a) das sk ist den st, st, ht (s. 207. 208.) analog, seine stämme liegen aber weit verborgner. Sie müsten auf wurzelhaftes t, d, th oder s ausgehen. Ich kann nur einen einzigen aufdecken, peisc, beiskr (mordax) ent- springt von beitan (nr. 140.) d. i. baifks stehet für baitks. Wie aber der stamm von fisks laute, ist schwer zu sagen; vielleicht fisan (nr. 549.)? gleich möglich wären jedoch fitan, fithan.
b) geht dem s. liquida voraus oder muß eine synco- pierte spirans angenommen werden, so kann die ableitung -sk (für -ask, -isk) sein und nicht -k. Alsdann gehört das s nicht zur wurzel. Hat man wuns-c anzusetzen oder wun-sc? Für hor-sc (und nicht hors-c) spricht die ahd. vocalzwischenschiebung hor-iscor (maturius) mons. 367. Und loesche scheint beinahe zu sein loh-ische, we- gen des nhd. loh-gärber, vgl. Frisch 620a. b. Zumahl halte ich die nhd. harsch, morsch u. a. für -sch und die altn. s-k mit vorstehender liquida für -fk, wohin daher die meisten beispiele verwiesen werden.
c) die völlige gleichheit der lat. und deutschen s-c lehren urverwandte wörter wie pis-cis, mis-ceo; da wo im anlaut lautyerschiebung fehlt, nehme ich lieber ent- lehnung an, z. b. aus lat. fas-cia, dis-cus. Zweifelhaft mersc aus mariscus?
a) das ſk iſt den ſt, ſt, ht (ſ. 207. 208.) analog, ſeine ſtämme liegen aber weit verborgner. Sie müſten auf wurzelhaftes t, d, þ oder ſ ausgehen. Ich kann nur einen einzigen aufdecken, peiſc, beiſkr (mordax) ent- ſpringt von beitan (nr. 140.) d. i. báifks ſtehet für báitks. Wie aber der ſtamm von fiſks laute, iſt ſchwer zu ſagen; vielleicht fiſan (nr. 549.)? gleich möglich wären jedoch fitan, fiþan.
b) geht dem ſ. liquida voraus oder muß eine ſynco- pierte ſpirans angenommen werden, ſo kann die ableitung -ſk (für -aſk, -iſk) ſein und nicht -k. Alsdann gehört das ſ nicht zur wurzel. Hat man wunſ-c anzuſetzen oder wun-ſc? Für hor-ſc (und nicht horſ-c) ſpricht die ahd. vocalzwiſchenſchiebung hor-iſcôr (maturius) monſ. 367. Und lœſche ſcheint beinahe zu ſein loh-iſche, we- gen des nhd. loh-gärber, vgl. Friſch 620a. b. Zumahl halte ich die nhd. harſch, morſch u. a. für -ſch und die altn. ſ-k mit vorſtehender liquida für -fk, wohin daher die meiſten beiſpiele verwieſen werden.
c) die völlige gleichheit der lat. und deutſchen ſ-c lehren urverwandte wörter wie piſ-cis, miſ-ceo; da wo im anlaut lautyerſchiebung fehlt, nehme ich lieber ent- lehnung an, z. b. aus lat. faſ-cia, diſ-cus. Zweifelhaft merſc aus mariſcus?
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[278/0296]
III. conſonantiſche ableitungen. K.
3) verba
α) ſtarker form: vaſ-kan (nr. 88.) eiſ-chen, vreiſ-
chen (nr. 28.) þriſ-kan (nr. 454.) liſ-kan (nr. 455.); friſ-
kan (nr. 626.) diſ-kan (nr. 627.)
β) erſter ſchwacher conjugation: ahd. leſ-can (exſtin-
guere); miſ-can (miſcere) K. 21a; wunſ-can (optare). —
agſ. dväſ-can (exſtinguere). — mhd. leſ-chen; miſ-chen;
wiſ-chen; wünſ-chen. —
γ) zweiter und dritter: goth. ga-vriſ-qvan (fructum
ferre) Luc. 8, 14. (vielleicht ſtarkformig?) — ahd. eiſ-côn
(poſtulare); loſ-cên (deliteſcere) monſ. 384. N. 17, 12;
viſ-côn (piſcari). — agſ. æſ-cjan (exigere); fiſ-cjan; hneſ-
cjan (mollire); viſ-cjan (optare). — altn. daſ-ka (percu-
tere); knûſ-ka (conterere). — mhd. hiſ-chen (ſingultire);
pſnëſ-chen (ſuſpirare) Tit., vielleicht ſtark?; rûſ-chen
(ſtrepere); tuſ-chen, ver-tuſ-chen (celare) Triſt. 9032;
viſ-chen. — nhd. fiſ-chen; haſ-chen (arripere); lauſ-chen
(auſcultare); naſ-chen (delicatum eſſe); rauſ-chen: tauſ-
chen (permutare); auf-tiſ-chen; ver-tuſ-chen. —
anmerkungen zu der formel SK.
a) das ſk iſt den ſt, ſt, ht (ſ. 207. 208.) analog, ſeine
ſtämme liegen aber weit verborgner. Sie müſten auf
wurzelhaftes t, d, þ oder ſ ausgehen. Ich kann nur
einen einzigen aufdecken, peiſc, beiſkr (mordax) ent-
ſpringt von beitan (nr. 140.) d. i. báifks ſtehet für báitks.
Wie aber der ſtamm von fiſks laute, iſt ſchwer zu ſagen;
vielleicht fiſan (nr. 549.)? gleich möglich wären jedoch
fitan, fiþan.
b) geht dem ſ. liquida voraus oder muß eine ſynco-
pierte ſpirans angenommen werden, ſo kann die ableitung
-ſk (für -aſk, -iſk) ſein und nicht -k. Alsdann gehört
das ſ nicht zur wurzel. Hat man wunſ-c anzuſetzen
oder wun-ſc? Für hor-ſc (und nicht horſ-c) ſpricht die
ahd. vocalzwiſchenſchiebung hor-iſcôr (maturius) monſ.
367. Und lœſche ſcheint beinahe zu ſein loh-iſche, we-
gen des nhd. loh-gärber, vgl. Friſch 620a. b. Zumahl
halte ich die nhd. harſch, morſch u. a. für -ſch und die
altn. ſ-k mit vorſtehender liquida für -fk, wohin daher
die meiſten beiſpiele verwieſen werden.
c) die völlige gleichheit der lat. und deutſchen ſ-c
lehren urverwandte wörter wie piſ-cis, miſ-ceo; da wo
im anlaut lautyerſchiebung fehlt, nehme ich lieber ent-
lehnung an, z. b. aus lat. faſ-cia, diſ-cus. Zweifelhaft
merſc aus mariſcus?
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/296>, abgerufen am 22.11.2024.
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