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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840.

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Wein. Dem begegnete gleichfalls das alte graue Männchen, und hielt um ein Stückchen Kuchen und einen Trunk Wein an. Aber der zweite Sohn sprach auch ganz verständig 'was ich dir gebe, das geht mir selber ab, pack dich deiner Wege,' ließ das Männlein stehen, und gieng fort. Die Strafe blieb nicht aus, als er ein paar Hiebe am Baum gethan, hieb er sich ins Bein, daß er mußte nach Haus getragen werden.

Da sagte der Dummling 'Vater, laß mich einmal hinaus gehen, und Holz hauen.' Antwortete der Vater 'deine Brüder haben sich Schaden gethan, laß dus gar bleiben, du verstehst nichts davon.' Der Dummling aber bat daß ers erlauben möchte, da sagte er endlich 'geh nur hin, durch Schaden wirst du klug werden.' Die Mutter aber gab ihm einen Kuchen, der war mit Wasser in der Asche gebacken, und dazu eine Flasche saueres Bier. Als er in den Wald kam, begegnete ihm gleichfalls das alte graue Männchen, grüßte ihn, und sprach 'gib mir ein Stück von deinem Kuchen und einen Trunk aus deiner Flasche, ich bin so hungrig und durstig.' Antwortete der Dummling 'ich habe aber nur Aschenkuchen und saures Bier, wenn dir das recht ist, so wollen wir uns setzen und essen.' Da setzten sie sich, und als der Dummling seinen Aschenkuchen herausholte, so wars ein feiner Eierkuchen, und das saure Bier war ein guter Wein. Nun aßen und tranken sie, und danach sprach das Männlein 'weil du ein gutes Herz hast, und von dem Deinigen gerne mittheilst, so will ich dir Glück bescheeren. Dort

Wein. Dem begegnete gleichfalls das alte graue Männchen, und hielt um ein Stückchen Kuchen und einen Trunk Wein an. Aber der zweite Sohn sprach auch ganz verständig ‘was ich dir gebe, das geht mir selber ab, pack dich deiner Wege,’ ließ das Männlein stehen, und gieng fort. Die Strafe blieb nicht aus, als er ein paar Hiebe am Baum gethan, hieb er sich ins Bein, daß er mußte nach Haus getragen werden.

Da sagte der Dummling ‘Vater, laß mich einmal hinaus gehen, und Holz hauen.’ Antwortete der Vater ‘deine Brüder haben sich Schaden gethan, laß dus gar bleiben, du verstehst nichts davon.’ Der Dummling aber bat daß ers erlauben möchte, da sagte er endlich ‘geh nur hin, durch Schaden wirst du klug werden.’ Die Mutter aber gab ihm einen Kuchen, der war mit Wasser in der Asche gebacken, und dazu eine Flasche saueres Bier. Als er in den Wald kam, begegnete ihm gleichfalls das alte graue Männchen, grüßte ihn, und sprach ‘gib mir ein Stück von deinem Kuchen und einen Trunk aus deiner Flasche, ich bin so hungrig und durstig.’ Antwortete der Dummling ‘ich habe aber nur Aschenkuchen und saures Bier, wenn dir das recht ist, so wollen wir uns setzen und essen.’ Da setzten sie sich, und als der Dummling seinen Aschenkuchen herausholte, so wars ein feiner Eierkuchen, und das saure Bier war ein guter Wein. Nun aßen und tranken sie, und danach sprach das Männlein ‘weil du ein gutes Herz hast, und von dem Deinigen gerne mittheilst, so will ich dir Glück bescheeren. Dort

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[412/0461] Wein. Dem begegnete gleichfalls das alte graue Männchen, und hielt um ein Stückchen Kuchen und einen Trunk Wein an. Aber der zweite Sohn sprach auch ganz verständig ‘was ich dir gebe, das geht mir selber ab, pack dich deiner Wege,’ ließ das Männlein stehen, und gieng fort. Die Strafe blieb nicht aus, als er ein paar Hiebe am Baum gethan, hieb er sich ins Bein, daß er mußte nach Haus getragen werden. Da sagte der Dummling ‘Vater, laß mich einmal hinaus gehen, und Holz hauen.’ Antwortete der Vater ‘deine Brüder haben sich Schaden gethan, laß dus gar bleiben, du verstehst nichts davon.’ Der Dummling aber bat daß ers erlauben möchte, da sagte er endlich ‘geh nur hin, durch Schaden wirst du klug werden.’ Die Mutter aber gab ihm einen Kuchen, der war mit Wasser in der Asche gebacken, und dazu eine Flasche saueres Bier. Als er in den Wald kam, begegnete ihm gleichfalls das alte graue Männchen, grüßte ihn, und sprach ‘gib mir ein Stück von deinem Kuchen und einen Trunk aus deiner Flasche, ich bin so hungrig und durstig.’ Antwortete der Dummling ‘ich habe aber nur Aschenkuchen und saures Bier, wenn dir das recht ist, so wollen wir uns setzen und essen.’ Da setzten sie sich, und als der Dummling seinen Aschenkuchen herausholte, so wars ein feiner Eierkuchen, und das saure Bier war ein guter Wein. Nun aßen und tranken sie, und danach sprach das Männlein ‘weil du ein gutes Herz hast, und von dem Deinigen gerne mittheilst, so will ich dir Glück bescheeren. Dort

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 4. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1840, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1840/461>, abgerufen am 21.11.2024.