quetsen (vulnerare) Maerl. 1, 414. 2, 53; kre etse (can- cros) Maerl. 1, 368. scheint fehler f. krevete oder krefte (mittelh. crebeße) wo es nicht das alte plural-s, alsdann steht krevetse f krevetes. Der andere fall tritt ein z. b. in roetse (rupes) Maerl. 1, 143. roedse 2, 21[5]. geschrie- ben (beßer wohl rotse) aus dem franz. roche; tierdse (hora tertia) 2, 182. altfranz. tierce, tierche; ridsaert, franz. richard (erinnert ans friesische, oben s. 279. und an die berührung der zungen- und kehllauteüberhaupt). -- sp. wespe (vespa) lispen (balbutire) wispelen (vagari) berispen (castigare) quispel (fasciculus) crospel (cartilago) kersp (crispus) etc. -- st häufig: ghest (spiritus) gast (hospes) priester etc. von einzelnen übergängen in cht. beim kehllaut. -- ssc, schreibung eines doppelten s. soll vielleicht aussprache sch ausdrücken? häufig vorkom- mend, z. b. assce (cinis) vissc, bisscop, caussc (castus) wisscen. briesscen (rugire) liesscen (Maerl. 1, 452.) tusscen (inter) blusscen (exstinguere) 1, 184. lausscen (latere) 2, 54. rausscen (stridere) u. a. m.; geht ein cons. vorher, so steht lieber einf. s. als: mensce, ghedalsc (clamor) Huyd. op St. 2, 104. malsc (vorax:valsc Rein. 276.). Im auslaut oft sch für sc geschrieben.
(K. G. GH. J. CH. H. Q. X.) gutturales
ten. und med. stimmen mit der goth. nord. sächs.; außerdem ist aber auch eine asp. vorhanden und zwar doppelte, gh. ch.
(K. C) geschrieben wird ausl. stets c, als tac (ra- mus) ic (ego) blec (pallidus) havec (accipiter) staerc (fortis) suerc (nubes); inl. stets k, als staerken, suerke, maken (facere) naken (appropinquare) vake (somnus) beke (rivus) breken (frangere) tekin (signum) graken (dilu- cescere) donker (obscurus) drinken etc., es sey dann, daß durch syncope ein weiterer cons. folge, wo c wie- der eintritt, z. b. maect (facit) maecte (fecit). Anlau- tend steht k vor e, e, ei, i, ei, als kennen, kerke (ec- clesia) keren, keiser, keiteif (franz. chetif) kinder, keif (altercatio); vor den übrigen voc. und l. n. r schreibe ich mit den besten hss. c (wiewohl in ihnen k unterlau- fen) als: carel, can, coninc, caume, comen, cort, clene, cracht etc. Der grund, weshalb anlautend k zu schrei- ben ist, fordert es auch inl. wegen des folgenden (un- betonten) e der flexion. In der verbindung sc bleibt durchgehends c, wenn auch an- oder inl. e, i darauf folgen. -- Es fragt sich nunmehr 1) nach der aus- sprache; mich dünkt, ein linguallaut nach fries. sitte
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I. mittelniederländiſche conſonanten ling. gutt.
quêtſen (vulnerare) Maerl. 1, 414. 2, 53; krë êtſe (can- cros) Maerl. 1, 368. ſcheint fehler f. krëvete oder krêfte (mittelh. crëbeƷe) wo es nicht das alte plural-ſ, alsdann ſteht krëvêtſe f krëvetes. Der andere fall tritt ein z. b. in roetſe (rupes) Maerl. 1, 143. roedſe 2, 21[5]. geſchrie- ben (beßer wohl rôtſe) aus dem franz. roche; tierdſe (hora tertia) 2, 182. altfranz. tierce, tierche; ridſaert, franz. richard (erinnert ans frieſiſche, oben ſ. 279. und an die berührung der zungen- und kehllauteüberhaupt). — ſp. wëſpe (veſpa) liſpen (balbutire) wiſpelen (vagari) beriſpen (caſtigare) quiſpel (faſciculus) croſpel (cartilago) kërſp (criſpus) etc. — ſt häufig: ghêſt (ſpiritus) gaſt (hoſpes) prieſter etc. von einzelnen übergängen in cht. beim kehllaut. — ſſc, ſchreibung eines doppelten ſ. ſoll vielleicht ausſprache ſch ausdrücken? häufig vorkom- mend, z. b. aſſce (cinis) viſſc, biſſcop, cûſſc (caſtus) wiſſcen. brieſſcen (rugire) lieſſcen (Maerl. 1, 452.) tuſſcen (inter) bluſſcen (exſtinguere) 1, 184. lûſſcen (latere) 2, 54. rûſſcen (ſtridere) u. a. m.; geht ein conſ. vorher, ſo ſteht lieber einf. ſ. als: menſce, ghedalſc (clamor) Huyd. op St. 2, 104. malſc (vorax:valſc Rein. 276.). Im auslaut oft ſch für ſc geſchrieben.
(K. G. GH. J. CH. H. Q. X.) gutturales
ten. und med. ſtimmen mit der goth. nord. ſächſ.; außerdem iſt aber auch eine aſp. vorhanden und zwar doppelte, gh. ch.
(K. C) geſchrieben wird ausl. ſtets c, als tac (ra- mus) ic (ego) blêc (pallidus) havec (accipiter) ſtaerc (fortis) ſuërc (nubes); inl. ſtets k, als ſtaerken, ſuërke, maken (facere) naken (appropinquare) vake (ſomnus) bëke (rivus) brëken (frangere) têkin (ſignum) graken (dilu- ceſcere) donker (obſcurus) drinken etc., es ſey dann, daß durch ſyncope ein weiterer conſ. folge, wo c wie- der eintritt, z. b. maect (facit) maecte (fecit). Anlau- tend ſteht k vor ë, ê, ei, i, î, als kënnen, kërke (ec- cleſia) kêren, keiſer, keitîf (franz. chetif) kinder, kîf (altercatio); vor den übrigen voc. und l. n. r ſchreibe ich mit den beſten hſſ. c (wiewohl in ihnen k unterlau- fen) als: carel, can, coninc, cûme, comen, cort, clêne, cracht etc. Der grund, weshalb anlautend k zu ſchrei- ben iſt, fordert es auch inl. wegen des folgenden (un- betonten) e der flexion. In der verbindung ſc bleibt durchgehends c, wenn auch an- oder inl. ë, i darauf folgen. — Es fragt ſich nunmehr 1) nach der aus- ſprache; mich dünkt, ein linguallaut nach frieſ. ſitte
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I. mittelniederländiſche conſonanten ling. gutt.
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cros) Maerl. 1, 368. ſcheint fehler f. krëvete oder krêfte
(mittelh. crëbeƷe) wo es nicht das alte plural-ſ, alsdann
ſteht krëvêtſe f krëvetes. Der andere fall tritt ein z. b.
in roetſe (rupes) Maerl. 1, 143. roedſe 2, 215. geſchrie-
ben (beßer wohl rôtſe) aus dem franz. roche; tierdſe
(hora tertia) 2, 182. altfranz. tierce, tierche; ridſaert,
franz. richard (erinnert ans frieſiſche, oben ſ. 279. und
an die berührung der zungen- und kehllauteüberhaupt). —
ſp. wëſpe (veſpa) liſpen (balbutire) wiſpelen (vagari)
beriſpen (caſtigare) quiſpel (faſciculus) croſpel (cartilago)
kërſp (criſpus) etc. — ſt häufig: ghêſt (ſpiritus) gaſt
(hoſpes) prieſter etc. von einzelnen übergängen in cht.
beim kehllaut. — ſſc, ſchreibung eines doppelten ſ. ſoll
vielleicht ausſprache ſch ausdrücken? häufig vorkom-
mend, z. b. aſſce (cinis) viſſc, biſſcop, cûſſc (caſtus)
wiſſcen. brieſſcen (rugire) lieſſcen (Maerl. 1, 452.) tuſſcen
(inter) bluſſcen (exſtinguere) 1, 184. lûſſcen (latere) 2, 54.
rûſſcen (ſtridere) u. a. m.; geht ein conſ. vorher, ſo ſteht
lieber einf. ſ. als: menſce, ghedalſc (clamor) Huyd. op
St. 2, 104. malſc (vorax:valſc Rein. 276.). Im auslaut
oft ſch für ſc geſchrieben.
(K. G. GH. J. CH. H. Q. X.) gutturales
ten. und med. ſtimmen mit der goth. nord. ſächſ.;
außerdem iſt aber auch eine aſp. vorhanden und zwar
doppelte, gh. ch.
(K. C) geſchrieben wird ausl. ſtets c, als tac (ra-
mus) ic (ego) blêc (pallidus) havec (accipiter) ſtaerc
(fortis) ſuërc (nubes); inl. ſtets k, als ſtaerken, ſuërke,
maken (facere) naken (appropinquare) vake (ſomnus) bëke
(rivus) brëken (frangere) têkin (ſignum) graken (dilu-
ceſcere) donker (obſcurus) drinken etc., es ſey dann,
daß durch ſyncope ein weiterer conſ. folge, wo c wie-
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cleſia) kêren, keiſer, keitîf (franz. chetif) kinder, kîf
(altercatio); vor den übrigen voc. und l. n. r ſchreibe
ich mit den beſten hſſ. c (wiewohl in ihnen k unterlau-
fen) als: carel, can, coninc, cûme, comen, cort, clêne,
cracht etc. Der grund, weshalb anlautend k zu ſchrei-
ben iſt, fordert es auch inl. wegen des folgenden (un-
betonten) e der flexion. In der verbindung ſc bleibt
durchgehends c, wenn auch an- oder inl. ë, i darauf
folgen. — Es fragt ſich nunmehr 1) nach der aus-
ſprache; mich dünkt, ein linguallaut nach frieſ. ſitte
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 499. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/525>, abgerufen am 22.11.2024.
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