Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837.de Ferenand ungetrü gewahr wore, da segd he to den Mäken 'töv, helpest du den an, un mie nig?' 'O,' segd dat Mäken, 'ik will 'n auck anhelpen.' Se dachte 'den most du die tom Frünne wahren, denn he is nig to truen.' Se geit alse vorm Künig stahn, un beed 'n als Bedeenten an; dat is de Künig tofreen. Wenn he nu also det Morgens den Heren antrock, da jammerte de jümmer 'o wenn ik doch eist mine Leiveste bie mie hädde.' De Ferenand ungetrü war awerst dem Ferenand getrü jümmer uppsettsig, wie asso de Künig mal wier so jammerte, da segd he 'Sie haben ja den Vorreiter, den schicken Sie hin, der muß sie herbeischaffen, und wenn er es nicht thut, so muß ihm der Kopf vor die Füße gelegt werden.' Do leit de Künig den Ferenand getrü to sik kummen, un sehde üm he hädde da un da 'ne Leiweste, de sull he ünn herschappen, wenn he dat nig deie, sull he sterwen. De Ferenand getrü gienk in Stall to sinen Schümmel, un grinde un jammerde. 'O wat sin ik 'n unglücksch Minschenkind.' Da röppet jeimes hinner üm 'Ferdinand getreu, was weinst du?' He süt sik um, süt awerst neimes, un jammerd jümmer fort 'o min lewe Schümmelken, nu mot ik die verlaten, nu mot ik sterwen.' Do röppet et wier 'Ferdinand getreu, was weinst du?' Do merke he eist dat dat sin Schümmelken deit, dat Fragen. 'Döst du dat, min Schümmelken, kast du küren (reden)?' Un segd wier 'ik sull da un da hen, un sull de Brut halen, west du nig wie ik dat wol anfange.' Da antwoerd dat Schümmelken de Ferenand ungetruͤ gewahr wore, da segd he to den Maͤken ‘toͤv, helpest du den an, un mie nig?’ ‘O,’ segd dat Maͤken, ‘ik will ’n auck anhelpen.’ Se dachte ‘den most du die tom Fruͤnne wahren, denn he is nig to truen.’ Se geit alse vorm Kuͤnig stahn, un beed ’n als Bedeenten an; dat is de Kuͤnig tofreen. Wenn he nu also det Morgens den Heren antrock, da jammerte de juͤmmer ‘o wenn ik doch eist mine Leiveste bie mie haͤdde.’ De Ferenand ungetruͤ war awerst dem Ferenand getruͤ juͤmmer uppsettsig, wie asso de Kuͤnig mal wier so jammerte, da segd he ‘Sie haben ja den Vorreiter, den schicken Sie hin, der muß sie herbeischaffen, und wenn er es nicht thut, so muß ihm der Kopf vor die Fuͤße gelegt werden.’ Do leit de Kuͤnig den Ferenand getruͤ to sik kummen, un sehde uͤm he haͤdde da un da ’ne Leiweste, de sull he uͤnn herschappen, wenn he dat nig deie, sull he sterwen. De Ferenand getruͤ gienk in Stall to sinen Schuͤmmel, un grinde un jammerde. ‘O wat sin ik ’n ungluͤcksch Minschenkind.’ Da roͤppet jeimes hinner uͤm ‘Ferdinand getreu, was weinst du?’ He suͤt sik um, suͤt awerst neimes, un jammerd juͤmmer fort ‘o min lewe Schuͤmmelken, nu mot ik die verlaten, nu mot ik sterwen.’ Do roͤppet et wier ‘Ferdinand getreu, was weinst du?’ Do merke he eist dat dat sin Schuͤmmelken deit, dat Fragen. ‘Doͤst du dat, min Schuͤmmelken, kast du kuͤren (reden)?’ Un segd wier ‘ik sull da un da hen, un sull de Brut halen, west du nig wie ik dat wol anfange.’ Da antwoerd dat Schuͤmmelken <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0228" n="212"/> de Ferenand ungetruͤ gewahr wore, da segd he to den Maͤken ‘toͤv, helpest du den an, un mie nig?’ ‘O,’ segd dat Maͤken, ‘ik will ’n auck anhelpen.’ Se dachte ‘den most du die tom Fruͤnne wahren, denn he is nig to truen.’ Se geit alse vorm Kuͤnig stahn, un beed ’n als Bedeenten an; dat is de Kuͤnig tofreen.</p><lb/> <p>Wenn he nu also det Morgens den Heren antrock, da jammerte de juͤmmer ‘o wenn ik doch eist mine Leiveste bie mie haͤdde.’ De Ferenand ungetruͤ war awerst dem Ferenand getruͤ juͤmmer uppsettsig, wie asso de Kuͤnig mal wier so jammerte, da segd he ‘Sie haben ja den Vorreiter, den schicken Sie hin, der muß sie herbeischaffen, und wenn er es nicht thut, so muß ihm der Kopf vor die Fuͤße gelegt werden.’ Do leit de Kuͤnig den Ferenand getruͤ to sik kummen, un sehde uͤm he haͤdde da un da ’ne Leiweste, de sull he uͤnn herschappen, wenn he dat nig deie, sull he sterwen.</p><lb/> <p>De Ferenand getruͤ gienk in Stall to sinen Schuͤmmel, un grinde un jammerde. ‘O wat sin ik ’n ungluͤcksch Minschenkind.’ Da roͤppet jeimes hinner uͤm ‘Ferdinand getreu, was weinst du?’ He suͤt sik um, suͤt awerst neimes, un jammerd juͤmmer fort ‘o min lewe Schuͤmmelken, nu mot ik die verlaten, nu mot ik sterwen.’ Do roͤppet et wier ‘Ferdinand getreu, was weinst du?’ Do merke he eist dat dat sin Schuͤmmelken deit, dat Fragen. ‘Doͤst du dat, min Schuͤmmelken, kast du kuͤren (reden)?’ Un segd wier ‘ik sull da un da hen, un sull de Brut halen, west du nig wie ik dat wol anfange.’ Da antwoerd dat Schuͤmmelken </p> </div> </body> </text> </TEI> [212/0228]
de Ferenand ungetruͤ gewahr wore, da segd he to den Maͤken ‘toͤv, helpest du den an, un mie nig?’ ‘O,’ segd dat Maͤken, ‘ik will ’n auck anhelpen.’ Se dachte ‘den most du die tom Fruͤnne wahren, denn he is nig to truen.’ Se geit alse vorm Kuͤnig stahn, un beed ’n als Bedeenten an; dat is de Kuͤnig tofreen.
Wenn he nu also det Morgens den Heren antrock, da jammerte de juͤmmer ‘o wenn ik doch eist mine Leiveste bie mie haͤdde.’ De Ferenand ungetruͤ war awerst dem Ferenand getruͤ juͤmmer uppsettsig, wie asso de Kuͤnig mal wier so jammerte, da segd he ‘Sie haben ja den Vorreiter, den schicken Sie hin, der muß sie herbeischaffen, und wenn er es nicht thut, so muß ihm der Kopf vor die Fuͤße gelegt werden.’ Do leit de Kuͤnig den Ferenand getruͤ to sik kummen, un sehde uͤm he haͤdde da un da ’ne Leiweste, de sull he uͤnn herschappen, wenn he dat nig deie, sull he sterwen.
De Ferenand getruͤ gienk in Stall to sinen Schuͤmmel, un grinde un jammerde. ‘O wat sin ik ’n ungluͤcksch Minschenkind.’ Da roͤppet jeimes hinner uͤm ‘Ferdinand getreu, was weinst du?’ He suͤt sik um, suͤt awerst neimes, un jammerd juͤmmer fort ‘o min lewe Schuͤmmelken, nu mot ik die verlaten, nu mot ik sterwen.’ Do roͤppet et wier ‘Ferdinand getreu, was weinst du?’ Do merke he eist dat dat sin Schuͤmmelken deit, dat Fragen. ‘Doͤst du dat, min Schuͤmmelken, kast du kuͤren (reden)?’ Un segd wier ‘ik sull da un da hen, un sull de Brut halen, west du nig wie ik dat wol anfange.’ Da antwoerd dat Schuͤmmelken
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