengesetzt; im goth. ist die letztere bedeutung mit dem compos. ur-reisan (st. us-reisan) verbunden, der C. A. gewährt nirgends das einfache reisan und so steht auch angels. stets a-risan (surgere) welches dem alth. ur-reisan parallel wäre, wo- von jedoch nur das subst. urrist (resurrectio) [T. 7, 8 nachtrag. ſpringt; vünfte reimt auf künfte Wilh. 2, 178b. Daseinzige beiſpiel von miſchung des i und ü im mittelh, während im angelſ. i und y leicht verſchwimmen, im neuh. zuweilen ie aus mittelh. uo entſpringt, (mieder, lieder- lich). — 763, 32. das ë in-zëc deutet den urſprung aus i an, hat aber keinen ton mehr; hier oder ſ. 414 wäre der über- gang des z in Ʒ zu erwähnen geweſen, welcher bei der zahl driƷec (: vlîƷec, ſlîƷec reimend) eintritt, alle übri- gen decaden behalten z. Die ſache begreift ſich nach ſ. 412. 413. leicht. — 776, 22. wohl beßer wormez (b. Leichtlen wormetz). — 781, 40. M. S. 2, 22b mîner ſelbes, doch verdächtig. — 787, 12. Wolfr. hat noch meiſtens ime (: nime), im jedoch Wilh. 2, 64a; Conr. Rud. haben im. — 787, 17. vgl. inne (iis) M. S. 2, 203b altmeiſterg. 44b. — 792, 40. dëm : genëm Parc. 142a. — 792, 41. dën : ſen reimt Wilh. 1, 39b 66a 133a; den läßt ſich, we- gen undenkbarkeit des umlauts, nicht wohl annehmen, obgleich auch dën (goth. þana, altn. þann) unorg. ſcheint. — 796, 37. in einem hſ. paſſionale reimt dis (hujus): is (eſt). — 808, 15. beßer erklärt ſich wohl dings, zeugs etc. ſyntactiſch als der von beigefügten interrog. abhängige genitiv; aus waƷ dinges wurde: was für ein dinges, endlich: das dinges. Entſcheidend iſt auch, daß niederdeutſche mundarten niemahls : dinget ſagen, wohl aber : wat vör en dinges, alſo offenbare genitiv- form. — 816, 9. man kann auch das heutige : mit alle dem, mit nichten für überreſte des alten inſtr (mit allû, mit nihtû?) anſehen. — 842, 23. rika beruht bloß auf ri- kis Rom. 12, 20. — 844, 12. frêt (dann auch êt?) iſt leicht richtig vgl. ſ. 1039. — 844, 33. hier auch hneivan, ſpeivan, bliggvan, ſiggvan anzuführen. — 844, 42. auch raþjan und hlahjan. — 854, 12. faúrhtjan, faúrhta ſt. faúrhtida kommt zwar nicht vor, folgt aber aus aller analogie und dem ſubſt. faúrbtei (timor). — 858, 15 über halzu vgl. 1033. — 859, 23. pahhu, puoh, part. chipah- han (gl. monſ. 383.). — rîdu (torqueo) reit, ritumês, ritanêr? vgl. ſ. 936. — 860, 6. die bedeutung des hochd. rîſan (cadere, defluere) ſcheint dem ſächſ. und nord. rîſan, riſa (ſurgere) ſchroff entgegengeſetzt; im goth. iſt die letztere bedeutung mit dem compoſ. ur-reiſan (ſt. us-reiſan) verbunden, der C. A. gewährt nirgends das einfache reiſan und ſo ſteht auch angelſ. ſtets a-rìſan (ſurgere) welches dem alth. ur-rîſan parallel wäre, wo- von jedoch nur das ſubſt. urriſt (reſurrectio) [T. 7, 8 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f1106" n="1080"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">nachtrag</hi>.</hi></fw><lb/> ſpringt; vünfte reimt auf künfte Wilh. 2, 178<hi rendition="#sup">b</hi>. Das<lb/> einzige beiſpiel von miſchung des i und ü im mittelh,<lb/> während im angelſ. i und y leicht verſchwimmen, im neuh.<lb/> zuweilen <hi rendition="#i">ie</hi> aus mittelh. <hi rendition="#i">uo</hi> entſpringt, (mieder, lieder-<lb/> lich). — 763, 32. das ë in-zëc deutet den urſprung aus i an,<lb/> hat aber keinen ton mehr; hier oder ſ. 414 wäre der über-<lb/> gang des z in Ʒ zu erwähnen geweſen, welcher bei der<lb/> zahl driƷec (: vlîƷec, ſlîƷec reimend) eintritt, alle übri-<lb/> gen decaden behalten z. Die ſache begreift ſich nach<lb/> ſ. 412. 413. leicht. — 776, 22. wohl beßer wormez (b.<lb/> Leichtlen wormetz). — 781, 40. M. S. 2, 22<hi rendition="#sup">b</hi> <hi rendition="#i">mîner</hi> ſelbes,<lb/> doch verdächtig. — 787, 12. Wolfr. hat noch meiſtens<lb/><hi rendition="#i">ime</hi> (: nime), <hi rendition="#i">im</hi> jedoch Wilh. 2, 64<hi rendition="#sup">a</hi>; Conr. Rud. haben<lb/><hi rendition="#i">im</hi>. — 787, 17. vgl. <hi rendition="#i">inne</hi> (iis) M. S. 2, 203<hi rendition="#sup">b</hi> altmeiſterg.<lb/> 44<hi rendition="#sup">b</hi>. — 792, 40. dëm : genëm Parc. 142<hi rendition="#sup">a</hi>. — 792, 41.<lb/> dën : ſen reimt Wilh. 1, 39<hi rendition="#sup">b</hi> 66<hi rendition="#sup">a</hi> 133<hi rendition="#sup">a</hi>; <hi rendition="#i">den</hi> läßt ſich, we-<lb/> gen undenkbarkeit des umlauts, nicht wohl annehmen,<lb/> obgleich auch <hi rendition="#i">dën</hi> (goth. þana, altn. þann) unorg.<lb/> ſcheint. — 796, 37. in einem hſ. paſſionale reimt dis<lb/> (hujus): is (eſt). — 808, 15. beßer erklärt ſich wohl dings,<lb/> zeugs etc. ſyntactiſch als der von beigefügten interrog.<lb/> abhängige genitiv; aus waƷ dinges wurde: was für<lb/> ein dinges, endlich: das dinges. Entſcheidend iſt auch,<lb/> daß niederdeutſche mundarten niemahls : dinget ſagen,<lb/> wohl aber : wat vör en dinges, alſo offenbare genitiv-<lb/> form. — 816, 9. man kann auch das heutige : mit <hi rendition="#i">alle</hi><lb/> dem, mit <hi rendition="#i">nichten</hi> für überreſte des alten inſtr (mit allû,<lb/> mit nihtû?) anſehen. — 842, 23. rika beruht bloß auf ri-<lb/> kis Rom. 12, 20. — 844, 12. <hi rendition="#i">frêt</hi> (dann auch <hi rendition="#i">êt</hi>?) iſt<lb/> leicht richtig vgl. ſ. 1039. — 844, 33. hier auch hneivan,<lb/> ſpeivan, bliggvan, ſiggvan anzuführen. — 844, 42. auch<lb/> raþjan und hlahjan. — 854, 12. faúrhtjan, <hi rendition="#i">faúrhta</hi> ſt.<lb/> faúrhtida kommt zwar nicht vor, folgt aber aus aller<lb/> analogie und dem ſubſt. faúrbtei (timor). — 858, 15 über<lb/> halzu vgl. 1033. — 859, 23. pahhu, puoh, part. chipah-<lb/> han (gl. monſ. 383.). — rîdu (torqueo) reit, ritumês,<lb/> ritanêr? vgl. ſ. 936. — 860, 6. die <hi rendition="#i">bedeutung</hi> des hochd.<lb/> rîſan (cadere, defluere) ſcheint dem ſächſ. und nord.<lb/> rîſan, riſa (ſurgere) ſchroff entgegengeſetzt; im goth.<lb/> iſt die letztere bedeutung mit dem compoſ. ur-reiſan<lb/> (ſt. us-reiſan) verbunden, der C. A. gewährt nirgends<lb/> das einfache reiſan und ſo ſteht auch angelſ. ſtets a-rìſan<lb/> (ſurgere) welches dem alth. ur-rîſan parallel wäre, wo-<lb/> von jedoch nur das ſubſt. urriſt (reſurrectio) [T. 7, 8<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1080/1106]
nachtrag.
ſpringt; vünfte reimt auf künfte Wilh. 2, 178b. Das
einzige beiſpiel von miſchung des i und ü im mittelh,
während im angelſ. i und y leicht verſchwimmen, im neuh.
zuweilen ie aus mittelh. uo entſpringt, (mieder, lieder-
lich). — 763, 32. das ë in-zëc deutet den urſprung aus i an,
hat aber keinen ton mehr; hier oder ſ. 414 wäre der über-
gang des z in Ʒ zu erwähnen geweſen, welcher bei der
zahl driƷec (: vlîƷec, ſlîƷec reimend) eintritt, alle übri-
gen decaden behalten z. Die ſache begreift ſich nach
ſ. 412. 413. leicht. — 776, 22. wohl beßer wormez (b.
Leichtlen wormetz). — 781, 40. M. S. 2, 22b mîner ſelbes,
doch verdächtig. — 787, 12. Wolfr. hat noch meiſtens
ime (: nime), im jedoch Wilh. 2, 64a; Conr. Rud. haben
im. — 787, 17. vgl. inne (iis) M. S. 2, 203b altmeiſterg.
44b. — 792, 40. dëm : genëm Parc. 142a. — 792, 41.
dën : ſen reimt Wilh. 1, 39b 66a 133a; den läßt ſich, we-
gen undenkbarkeit des umlauts, nicht wohl annehmen,
obgleich auch dën (goth. þana, altn. þann) unorg.
ſcheint. — 796, 37. in einem hſ. paſſionale reimt dis
(hujus): is (eſt). — 808, 15. beßer erklärt ſich wohl dings,
zeugs etc. ſyntactiſch als der von beigefügten interrog.
abhängige genitiv; aus waƷ dinges wurde: was für
ein dinges, endlich: das dinges. Entſcheidend iſt auch,
daß niederdeutſche mundarten niemahls : dinget ſagen,
wohl aber : wat vör en dinges, alſo offenbare genitiv-
form. — 816, 9. man kann auch das heutige : mit alle
dem, mit nichten für überreſte des alten inſtr (mit allû,
mit nihtû?) anſehen. — 842, 23. rika beruht bloß auf ri-
kis Rom. 12, 20. — 844, 12. frêt (dann auch êt?) iſt
leicht richtig vgl. ſ. 1039. — 844, 33. hier auch hneivan,
ſpeivan, bliggvan, ſiggvan anzuführen. — 844, 42. auch
raþjan und hlahjan. — 854, 12. faúrhtjan, faúrhta ſt.
faúrhtida kommt zwar nicht vor, folgt aber aus aller
analogie und dem ſubſt. faúrbtei (timor). — 858, 15 über
halzu vgl. 1033. — 859, 23. pahhu, puoh, part. chipah-
han (gl. monſ. 383.). — rîdu (torqueo) reit, ritumês,
ritanêr? vgl. ſ. 936. — 860, 6. die bedeutung des hochd.
rîſan (cadere, defluere) ſcheint dem ſächſ. und nord.
rîſan, riſa (ſurgere) ſchroff entgegengeſetzt; im goth.
iſt die letztere bedeutung mit dem compoſ. ur-reiſan
(ſt. us-reiſan) verbunden, der C. A. gewährt nirgends
das einfache reiſan und ſo ſteht auch angelſ. ſtets a-rìſan
(ſurgere) welches dem alth. ur-rîſan parallel wäre, wo-
von jedoch nur das ſubſt. urriſt (reſurrectio) [T. 7, 8
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |