Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.Von den souverainen Staaten überhaupt, nien, wegen seiner Mutter Isabelle, des lezten Königsvon Portugal ältesten Schwester, das Glück, die Her- schaft über das Königreich Portugal zu erlangen und zu behaupten. Aber die spanische Tiranney veranlaßt 1640 den Abfall der Portugiesen, die in dem Herzog Johann von Braganza sich einen eignen König wählen. Spa- nien bemüht sich lange vergeblich um deren Wiederunter- iochung, und muß endlich im Frieden zu Lissabon vom 13. Februar 1668 Portugal als ein unabhängiges Reich behandeln, und auf die dazugehörigen Lande, Ceuta ausgenommen, Verzicht thun. Seitdem genießt das Königreich Portugal die völlige Souverainetät. *] La liberte du Portugal 1641. 12. Histoire des revolutions de Portugal par l' Abbe de Vertot. a Paris 1711. 12. §. 8. Spanien Bestand, als die Phönizier es kennen lernten, aus Gre-
Von den ſouverainen Staaten uͤberhaupt, nien, wegen ſeiner Mutter Iſabelle, des lezten Koͤnigsvon Portugal aͤlteſten Schweſter, das Gluͤck, die Her- ſchaft uͤber das Koͤnigreich Portugal zu erlangen und zu behaupten. Aber die ſpaniſche Tiranney veranlaßt 1640 den Abfall der Portugieſen, die in dem Herzog Johann von Braganza ſich einen eignen Koͤnig waͤhlen. Spa- nien bemuͤht ſich lange vergeblich um deren Wiederunter- iochung, und muß endlich im Frieden zu Liſſabon vom 13. Februar 1668 Portugal als ein unabhaͤngiges Reich behandeln, und auf die dazugehoͤrigen Lande, Ceuta ausgenommen, Verzicht thun. Seitdem genießt das Koͤnigreich Portugal die voͤllige Souverainetaͤt. *] La liberté du Portugal 1641. 12. Hiſtoire des revolutions de Portugal par l’ Abbé de Vertot. à Paris 1711. 12. §. 8. Spanien Beſtand, als die Phoͤnizier es kennen lernten, aus Gre-
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Von den ſouverainen Staaten uͤberhaupt,
nien, wegen ſeiner Mutter Iſabelle, des lezten Koͤnigs
von Portugal aͤlteſten Schweſter, das Gluͤck, die Her-
ſchaft uͤber das Koͤnigreich Portugal zu erlangen und zu
behaupten. Aber die ſpaniſche Tiranney veranlaßt 1640
den Abfall der Portugieſen, die in dem Herzog Johann
von Braganza ſich einen eignen Koͤnig waͤhlen. Spa-
nien bemuͤht ſich lange vergeblich um deren Wiederunter-
iochung, und muß endlich im Frieden zu Liſſabon vom
13. Februar 1668 Portugal als ein unabhaͤngiges Reich
behandeln, und auf die dazugehoͤrigen Lande, Ceuta
ausgenommen, Verzicht thun. Seitdem genießt das
Koͤnigreich Portugal die voͤllige Souverainetaͤt.
*] La liberté du Portugal 1641. 12.
Hiſtoire des revolutions de Portugal par l’ Abbé de
Vertot. à Paris 1711. 12.
§. 8.
Spanien
Beſtand, als die Phoͤnizier es kennen lernten, aus
mehrern kleinen Staaten, welche die Karthager meiſt
unteriochten. Von dieſen kam es als eine Provinz an
die Roͤmer. Seit dem fuͤnften Jahrhundert ward es
nach und nach von den Alanen, Vandalen, Sueven,
Weſtgothen und Mauren beherſcht. Den leztern entzo-
gen die in die aſturiſchen und biscayſchen Gebuͤrge gefluͤch-
teten Weſigothen, unter ihren gewaͤhlten Koͤnig Pela-
gius im Anfange des achten Jahrhunderts, ein Stuͤck
nach dem andern wieder: ein gleiches thaten die Franken
unter Karl dem Großen. Daraus entſtand eine Menge
beſonderer Reiche, deren Hauptvereinigung endlich durch
die Vermaͤhlung Ferdinands von Arragonien mit Iſa-
belle von Kaſtilien, nach ſeines Vaters Johann II. To-
de, 1479 erfolgte. Dieſe machten mit Eroberung von
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