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German Schleifheim von Sulsfort [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch. Monpelgart [i. e. Nürnberg], 1669.

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Drittes Buch.
soll ihm zu allen seinen Tugenden ein sonderbare Zier-
lichkeit/ Auffsehen und Anmütigkeit vorstrecken/ und
dahero ihn bey aller Welt beliebt machen/ weil ich
sie eben der Ursachen halber in seiner Nativität desto
freundlicher anblicken werde; Mercurius aber soll ihn
mit unvergleich lich-sinnreicher Vernunfft begaben/
und der unbeständige Mond soll ihm nicht schädlich/
sondern nützlich seyn/ weil er ihm eine unglaubliche
Geschwindigkeit einpflantzen wird; die Pallas soll
ihn auff dem Parnasso aufferziehen/ und Vulcanus
soll ihm in Hora Martis seine Waffen/ sonderlich aber
ein Schwerd schmiden/ mit welchem er die gantze
Welt bezwingen/ und alle Gottlosen nider machen
wird/ ohne fernere Hülff eines einigen Menschen/ der
der ihme etwan als ein Soldat beystehen möchte/
er soll keines Beystands bedörffen/ ein jede grosse
Statt soll von seiner Gegenwart erzittern/ und ein
jede Vestung/ die sonst unüberwindlich ist/ wird er in
der ersten Viertelstund in seinem Gehorsam haben/
zuletzt wird er den grösten Potentaten in der Welt
befehlen/ und die Regierung über Meer und Erden
so löblich anstellen/ daß beydes Götter und Menschen
ein Wolgefallen darob haben sollen.

Jch sagte/ wie kan die Nidermachung aller Gott-
lo sen ohne Blutvergiessen/ und das Commando über
die gantze weite Welt ohne sonderbaren grossen Ge-
walt und starcken Arm beschehen/ und zu wegen ge-
bracht werden? o Jupiter, ich bekenne dir unverho-
len/ daß ich diese Ding weniger als ein sterblicher
Mensch begreiffen kan! Jupiter antwortet/ das gibt
mich nicht Wunder/ weil du nicht weist/ was meines
Helden Schwerd vor ein seltene Krafft an sich haben

wird

Drittes Buch.
ſoll ihm zu allen ſeinen Tugenden ein ſonderbare Zier-
lichkeit/ Auffſehen und Anmuͤtigkeit vorſtrecken/ und
dahero ihn bey aller Welt beliebt machen/ weil ich
ſie eben der Urſachen halber in ſeiner Nativitaͤt deſto
freundlicher anblicken werde; Mercurius aber ſoll ihn
mit unvergleich lich-ſinnreicher Vernunfft begaben/
und der unbeſtaͤndige Mond ſoll ihm nicht ſchaͤdlich/
ſondern nuͤtzlich ſeyn/ weil er ihm eine unglaubliche
Geſchwindigkeit einpflantzen wird; die Pallas ſoll
ihn auff dem Parnaſſo aufferziehen/ und Vulcanus
ſoll ihm in Hora Martis ſeine Waffen/ ſonderlich aber
ein Schwerd ſchmiden/ mit welchem er die gantze
Welt bezwingen/ und alle Gottloſen nider machen
wird/ ohne fernere Huͤlff eines einigen Menſchen/ der
der ihme etwan als ein Soldat beyſtehen moͤchte/
er ſoll keines Beyſtands bedoͤrffen/ ein jede groſſe
Statt ſoll von ſeiner Gegenwart erzittern/ und ein
jede Veſtung/ die ſonſt unuͤberwindlich iſt/ wird er in
der erſten Viertelſtund in ſeinem Gehorſam haben/
zuletzt wird er den groͤſten Potentaten in der Welt
befehlen/ und die Regierung uͤber Meer und Erden
ſo loͤblich anſtellen/ daß beydes Goͤtter und Menſchen
ein Wolgefallen darob haben ſollen.

Jch ſagte/ wie kan die Nidermachung aller Gott-
lo ſen ohne Blutvergieſſen/ und das Commando uͤber
die gantze weite Welt ohne ſonderbaren groſſen Ge-
walt und ſtarcken Arm beſchehen/ und zu wegen ge-
bracht werden? ô Jupiter, ich bekenne dir unverho-
len/ daß ich dieſe Ding weniger als ein ſterblicher
Menſch begreiffen kan! Jupiter antwortet/ das gibt
mich nicht Wunder/ weil du nicht weiſt/ was meines
Helden Schwerd vor ein ſeltene Krafft an ſich haben

wird
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[279/0285] Drittes Buch. ſoll ihm zu allen ſeinen Tugenden ein ſonderbare Zier- lichkeit/ Auffſehen und Anmuͤtigkeit vorſtrecken/ und dahero ihn bey aller Welt beliebt machen/ weil ich ſie eben der Urſachen halber in ſeiner Nativitaͤt deſto freundlicher anblicken werde; Mercurius aber ſoll ihn mit unvergleich lich-ſinnreicher Vernunfft begaben/ und der unbeſtaͤndige Mond ſoll ihm nicht ſchaͤdlich/ ſondern nuͤtzlich ſeyn/ weil er ihm eine unglaubliche Geſchwindigkeit einpflantzen wird; die Pallas ſoll ihn auff dem Parnaſſo aufferziehen/ und Vulcanus ſoll ihm in Hora Martis ſeine Waffen/ ſonderlich aber ein Schwerd ſchmiden/ mit welchem er die gantze Welt bezwingen/ und alle Gottloſen nider machen wird/ ohne fernere Huͤlff eines einigen Menſchen/ der der ihme etwan als ein Soldat beyſtehen moͤchte/ er ſoll keines Beyſtands bedoͤrffen/ ein jede groſſe Statt ſoll von ſeiner Gegenwart erzittern/ und ein jede Veſtung/ die ſonſt unuͤberwindlich iſt/ wird er in der erſten Viertelſtund in ſeinem Gehorſam haben/ zuletzt wird er den groͤſten Potentaten in der Welt befehlen/ und die Regierung uͤber Meer und Erden ſo loͤblich anſtellen/ daß beydes Goͤtter und Menſchen ein Wolgefallen darob haben ſollen. Jch ſagte/ wie kan die Nidermachung aller Gott- lo ſen ohne Blutvergieſſen/ und das Commando uͤber die gantze weite Welt ohne ſonderbaren groſſen Ge- walt und ſtarcken Arm beſchehen/ und zu wegen ge- bracht werden? ô Jupiter, ich bekenne dir unverho- len/ daß ich dieſe Ding weniger als ein ſterblicher Menſch begreiffen kan! Jupiter antwortet/ das gibt mich nicht Wunder/ weil du nicht weiſt/ was meines Helden Schwerd vor ein ſeltene Krafft an ſich haben wird

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Zitationshilfe: German Schleifheim von Sulsfort [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch. Monpelgart [i. e. Nürnberg], 1669, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_simplicissimus_1669/285>, abgerufen am 22.11.2024.