Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826.III. composition. schlußbemerkungen. schaum) für alos akhne; udatos-udne (name einer meer-frau); kunos-batos (hunds-dorn) kunos-oura (hundes- zagel); andros-aimon (n. plantae, mannes-blut); bos- poros (ochsen-furt) f. boos poros; muos-oton (mäuse- ohr, pflanze); onou-gnathos (esels-kinnbacken, name eines vorgebirgs in Laconica); neos-oikos (schiffs-haus, werft, hafen); uos-kuamos (sau-bohne, schweins-bohne) *). Wie im deutschen werden zuweilen ganz analoge namen eigent- lich componiert, z. b. leonto-podion; ono-pordon, ono- khelos; luko-pous, zuweilen scheint unorganisches s zu stehen, z. b. lukos-oura (n. urbis Arcadiae). Der gen. pl. bleibt lieber getrennt: ornithon polis (urbs avium, in Phönicien). Slavische genitivcomposita kenne ich selbst in eigennamen nicht. 2) angeschobne dative oder im lat. ablative kommen *) die lebendigen (grammatisch unzerlegten) wörter scheinen
freilich beßer mit s statt s- zu schreiben (kunosourk, xllespontos); ein deutsches windspraut, manusplut folgt aber nicht daraus. III. compoſition. ſchlußbemerkungen. ſchaum) für ἁλὸς ἄχνη; ὑδατος-ύδνη (name einer meer-frau); κυνός-βατος (hunds-dorn) κυνός-ουρα (hundes- zagel); ἀνδρός-αιμον (n. plantae, mannes-blut); βός- πορος (ochſen-furt) f. βόος πόρος; μυός-ωτον (mäuſe- ohr, pflanze); ὀνου-γνάθος (eſels-kinnbacken, name eines vorgebirgs in Laconica); νεώς-οικος (ſchiffs-haus, werft, hafen); ὑος-κύαμος (ſau-bohne, ſchweins-bohne) *). Wie im deutſchen werden zuweilen ganz analoge namen eigent- lich componiert, z. b. λεοντο-πόδιον; ὀνό-πορδον, ὀνό- χηλος; λυκό-πους, zuweilen ſcheint unorganiſches σ zu ſtehen, z. b. λυκος-ούρα (n. urbis Arcadiae). Der gen. pl. bleibt lieber getrennt: ὀρνίθων πόλις (urbs avium, in Phönicien). Slaviſche genitivcompoſita kenne ich ſelbſt in eigennamen nicht. 2) angeſchobne dative oder im lat. ablative kommen *) die lebendigen (grammatiſch unzerlegten) wörter ſcheinen
freilich beßer mit σ ſtatt ς- zu ſchreiben (κυνόσουρκ, ξλλήσποντος); ein deutſches windſpraut, manuſplut folgt aber nicht daraus. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0992" n="974"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">III. <hi rendition="#i">compoſition. ſchlußbemerkungen.</hi></hi></fw><lb/> ſchaum) für <hi rendition="#i">ἁλὸς ἄχνη; ὑδατος-ύδνη</hi> (name einer meer-<lb/> frau); <hi rendition="#i">κυνός-βατος</hi> (hunds-dorn) <hi rendition="#i">κυνός-ουρα</hi> (hundes-<lb/> zagel); <hi rendition="#i">ἀνδρός-αιμον</hi> (n. plantae, mannes-blut); <hi rendition="#i">βός-<lb/> πορος</hi> (ochſen-furt) f. <hi rendition="#i">βόος πόρος; μυός-ωτον</hi> (mäuſe-<lb/> ohr, pflanze); <hi rendition="#i">ὀνου-γνάθος</hi> (eſels-kinnbacken, name eines<lb/> vorgebirgs in Laconica); <hi rendition="#i">νεώς-οικος</hi> (ſchiffs-haus, werft,<lb/> hafen); <hi rendition="#i">ὑος-κύαμος</hi> (ſau-bohne, ſchweins-bohne) <note place="foot" n="*)">die lebendigen (grammatiſch unzerlegten) wörter ſcheinen<lb/> freilich beßer mit <hi rendition="#i">σ</hi> ſtatt <hi rendition="#i">ς-</hi> zu ſchreiben (<hi rendition="#i">κυνόσουρκ</hi>, <hi rendition="#i">ξλλήσποντος</hi>); ein<lb/> deutſches windſpraut, manuſplut folgt aber nicht daraus.</note>. Wie<lb/> im deutſchen werden zuweilen ganz analoge namen eigent-<lb/> lich componiert, z. b. <hi rendition="#i">λεοντο-πόδιον; ὀνό-πορδον, ὀνό-<lb/> χηλος; λυκό-πους,</hi> zuweilen ſcheint unorganiſches <hi rendition="#i">σ</hi> zu<lb/> ſtehen, z. b. <hi rendition="#i">λυκος-ούρα</hi> (n. urbis Arcadiae). Der gen.<lb/> pl. bleibt lieber getrennt: <hi rendition="#i">ὀρνίθων πόλις</hi> (urbs avium, in<lb/> Phönicien). Slaviſche genitivcompoſita kenne ich ſelbſt<lb/> in eigennamen nicht.</p><lb/> <p>2) angeſchobne <hi rendition="#i">dative</hi> oder im lat. ablative kommen<lb/> hauptſächlich bei adj. und part. praet. vor (vgl. ſ. 591.<lb/> 621. 622.) lat. manu-fortis, manu-captus, mente-captus,<lb/> acu-pictus, acu-pictor, uſu-capio, überhaupt ſelten und<lb/> ſelbſt in einigen dieſer beiſpiele kann entweder bildungs-<lb/> vocal oder loſer caſus angenommen werden. Ablativi<lb/> plur. ſcheinen ſich nie uneigentlich zu binden. Das grie-<lb/> chiſche iſt hier wieder reicher. Bei dem dat. ſg. könnte<lb/> man oft zweifeln, ob nicht ein bildungs-i gemeint iſt,<lb/> z. b. in <hi rendition="#i">ἁλί-βατος, ἁλι-δινής</hi>, <hi rendition="#i">νυκτι-λαμπής, νυκτι-πόρος,<lb/> πυρι-φλεγής, δορι-πετής, δορί-τμητος, γαστρί-δουλος,<lb/> ποδί-κροτος, χειρί-σοφος;</hi> bei dem. dat. ſg. der neutra<lb/> auf <hi rendition="#i">-ος</hi> und dem dat. pl. (dritter decl.) ſchwindet alle un-<lb/> ſicherheit: <hi rendition="#i">ἐγχει-βρόμος</hi> (haſtâ furens) <hi rendition="#i">ἐγχεί-μαργος, ὁρει-<lb/> βάτος</hi> (in monte ambulans) <hi rendition="#i">ὀρει-δρόμος</hi> (in monte cur-<lb/> rens); <hi rendition="#i">ἐγχεσί-μωρος</hi> (haſtifer, haſtis pugnans) <hi rendition="#i">ἐντεσί-εργος</hi><lb/> (in armis laborans) <hi rendition="#i">ναυσι-βάτης</hi> (nauta) <hi rendition="#i">ναυσί-θοος</hi> (na-<lb/> vibus celer) <hi rendition="#i">ναυσί-κλυτος</hi> (navibus clarus) <hi rendition="#i">ὀρεσι-βάτης</hi><lb/> (per montes ambulans) <hi rendition="#i">ὀρεσί-τροφος</hi> (in montibus altus)<lb/><hi rendition="#i">τειχεσι-πλήτης</hi> (muros pulſans? mauerſtürmend?) <hi rendition="#i">τελεσί-<lb/> δρομος</hi> (ad fines currens). Bisweilen fällt das letzte i<lb/> weg: <hi rendition="#i">τελες-φόρος</hi> (ad finem perducens) <hi rendition="#i">ἐγχες-φόρος</hi> (haſti-<lb/> fer) <hi rendition="#i">ἐγχές-παλος</hi> (lanceam vibrans) <hi rendition="#i">ἐπές-βολος</hi> (rixoſus,<lb/> der mit worten wirft) <hi rendition="#i">κερας-φόρος</hi> (corniger) <hi rendition="#i">κερας-βόλος</hi><lb/> (auf die hörner geworfen) <hi rendition="#i">σακές-παλος</hi> (clypeo vibrans)<lb/><hi rendition="#i">σακες-φόρος</hi> (ſchildträger). Worin liegt der grund, daß<lb/> nur mit den dativen dritter decl. componiert zu werden<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [974/0992]
III. compoſition. ſchlußbemerkungen.
ſchaum) für ἁλὸς ἄχνη; ὑδατος-ύδνη (name einer meer-
frau); κυνός-βατος (hunds-dorn) κυνός-ουρα (hundes-
zagel); ἀνδρός-αιμον (n. plantae, mannes-blut); βός-
πορος (ochſen-furt) f. βόος πόρος; μυός-ωτον (mäuſe-
ohr, pflanze); ὀνου-γνάθος (eſels-kinnbacken, name eines
vorgebirgs in Laconica); νεώς-οικος (ſchiffs-haus, werft,
hafen); ὑος-κύαμος (ſau-bohne, ſchweins-bohne) *). Wie
im deutſchen werden zuweilen ganz analoge namen eigent-
lich componiert, z. b. λεοντο-πόδιον; ὀνό-πορδον, ὀνό-
χηλος; λυκό-πους, zuweilen ſcheint unorganiſches σ zu
ſtehen, z. b. λυκος-ούρα (n. urbis Arcadiae). Der gen.
pl. bleibt lieber getrennt: ὀρνίθων πόλις (urbs avium, in
Phönicien). Slaviſche genitivcompoſita kenne ich ſelbſt
in eigennamen nicht.
2) angeſchobne dative oder im lat. ablative kommen
hauptſächlich bei adj. und part. praet. vor (vgl. ſ. 591.
621. 622.) lat. manu-fortis, manu-captus, mente-captus,
acu-pictus, acu-pictor, uſu-capio, überhaupt ſelten und
ſelbſt in einigen dieſer beiſpiele kann entweder bildungs-
vocal oder loſer caſus angenommen werden. Ablativi
plur. ſcheinen ſich nie uneigentlich zu binden. Das grie-
chiſche iſt hier wieder reicher. Bei dem dat. ſg. könnte
man oft zweifeln, ob nicht ein bildungs-i gemeint iſt,
z. b. in ἁλί-βατος, ἁλι-δινής, νυκτι-λαμπής, νυκτι-πόρος,
πυρι-φλεγής, δορι-πετής, δορί-τμητος, γαστρί-δουλος,
ποδί-κροτος, χειρί-σοφος; bei dem. dat. ſg. der neutra
auf -ος und dem dat. pl. (dritter decl.) ſchwindet alle un-
ſicherheit: ἐγχει-βρόμος (haſtâ furens) ἐγχεί-μαργος, ὁρει-
βάτος (in monte ambulans) ὀρει-δρόμος (in monte cur-
rens); ἐγχεσί-μωρος (haſtifer, haſtis pugnans) ἐντεσί-εργος
(in armis laborans) ναυσι-βάτης (nauta) ναυσί-θοος (na-
vibus celer) ναυσί-κλυτος (navibus clarus) ὀρεσι-βάτης
(per montes ambulans) ὀρεσί-τροφος (in montibus altus)
τειχεσι-πλήτης (muros pulſans? mauerſtürmend?) τελεσί-
δρομος (ad fines currens). Bisweilen fällt das letzte i
weg: τελες-φόρος (ad finem perducens) ἐγχες-φόρος (haſti-
fer) ἐγχές-παλος (lanceam vibrans) ἐπές-βολος (rixoſus,
der mit worten wirft) κερας-φόρος (corniger) κερας-βόλος
(auf die hörner geworfen) σακές-παλος (clypeo vibrans)
σακες-φόρος (ſchildträger). Worin liegt der grund, daß
nur mit den dativen dritter decl. componiert zu werden
*) die lebendigen (grammatiſch unzerlegten) wörter ſcheinen
freilich beßer mit σ ſtatt ς- zu ſchreiben (κυνόσουρκ, ξλλήσποντος); ein
deutſches windſpraut, manuſplut folgt aber nicht daraus.
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