177. -- 380, 14. ferner ahd. adj.: giloht (herniosus) von gil (hernia); hornaht N. Bth. 229. Cap. 147; sternaht N. Cap. 55; stramilaht (segmentatus) flor. 983a. -- 381. wei- ter altn. föxottr (juba discolore); siöllottr (montuosus); hornottr (cornutus); skalkottr (nequam); vikottr (tortuo- sus), -- 382, 6. auch Herb. affehte. -- 383, 42. zonach- tig (sonnig). -- 402, 15. -ilida findet sich in mihhalitha (magnitudo) ker. 199.
Zum dritten capitel.
405, 17. es hätte bloß gesagt werden sollen: zweier wörter, da nicht bloß das erste, sondern auch das zweite durch die länge der zeit verdunkelt und undeutlich, ja bei der partikelzusammensetzung das erste wort unselb- ständig (untrennbar) werden kann. Ursprünglich, als das compositum entstand, waren allerdings beide wörter deut- lich; abgesehen von dem fall, wo späterhin nach der ana- logie gangbarer, alter zusammensetzungen neue fortgebildet werden und das erste wort nur etwas fühlbares, nicht gerade etwas deutliches auszudrücken braucht. 405, 31. hierher gehört auch die steigerung der abstammungsver- hältnisse ur-ur-großvater, ags. eald-eald-fäder (proa- vus); nhd. pflegt bei waaren fein-fein die feinere sorte zu bezeichnen. Bemerkenswerth ist der ausdruck hove- hof bei Sastrow 2, 602, d. h. der innere hof des adlichen sitzes, zum unterschied von einem äußeren, davorliegen- den. -- 406, 24. schulze, schulz aus schultheiße, schult- heiß, schultheß; arolsen, mengersen, meimbressen, aunem etc. aus aroldes-heim, mengeres-heim, meginbertes-heim, auen-heim; hierher auch das m statt n vor labialanlaut des zweeiten worts, wie meim- in dem letztangeführten beispiel, oder eimer f. eimber, wimper aus ein-ber, wint- bra; franz. bassom-pierre st. bassen-stein und viel dergl. -- 414, 14. hercheno-aldus, vita Eligii (6. jh.) 2, 18 -- 414, 40. lida-gilaß (junctura, compago) mons. 353, 410. -- 415. 3. mane-heit (humanitas, menschheit) Bth. 88. -- 416, 24. traga-stuol mons. 363. -- 416, 43. repa-torsaun (thyrso) mons. 363; mucca-nezi mons. 359. -- 417, 32. frawio-los (inconsultus) ker. 150. -- 417, 38. spilo- haus mons. 362. -- 418, 2. 1. pi-noman (s. 806.) -- 417. 418. was über das schwanken des comp. vo- cals bei N. zwischen a, o, e gesagt ist. will ich hier elwas näher ausführen und belegen: a finde ich außer ata-haft (continuus) Bth. 74. 97. (jugatus) Cap. 170. noch in stata-haus (consistorium) Cap. 55. Allein er schreibt
nachtrag.
177. — 380, 14. ferner ahd. adj.: giloht (hernioſus) von gil (hernia); hornaht N. Bth. 229. Cap. 147; ſtërnaht N. Cap. 55; ſtrâmilaht (ſegmentatus) flor. 983a. — 381. wei- ter altn. föxôttr (jubâ diſcolore); ſiöllôttr (montuoſus); hornôttr (cornutus); ſkâlkôttr (nequam); vikôttr (tortuo- ſus), — 382, 6. auch Herb. affëhte. — 383, 42. zonach- tig (ſonnig). — 402, 15. -ilida findet ſich in mihhalitha (magnitudo) ker. 199.
Zum dritten capitel.
405, 17. es hätte bloß geſagt werden ſollen: zweier wörter, da nicht bloß das erſte, ſondern auch das zweite durch die länge der zeit verdunkelt und undeutlich, ja bei der partikelzuſammenſetzung das erſte wort unſelb- ſtändig (untrennbar) werden kann. Urſprünglich, als das compoſitum entſtand, waren allerdings beide wörter deut- lich; abgeſehen von dem fall, wo ſpäterhin nach der ana- logie gangbarer, alter zuſammenſetzungen neue fortgebildet werden und das erſte wort nur etwas fühlbares, nicht gerade etwas deutliches auszudrücken braucht. 405, 31. hierher gehört auch die ſteigerung der abſtammungsver- hältniſſe ur-ur-großvater, agſ. ëald-ëald-fäder (proa- vus); nhd. pflegt bei waaren fein-fein die feinere ſorte zu bezeichnen. Bemerkenswerth iſt der ausdruck hove- hof bei Saſtrow 2, 602, d. h. der innere hof des adlichen ſitzes, zum unterſchied von einem äußeren, davorliegen- den. — 406, 24. ſchulze, ſchulz aus ſchultheiƷe, ſchult- heiß, ſchultheß; arolſen, mengerſen, meimbreſſen, aunem etc. aus aroldes-heim, mengeres-heim, meginbërtes-heim, auen-heim; hierher auch das m ſtatt n vor labialanlaut des zweîten worts, wie meim- in dem letztangeführten beiſpiel, oder eimer f. eimber, wimper aus ein-ber, wint- brâ; franz. baſſom-pierre ſt. baſſen-ſtein und viel dergl. — 414, 14. hercheno-aldus, vita Eligii (6. jh.) 2, 18 — 414, 40. lida-gilâƷ (junctura, compago) monſ. 353, 410. — 415. 3. mane-heit (humanitas, menſchheit) Bth. 88. — 416, 24. traga-ſtuol monſ. 363. — 416, 43. rëpa-torſûn (thyrſo) monſ. 363; mucca-nezi monſ. 359. — 417, 32. frawio-lôs (inconſultus) ker. 150. — 417, 38. ſpilo- hûs monſ. 362. — 418, 2. 1. pi-noman (ſ. 806.) — 417. 418. was über das ſchwanken des comp. vo- cals bei N. zwiſchen a, o, e geſagt iſt. will ich hier elwas näher ausführen und belegen: a finde ich außer ata-haft (continuus) Bth. 74. 97. (jugatus) Cap. 170. noch in ſtata-hûs (conſiſtorium) Cap. 55. Allein er ſchreibt
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f1024"n="1006"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#i">nachtrag.</hi></hi></fw><lb/>
177. — 380, 14. ferner ahd. adj.: giloht (hernioſus) von<lb/>
gil (hernia); hornaht N. Bth. 229. Cap. 147; ſtërnaht N.<lb/>
Cap. 55; ſtrâmilaht (ſegmentatus) flor. 983<hirendition="#sup">a</hi>. — 381. wei-<lb/>
ter altn. föxôttr (jubâ diſcolore); ſiöllôttr (montuoſus);<lb/>
hornôttr (cornutus); ſkâlkôttr (nequam); vikôttr (tortuo-<lb/>ſus), — 382, 6. auch Herb. affëhte. — 383, 42. zonach-<lb/>
tig (ſonnig). — 402, 15. -ilida findet ſich in mihhalitha<lb/>
(magnitudo) ker. 199.</p></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Zum dritten capitel.</hi></head><lb/><p>405, 17. es hätte bloß geſagt werden ſollen: zweier<lb/>
wörter, da nicht bloß das erſte, ſondern auch das zweite<lb/>
durch die länge der zeit verdunkelt und undeutlich, ja<lb/>
bei der partikelzuſammenſetzung das erſte wort unſelb-<lb/>ſtändig (untrennbar) werden kann. Urſprünglich, als das<lb/>
compoſitum entſtand, waren allerdings beide wörter deut-<lb/>
lich; abgeſehen von dem fall, wo ſpäterhin nach der ana-<lb/>
logie gangbarer, alter zuſammenſetzungen neue fortgebildet<lb/>
werden und das erſte wort nur etwas fühlbares, nicht<lb/>
gerade etwas deutliches auszudrücken braucht. 405, 31.<lb/>
hierher gehört auch die ſteigerung der abſtammungsver-<lb/>
hältniſſe ur-ur-großvater, agſ. ëald-ëald-fäder (proa-<lb/>
vus); nhd. pflegt bei waaren fein-fein die feinere ſorte<lb/>
zu bezeichnen. Bemerkenswerth iſt der ausdruck hove-<lb/>
hof bei Saſtrow 2, 602, d. h. der innere hof des adlichen<lb/>ſitzes, zum unterſchied von einem äußeren, davorliegen-<lb/>
den. — 406, 24. ſchulze, ſchulz aus ſchultheiƷe, ſchult-<lb/>
heiß, ſchultheß; arolſen, mengerſen, meimbreſſen, aunem<lb/>
etc. aus aroldes-heim, mengeres-heim, meginbërtes-heim,<lb/>
auen-heim; hierher auch das m ſtatt n vor labialanlaut<lb/>
des zweîten worts, wie meim- in dem letztangeführten<lb/>
beiſpiel, oder eimer f. eimber, wimper aus ein-ber, wint-<lb/>
brâ; franz. baſſom-pierre ſt. baſſen-ſtein und viel dergl. —<lb/>
414, 14. hercheno-aldus, vita Eligii (6. jh.) 2, 18 — 414,<lb/>
40. lida-gilâƷ (junctura, compago) monſ. 353, 410. — 415.<lb/>
3. mane-heit (humanitas, menſchheit) Bth. 88. — 416,<lb/>
24. traga-ſtuol monſ. 363. — 416, 43. rëpa-torſûn<lb/>
(thyrſo) monſ. 363; mucca-nezi monſ. 359. — 417, 32.<lb/>
frawio-lôs (inconſultus) ker. 150. — 417, 38. ſpilo-<lb/>
hûs monſ. 362. — 418, 2. 1. pi-noman (ſ. 806.) —<lb/>
417. 418. was über das ſchwanken des comp. vo-<lb/>
cals bei N. zwiſchen a, o, e geſagt iſt. will ich hier<lb/>
elwas näher ausführen und belegen: <hirendition="#i">a</hi> finde ich außer<lb/>
ata-haft (continuus) Bth. 74. 97. (jugatus) Cap. 170. noch<lb/>
in ſtata-hûs (conſiſtorium) Cap. 55. Allein er ſchreibt<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[1006/1024]
nachtrag.
177. — 380, 14. ferner ahd. adj.: giloht (hernioſus) von
gil (hernia); hornaht N. Bth. 229. Cap. 147; ſtërnaht N.
Cap. 55; ſtrâmilaht (ſegmentatus) flor. 983a. — 381. wei-
ter altn. föxôttr (jubâ diſcolore); ſiöllôttr (montuoſus);
hornôttr (cornutus); ſkâlkôttr (nequam); vikôttr (tortuo-
ſus), — 382, 6. auch Herb. affëhte. — 383, 42. zonach-
tig (ſonnig). — 402, 15. -ilida findet ſich in mihhalitha
(magnitudo) ker. 199.
Zum dritten capitel.
405, 17. es hätte bloß geſagt werden ſollen: zweier
wörter, da nicht bloß das erſte, ſondern auch das zweite
durch die länge der zeit verdunkelt und undeutlich, ja
bei der partikelzuſammenſetzung das erſte wort unſelb-
ſtändig (untrennbar) werden kann. Urſprünglich, als das
compoſitum entſtand, waren allerdings beide wörter deut-
lich; abgeſehen von dem fall, wo ſpäterhin nach der ana-
logie gangbarer, alter zuſammenſetzungen neue fortgebildet
werden und das erſte wort nur etwas fühlbares, nicht
gerade etwas deutliches auszudrücken braucht. 405, 31.
hierher gehört auch die ſteigerung der abſtammungsver-
hältniſſe ur-ur-großvater, agſ. ëald-ëald-fäder (proa-
vus); nhd. pflegt bei waaren fein-fein die feinere ſorte
zu bezeichnen. Bemerkenswerth iſt der ausdruck hove-
hof bei Saſtrow 2, 602, d. h. der innere hof des adlichen
ſitzes, zum unterſchied von einem äußeren, davorliegen-
den. — 406, 24. ſchulze, ſchulz aus ſchultheiƷe, ſchult-
heiß, ſchultheß; arolſen, mengerſen, meimbreſſen, aunem
etc. aus aroldes-heim, mengeres-heim, meginbërtes-heim,
auen-heim; hierher auch das m ſtatt n vor labialanlaut
des zweîten worts, wie meim- in dem letztangeführten
beiſpiel, oder eimer f. eimber, wimper aus ein-ber, wint-
brâ; franz. baſſom-pierre ſt. baſſen-ſtein und viel dergl. —
414, 14. hercheno-aldus, vita Eligii (6. jh.) 2, 18 — 414,
40. lida-gilâƷ (junctura, compago) monſ. 353, 410. — 415.
3. mane-heit (humanitas, menſchheit) Bth. 88. — 416,
24. traga-ſtuol monſ. 363. — 416, 43. rëpa-torſûn
(thyrſo) monſ. 363; mucca-nezi monſ. 359. — 417, 32.
frawio-lôs (inconſultus) ker. 150. — 417, 38. ſpilo-
hûs monſ. 362. — 418, 2. 1. pi-noman (ſ. 806.) —
417. 418. was über das ſchwanken des comp. vo-
cals bei N. zwiſchen a, o, e geſagt iſt. will ich hier
elwas näher ausführen und belegen: a finde ich außer
ata-haft (continuus) Bth. 74. 97. (jugatus) Cap. 170. noch
in ſtata-hûs (conſiſtorium) Cap. 55. Allein er ſchreibt
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 1006. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/1024>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.